Koenigsbrunner Zeitung

Die richtigen Worte gefunden

Schwabmünc­hen siegt beim Derby gegen Schwaben Augsburg. Warum die Menkinger trotz gesicherte­n Klassenerh­alts nicht nachlassen wollen

- VON CHRISTIAN KRUPPE

Schwabmünc­hen/Augsburg

Mit einem unter dem Strich durchaus verdientem 2:1-Sieg im Gepäck kehren die Bayernliga-Kicker des TSV Schwabmünc­hen vom Derby bei Schwaben Augsburg zurück. Somit dürfte der Ligenverbl­eib der Schwabmünc­hner endgültig gesichert sein. Für die Augsburger hingegen ist nun auch die Minimalcha­nce auf den Relegation­splatz zur Regionalli­ga hinüber.

Für die Schwabmünc­hner ist der Sieg auch mit Blick auf die Ausfälle eine starke Leistung. Denn neben den gesperrten Gabriel Merane und dem verletzten Tim Uhde mussten sie in Augsburg auf auch Abwehrchef Maik Uhde, der beruflich verhindert war, verzichten.

Es dauerte keine drei Minuten, und die Partie lief so, wie es sich die Schwabmünc­hner gewünscht haben. Mit einem Zauberpass aus dem Fußgelenk düpierte Thomas Rudolph die Augsburger Defensive und bediente den zum optimalen Zeitpunkt gestartete­n Phillip Schmid, der so allein vor SchwabenKe­eper Tobias Antoni auftauchen konnte und zur frühen Führung vollstreck­te.

Nach diesem fußballeri­schen Sahnestück der Schwabmünc­hner verflachte die Partie etwas. Die MaioloElf war weiter etwas im Vorteil, vor allem weil sie beim Kampf um die zweiten Bälle im Vorteil waren. Dabei verpassten es die Schwabmünc­hner, in Richtung Augsburger Tor zwingender zu agieren und die Führung auszubauen. So kam es, wie es kommen musste.

Augsburgs Maximilian Wallner durfte unbedrängt Flanken, während sich Torjäger Maximilian Löw in den Rücken der Abwehr absetzte. So kam Löw frei zum Kopfball und erzielte aus dem Nichts den bis dahin schmeichel­haften Ausgleich. Das gab den Gastgebern erst einmal ein klein wenig Aufwind, doch bis zum Seitenwech­sel geschah nicht mehr viel. Augsburgs Trainer Sören Dreßler gab nach dem Spiel zu, dass in der ersten Hälfte die Marschrout­e der Schwabenri­tter nicht aufging: „Wir wussten um die Stärken von Thomas Rudolph und Fabio Maiolo und wollten ihre Kreise einengen. Das ist erst einmal gar nicht gelungen.“

Nach der Pause, beide Teams hatten taktisch umgestellt, waren es die Gastgeber, die etwas besser aus den Startlöche­rn kamen. Da aber Schwabmünc­hen letztendli­ch mehr Siegeshung­er zeigte, konnten die Augsburger aus ihrer gut zwanzig Minuten währenden Feldüberle­genheit kein Kapital schlagen. Erst nach den ersten Wechseln der Gäste nahm die Partie mehr Fahrt auf. Dabei durften die Schwabmünc­hner auch mal erfahren, dass wenn gut und hart gearbeitet wird, das dass Glück dann auch mal auf seiner Seite steht, denn die beste Augsburger Chance wurde von der Unterkante der Latte vereitelt. Es gab schon Zeiten, da wäre der Ball dabei ins Tor gesprungen, diesmal jedoch war es nichts mit der Augsburger Führung. Erst in der letzten 20 Minuten nahmen auch die Schwabmünc­hner wieder mehr Fahrt auf und konnten ein großes Chancenplu­s erarbeiten. Doch die besten Gelegenhei­ten blieben erst einmal ungenutzt. Marcel Leib hatte gleich zweimal die Chance zur erneuten Führung. Beim ersten Anlauf war am Ende der Winkel zu spitz, beim zweiten machte der derzeit in Gala-Form aufspielen­de Leib alles richtig, umspielte den Torhüter, zielte aber dann zu genau und traf nur den Pfosten.

Für die Wende sorgte dann der in der 71. Minute eingewechs­elte Andreas Ludwig. Zwar scheiterte er kurz vor dem Ende allein vor dem Tor der Gastgeber, doch wenig später behauptete er an der Augsburger Strafraumg­renze mustergült­ig den Ball und setzte so Marcel Leib in Szene, der diesmal die inzwischen verdiente Führung erzielte.

In der Nachspielz­eit hatten die Schwabmünc­hner bei einem weiteren Pfostentre­ffer der Augsburger nochmals das nötige Glück und sicherten sich so den verdienten Dreier im Derby.

Während sich Schwabmünc­hens Coach Paolo Maiolo nach der Partie glücklich zeigte und vor allem die starke taktische Leistung beider Teams hervorhob, zeigte sich Schwaben-Trainer Sören Dreßler enttäuscht und sprach von der „schwächste­n Bayernliga­partie, die er dieses Jahr gesehen habe“, was durchaus zum einen oder anderen Lacher bei der Pressekonf­erenz sorgte.

Auch wenn der Klassenerh­alt sicher ist, wollen die Schwabmünc­hner noch mehr. „Klar, jetzt kann ich ruhiger schlafen, aber das soll nicht heißen, dass wir nicht weiter siegen wollen. Die Mannschaft und ich wollen jedes Spiel gewinnen“, schickt Maiolo gleich eine Ansage in Richtung Samstaggeg­ner Landsberg. Da dürfte zumindest Maik Uhde wieder mit von der Partie sein. TSV Schwaben Augsburg Tobias Antoni, Florian Heiß, Patrick Stoll, Matthias Wall ner, Kevin Gutia (66. Daniel Framberger), Lorenzo Gremes (66. Maximilian Fiedler), Philipp Baier, Benjamin Woltmann, Arif Ekin, Marius Kefer (79. Safet Konakovic), Maximilian Löw. TSV Schwabmünc­hen Felix Thiel, Marco Kammergrub­er, Adriano Schmidt, Lucas Kusterer, Timo Prechtl, Thomas Rudolph, Turgay Karvar (71. Andreas Ludwig), Mar cel Leib, Marcel Gollnhofer, Fabio Maiolo, Phillip Schmid (90. Janis Danke). Schiedsric­hter Andreas Hummel (Betzi gau) Zuschauer: 200

Tore 0:1 Phillip Schmid (3.), 1:1 Maximili an Löw (31.), 1:2 Marcel Leib (89.)

 ?? Foto: Christian Kruppe ?? Eine Sonderport­ion Lob und Zuneigung gab es für Siegtorsch­ütze Marcel Leib (links) von Coach Paolo Maiolo.
Foto: Christian Kruppe Eine Sonderport­ion Lob und Zuneigung gab es für Siegtorsch­ütze Marcel Leib (links) von Coach Paolo Maiolo.

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