In dieser Straße geben bald Radler das Tempo vor
In Pfersee sollen Radfahrer auf einer Achse parallel zur Augsburger Straße bald Vorrang haben. Autos können dort aber weiter unterwegs sein. Kritiker sprechen von Symbolpolitik
aber insofern etwas bringen, als dass Radler sich durch diese Strecke „wenigstens ein gewisses Selbstbewusstsein zulegen können“.
In jedem Fall weiter unbefriedigend bleibt die Situation für Radler rund um den Hauptbahnhof. Sowohl auf dem Fußweg in der Pferseer Unterführung als auch auf dem Bahnhofsvorplatz (vor dem BohusCenter)
Am Bahnhof fehlen weiter Abstellplätze
werden seit einigen Wochen mit dem Start der warmen Jahreszeit wieder massenweise Fahrräder wild abgestellt. Das Problem: Wegen der Tunnelbaustelle auf dem Bahnhofsvorplatz und den Abrissarbeiten in den Ladehöfen gibt es kaum Platz. Daran wird sich in den kommenden Jahren wenig ändern. Einen Lichtblick gibt es: In den kommenden Monaten sollen die Bauarbeiten am Helio in der Frölichstraße (gegenüber Brauerei Riegele) abgeschlossen werden. Sobald Platz auf dem entsteht, könne man eventuell neue Abstellplätze schaffen, so Baureferent Gerd Merkle (CSU).
Die Stadt hatte 2017 einen provisorischen Stellplatz hinter dem Bohus-Center eingerichtet. Allerdings reicht dieser nicht aus. „Sofern nach Abschluss einzelner Bauabschnitte wieder Flächen zur Verfügung gestellt werden können, versuchen wir auch weitere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder auszuweisen. Es besteht erheblicher Bedarf und das ungeordnete Abstellen der Räder sorgt immer wieder für Probleme“, so Merkle. Die Stadt verweist darauf, dass es im vor einem knappen Jahr eröffneten Fahrradparkhaus im Helio (500 Plätze) noch freie Plätze gibt. Ein Stellplatz kostet dort 70 Euro im Jahr. Die Pro-AugsburgStadtratsfraktion hatte zuletzt gefordert, dass die Stadt das Parken dort zum Nulltarif ermöglicht. ProAugsburg-Stadtrat Thomas Lis ist zwar Betreiber des Radparkhauses, legt aber Wert darauf, dass er von einem solchen Schritt nicht profitieren würde. Hintergrund ist, dass die Stadt, die die Fläche vom Helio gemietet hat, Lis für den Betrieb eine Pauschale bezahlt. Die Stadt sieht aber keine Möglichkeit für ein kostenloses Angebot. Ein Argument: Für den Ansturm sei das Parkhaus zu klein. Auch die Bürgeraktion Pfersee hatte gefordert, das Radparkhaus besser zu vermarkten.
Eine echte Verbesserung ist erst in einigen Jahren in Sicht. Der Bahnhofsvorplatz wird frühestens ab dem Jahr 2022 umgestaltet werGehweg den können, sodass dort auch wieder Platz für 650 Räder ist. Auf der Westseite des neuen Bahnhofstunnels ist zudem ein weiteres Fahrradparkhaus mit 1000 Plätzen geplant. Diese Anlage soll bis 2023, wenn der Tunnel in Betrieb geht, fertig sein. Am Bahnhof wurden nach Zählungen aus dem Jahr 2015 pro Tag etwa 1300 Fahrräder abgestellt. Nach der Fertigstellung des Tunnels soll es insgesamt Platz für etwa 2500 Räder geben. »Kommentar