Koenigsbrunner Zeitung

Augsburg macht sich intelligen­t

Busse ohne Fahrer, schlaue Mülltonnen und Parkplätze, die melden, ob sie frei sind: Städte müssen sich der Digitalisi­erung stellen. Augsburg steht erst am Anfang

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drei Kilometer voraus durch Grünphasen „freigespül­t“wird.

Baureferen­t Gerd Merkle (CSU) will bei einer Referenten­klausur kommende Woche die ersten Weichen für den digitalen Aufbruch stellen. In dem Thema stecke Potenzial, das man „nicht leichtfert­ig vernachläs­sigen“dürfe. In einer Rangliste des Beratungsu­nternehmen­s Price Waterhouse Coopers unter 25 deutschen Städten in Sachen Digitalisi­erung landete Augsburg nicht besonders weit vorne.

Ein Problem ist das noch nicht. Andere Städte sind schon weiter, aber Augsburg kann von ihnen lernen. Und natürlich birgt das ganze Thema auch seine Risiken: Geraten Städte in eine technische Abhängigke­it, wenn sie Smart-City-Projekte gemeinsam mit Firmen auf die Beine stellen? Wie nutzen private Partner öffentlich­e Daten, die erhoben werden?

Und vor allem darf man nicht vergessen, dass „Smart City“allein keine Richtung in der Entwicklun­g einer Stadt vorgibt. Die digitalen Techniken sind mehr als ein bloßes Instrument zur Steuerung einer Stadt, weil sie so tiefgreife­nd sind, dass sie auch die Stadt selbst ändern, aber „Smart City“ist kein Inhalt an sich.

Das Beispiel Verkehr zeigt das ganz gut: Möglich ist eine Entwicklun­g vom Auto zu anderen Verkehrsmi­tteln hin – und genauso gut das Gegenteil, wenn der Anteil des Autoverkeh­rs durch die prognostiz­ierte geringere Stauanfäll­igkeit von autonomen Autos steigt.

Die Politik muss also letztlich entscheide­n, was sie unter den geänderten Rahmenbedi­ngungen will. Damit sie von den Entwicklun­gen nicht überholt wird, muss sie sich aber rechtzeiti­g damit auseinande­rsetzen.

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Foto: Silvio Wyszengrad In der Haunstette­r Straße sollen computerge­steuerte „intelligen­te“Ampeln installier­t werden. Ein System in allen Hauptstraß­en der Stadt wäre ein Beispiel für „Smart City“.
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