Der Oben ohne Öko
Den teilelektrischen BMW i8 gibt es jetzt auch als Cabrio. Er kann sogar sauber
Ein Traumauto wird noch besser: BMW nimmt seinem 2+2-sitzigen Hybrid-Sportwagen i8 das feste Dach weg und macht so einen zweisitzigen Roadster daraus. Jahrelange Entwicklungsarbeit verwandelt das hochemotionale und dabei sparsame Plug-in-Hybrid-Coupé BMW i8 in einen faszinierenderen Exoten: Genügsam im Verbrauch, weil vorne ein Elektromotor für Vortrieb sorgt, Sound-stark in jeder Lebenslage, weil im Heck ein Benziner mit Twinturbo die Klangkulisse eines klassischen Verbrenners beisteuert.
Ergebnis der zweigleisigen Antriebseinheit („Hybrid“), deren elektrischen Part man an der Steckdose aufladen kann („Plug-in“): 374 PS Systemleistung, in 4,6 Sekunden von null auf hundert, 250 km/h Spitze und dabei nur 2,0 Liter Normverbrauch. Dieser Laborwert wurde in der Praxis freilich deutlich übertroffen: 5,8 Liter zeigte der Bordcomputer bei ersten Ausfahrten an. Das verzeiht man dem i8 Roadster ob der gezeigten tollen Performance aber gerne.
Der offene i8 Roadster kostet 155 000 Euro, während das geschlossene Coupé für 138 000 Euro zu haben ist. Trotz des großen Preisunterschiedes der ohnehin teuren Wagen: Von den beiden extrem flexibel produzierbaren i8-Varianten werden meist jene ohne festes Dach das Werk Leipzig verlassen.
Wer phasenweise auf die geballte Systemleistung aus E- und Benzinmotor verzichten kann, bewegt sich dank stärkerer Akkus bis zu 105 km/h (bisher nur Tempo 70) schnell und 53 Kilometer weit flüsterleise und rein elektrisch. Schlafende Nachbarn werden es künftigen i8Roadster-Piloten danken, wenn diese frühmorgens zu einer Spritztour aufbrechen und das heimische Viertel lautlos verlassen.
Auf kurvigen Straßen kommt so richtig Freude auf, denn offen ist das i8-Fahren ein noch größerer Genuss. In nur 15 Sekunden öffnet oder schließt sich das Verdeck, und das auch in Fahrt bei bis zu 50 km/h. Es verschwindet direkt hinter den zwei Roadster-Sitzen. Turbulenzen sind dem Innenraum des BMW i8 Roadster völlig fremd.
Kleine Mankos trüben das Offenfahren mit dem BMW i8 nicht wirklich: Etwa die Tatsache, dass die versenkten Seitenscheiben knapp vier Zentimeter über die Fensterlinie der Flügeltüren hinausragen – mit dem i8 Roadster fährt man ohnehin nicht Ellbogen-betont durch die Gegend, das machen eher die Fans alter Dreier-Cabrios. Oder die recht massive A-Säule, die noch dazu relativ weit in Richtung der Köpfe von Fahrer und Beifahrer ragt – Sicherheitsanforderungen machen’s nötig, und nach einer Weile drängt der offene Fahrspaß solche Faktoren vollends in den Hintergrund.