Harte Landung für Landsberg
Schwabmünchen holt einen ungefährdeten Derbysieg. Für Maiolo-Elf strahlt die Sonne, Landsberg am Boden
Landsberg
Es war, wie es Schwabmünchens Trainer Paolo Maiolo angekündigt hatte. Das Derby zwischen dem TSV Landsberg und dem TSV Schwabmünchen war kein fußballerischer Leckerbissen. Dass am Ende ein deutliches 3:0 für die Schwabmünchner auf der Anzeige stand, hat einfache Gründe.
Von Beginn an war den Gastgebern aus der Lechstadt die dort herrschende Verunsicherung anzumerken. Ihre bittere Niederlage in Wolfratshausen schien noch tief in deren Köpfen zu stecken. Ganz anders die Schwabmünchner. Mit den Siegen gegen Heimstetten und Schwaben Augsburg und dem gefühlt sicheren Klassenerhalt im Rücken gingen sie die Partie entspannt, aber konzentriert an.
Die Gastgeber standen hinten massiv und versuchten oft, mit langen Bällen gefährlich zu werden. Spielerisch limitiert, gab es für die Oberbayern kaum ein Durchkommen gegen die starke Schwabmünchner Defensivabteilung. Landsberg machte bestenfalls in der ersten Viertelstunde den Eindruck, den Schwabmünchner gefährlich werden zu können. Doch nach der ersten Chance der Gäste, der erneut kaum zu bremsende Marcel Leib zirkelte den Ball knapp am Kreuzeck vorbei, kam länger nichts mehr von den Landsbergern. Schwabmünchen hatte das Spiel im Griff, und die Führung war nur noch eine Frage der Zeit.
Nach einer knappen halben Stunde zeigte Phillip Schmid, dass er Tore nicht nur schießen, sondern auch vorbereiten kann. Sein tolles Zuspiel verwertete Turgay Karvar zur verdienten Führung. Die Landsberger zeigten kaum Gegenwehr, verpassten dann aber in der 37. Minute auf kläglichste Art und Weise die große Chance zum Ausgleich. Kapitän Philipp Siegwart umspielte Schwabmünchens Keeper Felix Thiel und legte, anstatt selbst abzuschließen, zurück auf David Mihajlovic, der frei vor dem Tor am Ball vorbeischlug.
Auch nach dem Pausenpfiff strahlte die Sonne mehr Gefahr aus als die Gastgeber. Schwabmünchen hatte die Partie im Griff und wartete souverän und geduldig auf die richtige Gelegenheit. Diese kam dann in der 55. Minute, wohl auch, weil es sich scheinbar noch nicht bis Landsberg herumgesprochen hat, dass Leib derzeit in bestechender Form ist. Anders ist es kaum zu erklären, dass dieser die Zeit hatte, den Ball im Strafraum mit dem Rücken zum Tor anzunehmen, sich zu drehen und dann überlegt ins lange Eck zu schlenzen. Spätestens mit dem 2:0 war das Spiel endgültig entschieden. Von Landsberg kam danach so gut wie nichts mehr, ganz kurz wurde die Partie wegen einiger kleiner Nicklichkeiten hektisch, doch die starke Schiedsrichterin Angelika Söder erstickte die aufkommende Unruhe im Keim. Knapp 20 Minuten nach dem 2:0 sorgte erneut Marcel Leib mit dem 3:0 dafür, dass auch die letzten Zweifel am ersten Schwabmünchner Punktspielsieg seit 2010 verschwanden.
„Ich hätte nicht gedacht, dass dies ein so gemütlicher Sommerspaziergang wird“, freute sich Schwabmünchens Manfred Bock nach der Partie.
Kein Wunder, dass Schwabmünchens Trainer Paolo Maiolo nach der Partie zufrieden war. „Wir sind schwer reingekommen, weil Landsberg sehr körperlich agierte. Aber mit der Zeit hat sich unsere Klasse und läuferische Überlegenheit durchgesetzt“, bilanziert er.
Sein Landsberger Gegenüber, Geburtstagskind Guido Kandziora, war natürlich wenig zufrieden. „Wir sind schlecht ins Spiel gekommen, waren nicht aggressiv genug und haben kapitale Fehler gemacht“, urteilte er. Für ihn brechen schwere Zeiten an, denn die Oberbayern sind nun auf einen Direktabstiegsplatz gerutscht und haben nur noch zwei Punkte Vorsprung vor dem Tabellenende. Schwabmünchen hingegen ist mit zehn Punkten Vorsprung auf die Relegation kaum mehr in Abstiegsgefahr.
TSV Landsberg Philipp Beigl, Alexander Buschel, Sebastian Gilg (34. Andreas Bein hofer), Lukas Göttle, Dominik Schön, Rai ner Storhas, David Mihajlovic (46. Martin Hennebach), Sebastian Bonfert, Philipp Siegwart, Adrian Zuka (57. Daniel Neu haus), Manuel Detmar.
TSV Schwabmünchen Felix Thiel, Marco Kammergruber, Adriano Schmidt, Lucas Kusterer, Timo Prechtl, Maik Uhde, Thomas Rudolph, Turgay Karvar (63. Andreas Lud wig), Marcel Leib (81. Simon Möricke), Fa bio Maiolo, Phillip Schmid (76. Stefan Sai ler). Schiedsrichter Angelika Söder (Ochen bruck) – Zuschauer: 580
Tore 0:1 Turgay Karvar (29.), 0:2 Marcel Leib (55.), 0:3 Marcel Leib (73.)