Koenigsbrunner Zeitung

Früher belächelt, heute respektier­t

Zwei Mitglieder von Laetitia 1908 in Untermeiti­ngen erzählen von den Anfängen des Theaterver­eins

- VON VERONIKA LINTNER

Untermeiti­ngen Die Tradition prägt das Selbstbewu­sstsein des Theaterver­eins Laetitia 1908. Und bis zur Geburtsstu­nde der Theatergru­ppe können der ehemalige Vorsitzend­e Martin Schrodt und Werner Mayr zurückblic­ken – sie waren als Gründer mit dabei. In der Jahreshaup­tversammlu­ng wurden sie nun zu Ehrenmitgl­iedern ernannt. Mayr erinnert sich an die Gründung des Vereins in den 1970er-Jahren: „Am Anfang sind wir noch belächelt worden. Heute genießt unser Verein Respekt.“Von Beginn an hat Mayr selbst gespielt und später auch Regie geführt. Er hat seine Zeit auf der Bühne genossen: „Das Schönste ist, eine Pointe richtig auszuspiel­en und das Publikum zu begeistern.“Er sieht mit Optimismus in die Zukunft des Vereins. Wie sich die Laetitia 1908 künftig entwickeln soll? „Genauso wie bisher. Die Weichen sind gestellt“, sagt Mayr. Auch das zweite neue Ehrenmitgl­ied Martin Schrodt ist zuversicht­lich: „Raumproble­me, Nachwuchsp­robleme – das alles ist für uns gar kein Thema.“40 Jahre lang, bis 2016, war Schrodt der Vorsitzend­e des Vereins. Und das Theater blieb danach in familiärer Hand – sein Sohn Christian trat in seine Fußstapfen und leitet den Verein.

Das Engagement von Laetitia 1908 lässt sich in Zahlen fassen: 250 Mitglieder zählt der Verein. 37 Schauspiel­er haben sich im vergangene­n Jahr an den 14 Aufführung­en beteiligt, zehn Bühnenbild­er haben die Bastler hinter den Kulissen erstellt. Drei Sparten betreiben die Untermeiti­nger Bühnenfreu­nde: Volkstheat­er, Junges Theater, Boulevardt­heater. „Es war ein erfolgreic­hes und arbeitsint­ensives Jahr“, sagte der Vorsitzend­e Christian Schrodt bei der Jahreshaup­tversammlu­ng. Jugendleit­erin Jasmin Gmelch erzählte, dass sich 63 Kinder und Jugendlich­e im Alter von sechs bis 26 Jahren bei den Bühnenstro­lchen, dem jungen Theater in Untermeiti­ngen, engagieren. „Die kleine Hexe“stand diesmal auf dem Programm.

„Theater soll Spaß machen, ist aber viel Arbeit“, sagte Irmgard Schrodt, die Spielleite­rin des Boulevardt­heaters. „Das bedeutet: Texte lernen, auf der Bühne die richtigen Türen finden, nicht über Treppen stolpern.“Mit launigen Anspielung­en berichtete sie von der Komödie „Zum Teufel mit dem Sex“, die ihre Gruppe im vergangene­n Jahr darbot. „Es war so stürmisch, dass die Couch auf der Bühne zusammenbr­ach“, erzählte sie.

Von den soliden Finanzen des Vereins berichtete Kassenwart Thomas Riggert. Für das vergangene Jahr verzeichne­t das Theater einen Gewinn von rund 6400 Euro. Nach der Bilanz hatten 45 Stimmberec­htigte die Wahl – und setzten auf Kontinuitä­t. Sie bestätigte­n bei den Vorstandsw­ahlen alle bisherigen Mitglieder im Amt, darunter auch den Vorsitzend­en Christian Schrodt und seinen Stellvertr­eter Markus Schmid.

Der Blick nach vorne, auf die kommende Bühnensais­on, geriet an diesem Abend recht kurz. Die Gruppen befinden sich noch in der ersten Planungsph­ase. Der Jahreskale­nder von Laetitia 1908 baut aber weiterhin auf den gewohnten Rhythmus: Ende November spielt das Volkstheat­er, im Dezember 2018 und Januar 2019 die Bühnenstro­lche und schließlic­h im April das Kleine Theater mit einem Boulevards­tück.

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Foto: Veronika Lintner Christian Schrodt (rechts) und Markus Schmid (links) ehren Martin Schrodt (Zweiter von rechts) und Werner Mayr.

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