Obdachlose bleiben in der Schule
Das Spicherer-Gebäude dient so lange als Übergangsquartier, bis die Arbeiten in der Unterkunft Johannes-Rösle-Straße abgeschlossen sind
Die Sanierung der städtischen Unterkunft für Wohnungslose in der Johannes-Rösle-Straße verzögert sich: Die Arbeiten an der Notunterkunft werden nicht wie vorgesehen im Frühjahr fertiggestellt, sondern voraussichtlich erst im August, wie die Stadt mitteilt.
Die Unterkunft war im vergangenen Jahr geräumt worden. Nach einem Brand in dem Übergangswohnheim Ende 2016 konnte ein Trakt nicht mehr bewohnt werden. Daraufhin wurde eine umfassende Sanierung von der Stadt beschlossen – die Bewohner, rund 70 Frauen und Männer, zogen in die leer stehenden Räume der Spicherer-Schule in Pfersee.
Die Schule wurde als Ausweichquartier gewählt, weil das bis dahin leer stehende Schulgebäude 2015 und 2016 als Unterkunft für Asylbewerber ertüchtigt und mit den entsprechenden sanitären Einrichtungen, Küchen und Brandschutzvorkehrungen versehen wurde.
Neben den länger andauernden Bauarbeiten verzögert sich zudem auch die Vergabe des Übergangwohnheims in der Johannes-RösleStraße an freie Träger. Nach einem Beschluss des Stadtrats soll die Einrichtung künftig von einem freien Träger geleitet werden. Die Ausschreibung wird derzeit aus vergaberechtlichen Gründen wiederholt.
Die Sanierung des Wohnheims in der Johannes-Rösle-Straße steht im Zusammenhang mit der Neustrukturierung der Obdachlosenhilfe in Augsburg, in deren Zuge erstmals auch ein eigenes Übergangswohnheim für Frauen in der Stadtberger Straße in Pfersee eingerichtet wird. Die Anlaufstelle wird ebenfalls im August bezugsfertig sein. Mit der Vergabe des Betriebs der Unterkünfte ist auch eine Ausweitung der sozialpädagogischen Arbeiten für obdachlose Menschen verbunden.
Die Spicherer-Schule wird nach dem Auszug wie berichtet abgerissen. Das Areal wird für Wohnbebauung genutzt. Die Wohnbaugruppe Augsburg will dort 60 bis 70 geförderte Wohnungen mit Tiefgarage bauen. Geplant sind Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen, allesamt barrierefrei. Das heißt: Je nach Einkommen erhalten die Bewohner einen Mietzuschuss.