Koenigsbrunner Zeitung

Echtes Blut und reale Strafen

- VON MATTHIAS SCHALLA thia@augsburger allgemeine.de

Keine Frage, auch wir waren in unserer Jugend keine Chorknaben. Rangeleien in der großen Pause, um zu schauen, wer der Stärkste in der Klasse ist, gab es immer wieder. Und auch nach der Schule gab‘s immer wieder mal Zoff mit den Nachbarsju­ngen. Als dann im späteren Werdegang der Testostero­nspiegel durch die Decke schoss, versuchten wir mit gockelhaft­em Gehabe und Muskelspie­len der Damenwelt zu imponieren. Aber haben wir uns jemals krankenhau­sreif geprügelt?

Unsere Rangeleien waren eher ein Mix aus griechisch-römischem Ringen mit einer kleinen Dosis Judo. Lag der Gegner – oder man selbst – rücklings auf dem Boden, war der Kampf vorbei. Beide Knie des Siegers bohrten sich links und rechts in den noch nicht vorhanden Bizeps des Unterlegen­en. „Muskelreit­en“nannten wir das. Eine beliebte Alternativ­e war auch der Schwitzkas­ten. Niemals aber hätten wir uns getraut, dem Gegner mit der Faust ins Gesicht zu schlagen. Ihn zu treten, wenn er am Boden liegt. Diese brutale Gewalt macht Angst. Aber genau solche Szenen sind in vielen Computersp­iele und in TV-Serien zu finden. Doch die beiden Opfer der jüngsten Schlägerei sind keine Avatare. Das Blut, das fließt, ist echt. Die Schmerzen auch. Und der Mensch hat keine Reset-Taste.

Vielleicht kann die Justiz hier ein wenig nachhelfen. Durch harte Strafen. Ganz real!

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