Vorwürfe gegen Schlagertage Veranstalter
Wusste Hasselhoff gar nichts von seinem Auftritt in Friedberg? Andre Meier legt den Vertrag vor
Friedberg Die Aufregung um den Auftritt David Hasselhoffs bei den Friedberger Schlagertagen geht weiter. Nachdem unsere Zeitung über die Absage berichtet hatte, gibt es nun Vorwürfe gegen den Veranstalter. Im Kern läuft es darauf hinaus, dass es keinen Vertrag oder auch nur Kontakt zwischen der MB Mountain Events GmbH und dem amerikanischen Management des Sängers gegeben habe. Hasselhoff habe nichts von seinem angeblichen Auftritt am 12. Mai gewusst. Andre Meier, Veranstalter der Schlagertage, weist die Vorwürfe zurück: „So etwas würde ich nie machen.“Er habe seit August einen Vertrag mit einer holländischen Agentur, die Hasselhoff vertritt, sagt Meier – und legt diesen auch vor.
Markus Behrens, Vorsitzender der Fangemeinschaft HoffArmy, berichtet unserer Zeitung, er habe Kontakt mit dem Management Hasselhoffs in Los Angeles gehabt. Dieses habe bestätigt, dass der Sänger nicht nach Friedberg kommen werde und man das den Fans kommunizieren solle. „Sie fielen aus allen Wolken, als es hieß, dass David angeblich in Friedberg auftritt.“Viele Mitglieder des Fanclubs wollten nach Friedberg reisen, erzählt Behrens. Viele überraschte Fans wandten sich am Freitag auch an Ralf Seßelberg von der Agentur PromEvent, die Hasselhoffs Deutschland-Tournee veranstaltet. Seßelberg bestätigt, Hasselhoff und sein Management hätten nichts von einem Vertrag gewusst. Er ist sauer. Durch ein solches Verhalten komme die ganze Branche in Verruf.
Mit Andre Meier hat allerdings noch niemand wegen der Vorwürfe Kontakt aufgenommen, wie er unserer Zeitung sagt. Er betont, seine Firma habe bereits im August 2017 den Vertrag mit einer bekannten holländischen Agentur abgeschlossen, die den Sänger vermittelt – und zeigt unserer Redaktion zum Beweis das Dokument. Darin sind Einzelheiten von Auftrittsort über Uhrzeit bis zu Gage, Unterbringung und technischer Ausstattung aufgelistet. Unterschrieben ist der Vertrag von einem Mitarbeiter der Agentur, deren Namen Meier nicht veröffentlichen möchte, sowie von Meiers Geschäftspartner Stefan Birri.
Die Agentur sei über den Schlagertage-Moderator Günter Sturm auf sie zugekommen; das sei üblich in der Branche, so Meier. „Ich bekomme täglich zig solche Anfragen.“Man habe in der Phase seit der Vertragsunterzeichnung nur Kontakt mit den Holländern gehabt. Auch dass so etwas nicht über das eigentliche Management laufe, sei normal. Mit der Agentur in Holland gab es aber seit einigen Monaten Probleme, über die Meier sich nicht näher äußern will. „Ich habe Fehler gemacht“, räumt er aber ein. Deswegen sei er bereit, die Tickets für den Samstag umzutauschen – wozu er rechtlich nicht verpflichtet wäre. Bis Freitagnachmittag haben 200 Fans von der Möglichkeit Gebrauch gemacht. Erst in den vergangenen Tagen habe es E-Mail-Kontakt mit dem Management in den USA gegeben, und zwar wegen Elementen auf der Schlagertage-Website.
Dem Vernehmen nach erwägt das Management, Anzeige zu stellen. Am Freitag war es für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Meier will das Thema seiner Anwältin übergeben. „Vertragstechnisch bin ich auf der sicheren Seite“, sagt er. Außerdem habe er eine E-Mail der Amerikaner, die an ihn gerichtet war – und in Kopie an die holländische Agentur.