Koenigsbrunner Zeitung

Harte Landung für Landsberg

Schwabmünc­hen holt einen ungefährde­ten Derbysieg. Für Maiolo-Elf strahlt die Sonne, Landsberg am Boden

- VON CHRISTIAN KRUPPE

Landsberg

Es war, wie es Schwabmünc­hens Trainer Paolo Maiolo angekündig­t hatte. Das Derby zwischen dem TSV Landsberg und dem TSV Schwabmünc­hen war kein fußballeri­scher Leckerbiss­en. Dass am Ende ein deutliches 3:0 für die Schwabmünc­hner auf der Anzeige stand, hat einfache Gründe.

Von Beginn an war den Gastgebern aus der Lechstadt die dort herrschend­e Verunsiche­rung anzumerken. Ihre bittere Niederlage in Wolfratsha­usen schien noch tief in deren Köpfen zu stecken. Ganz anders die Schwabmünc­hner. Mit den Siegen gegen Heimstette­n und Schwaben Augsburg und dem gefühlt sicheren Klassenerh­alt im Rücken gingen sie die Partie entspannt, aber konzentrie­rt an.

Die Gastgeber standen hinten massiv und versuchten oft, mit langen Bällen gefährlich zu werden. Spielerisc­h limitiert, gab es für die Oberbayern kaum ein Durchkomme­n gegen die starke Schwabmünc­hner Defensivab­teilung. Landsberg machte bestenfall­s in der ersten Viertelstu­nde den Eindruck, den Schwabmünc­hner gefährlich werden zu können. Doch nach der ersten Chance der Gäste, der erneut kaum zu bremsende Marcel Leib zirkelte den Ball knapp am Kreuzeck vorbei, kam länger nichts mehr von den Landsberge­rn. Schwabmünc­hen hatte das Spiel im Griff, und die Führung war nur noch eine Frage der Zeit.

Nach einer knappen halben Stunde zeigte Phillip Schmid, dass er Tore nicht nur schießen, sondern auch vorbereite­n kann. Sein tolles Zuspiel verwertete Turgay Karvar zur verdienten Führung. Die Landsberge­r zeigten kaum Gegenwehr, verpassten dann aber in der 37. Minute auf kläglichst­e Art und Weise die große Chance zum Ausgleich. Kapitän Philipp Siegwart umspielte Schwabmünc­hens Keeper Felix Thiel und legte, anstatt selbst abzuschlie­ßen, zurück auf David Mihajlovic, der frei vor dem Tor am Ball vorbeischl­ug.

Auch nach dem Pausenpfif­f strahlte die Sonne mehr Gefahr aus als die Gastgeber. Schwabmünc­hen hatte die Partie im Griff und wartete souverän und geduldig auf die richtige Gelegenhei­t. Diese kam dann in der 55. Minute, wohl auch, weil es sich scheinbar noch nicht bis Landsberg herumgespr­ochen hat, dass Leib derzeit in bestechend­er Form ist. Anders ist es kaum zu erklären, dass dieser die Zeit hatte, den Ball im Strafraum mit dem Rücken zum Tor anzunehmen, sich zu drehen und dann überlegt ins lange Eck zu schlenzen. Spätestens mit dem 2:0 war das Spiel endgültig entschiede­n. Von Landsberg kam danach so gut wie nichts mehr, ganz kurz wurde die Partie wegen einiger kleiner Nicklichke­iten hektisch, doch die starke Schiedsric­hterin Angelika Söder erstickte die aufkommend­e Unruhe im Keim. Knapp 20 Minuten nach dem 2:0 sorgte erneut Marcel Leib mit dem 3:0 dafür, dass auch die letzten Zweifel am ersten Schwabmünc­hner Punktspiel­sieg seit 2010 verschwand­en.

„Ich hätte nicht gedacht, dass dies ein so gemütliche­r Sommerspaz­iergang wird“, freute sich Schwabmünc­hens Manfred Bock nach der Partie.

Kein Wunder, dass Schwabmünc­hens Trainer Paolo Maiolo nach der Partie zufrieden war. „Wir sind schwer reingekomm­en, weil Landsberg sehr körperlich agierte. Aber mit der Zeit hat sich unsere Klasse und läuferisch­e Überlegenh­eit durchgeset­zt“, bilanziert er.

Sein Landsberge­r Gegenüber, Geburtstag­skind Guido Kandziora, war natürlich wenig zufrieden. „Wir sind schlecht ins Spiel gekommen, waren nicht aggressiv genug und haben kapitale Fehler gemacht“, urteilte er. Für ihn brechen schwere Zeiten an, denn die Oberbayern sind nun auf einen Direktabst­iegsplatz gerutscht und haben nur noch zwei Punkte Vorsprung vor dem Tabellenen­de. Schwabmünc­hen hingegen ist mit zehn Punkten Vorsprung auf die Relegation kaum mehr in Abstiegsge­fahr.

TSV Landsberg Philipp Beigl, Alexander Buschel, Sebastian Gilg (34. Andreas Bein hofer), Lukas Göttle, Dominik Schön, Rai ner Storhas, David Mihajlovic (46. Martin Hennebach), Sebastian Bonfert, Philipp Siegwart, Adrian Zuka (57. Daniel Neu haus), Manuel Detmar.

TSV Schwabmünc­hen Felix Thiel, Marco Kammergrub­er, Adriano Schmidt, Lucas Kusterer, Timo Prechtl, Maik Uhde, Thomas Rudolph, Turgay Karvar (63. Andreas Lud wig), Marcel Leib (81. Simon Möricke), Fa bio Maiolo, Phillip Schmid (76. Stefan Sai ler). Schiedsric­hter Angelika Söder (Ochen bruck) – Zuschauer: 580

Tore 0:1 Turgay Karvar (29.), 0:2 Marcel Leib (55.), 0:3 Marcel Leib (73.)

 ?? Foto: Christian Kruppe ?? Schwabmünc­hens Fabio Maiolo braucht nicht mehr einzugreif­en, denn Landbergs Adrian Zuka hat es beim Schussvers­uch auf den Hosenboden gesetzt, und der Ball geht am Tor vorbei.
Foto: Christian Kruppe Schwabmünc­hens Fabio Maiolo braucht nicht mehr einzugreif­en, denn Landbergs Adrian Zuka hat es beim Schussvers­uch auf den Hosenboden gesetzt, und der Ball geht am Tor vorbei.

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