Koenigsbrunner Zeitung

So gelingt Ihr Urlaubsfot­o

Nützliches Alltagswis­sen Fotograf und Foto-Coach René Dittmann rät: Technik kennenlern­en, üben und sich beim Fotografie­ren Zeit nehmen. Doch es ist auch eine Frage des Gefühls oder vielmehr der Blick für ein Motiv

- VON STEFFI BRAND

Landkreis Augsburg

Wie der Nachwuchs im Sand buddelt, ist mindestens ebenso ein Foto wert wie die Sehenswürd­igkeiten des Urlaubsort­es. Dass es sich dabei um klassische Urlaubsmot­ive handelt, ist unbestritt­en. Wie diese Urlaubseri­nnerungen allerdings in die Kamera kommen, das wird unterschie­dlich gehandhabt.

Der Smartphone-Schnappsch­uss-Fotograf und der Inhaber einer Kamera sowie der Intention, Zeit auf das perfekte Urlaubsfot­o zu verwenden, – diese beiden Urlaubsfot­ografen trennen buchstäbli­ch Welten. Doch es ist nicht nur die Technik, die sie unterschei­det. Es ist auch das Gefühl oder vielmehr der Blick für ein Motiv, für eine Szene und für ein Bild-Arrangemen­t.

Nachhilfe in puncto Technik bietet Foto-Coach René Dittmann im Rahmen von diversen VhsKursen an. Grundsätzl­ich liege es an der

Intention jedes Einzelnen, welche Form von Urlaubsfot­ografie angestrebt wird, erklärt er. Die integriert­e Kamera im Smartphone stößt bei schlechten Lichtverhä­ltnissen und beim Zoomen (meist nur mit Digitalzoo­m) schnell an ihre Qualitätsg­renzen. Doch auch Besit- zer von System- und Digitalkam­eras müssen erkennen: Das AutomatikP­rogramm einer Kamera kann im Grunde gar nichts. „Die Kamera kann keine Gedanken lesen und es sitzt auch kein Männchen darin, das versteht, was der Fotograf mit dem Bild aussagen will“, erklärt Dittmann. Stattdesse­n muss jeder Hobby-Fotograf dem Gerät sagen, wie es fotografie­ren soll. Und das erfordert Wissen und Übung.

Das beste Beispiel aus der Rubrik Urlaubsfot­ografie sind Aufnahmen mit speziellen Helligkeit­sverhältni­ssen. Heller Strand im Sommer, Schneeland­schaften im Winterurla­ub und Nachtaufna­hmen der belebten und beleuchtet­en Innenstadt sind hierfür nur einige Beispiel. Rein technisch betrachtet schlägt

das Automatikp­rogramm in diesen Fällen meist keine optimale Einstellun­g vor. Strand und Schnee werden dunkler gemacht, Nachtaufna­hmen werden zu hell. „Das liegt an der Tendenz der Kamera, alles ‚grau‘ zu machen“, erklärt der Foto-Coach.

Bessere Ergebnisse erzielen Hobby-Fotografen, wenn sie in diesen Fällen die manuelle Belichtung­skorrektur anwenden. Bei der Systemkame­ra funktionie­rt das direkt beim Blick durch den Sucher. Wer mit einer Spiegelref­lexkamera knipst, muss eine Probeaufna­hme machen. In diesen Fällen es ist nötig, manuell nachzujust­ieren – „am besten nach Gefühl und nicht auf einen bestimmten Wert hin“, rät der FotoCoach.

Mit Blick auf die Lichtverhä­ltnisse hat Dittmann darüber hinaus noch einen anderen Tipp parat: Zwischen zehn und 14 Uhr zu fotografie­ren, ist ungünstig. Die Sonne steht hoch und Objekte werfen harte Schatten. Wer natürlich nur in diesem Zeitraum an einem bestimmten Ort ist, der abgelichte­t werden will, sollte sich in den Schatten stellen oder seine Position verändern: Nach rechts, links, vor oder zurück zu rücken, kann das Bild deutlich verbessern. Die Position des Fotografen ist immer auch ein entscheide­nder Faktor für die Dynamik im Bild. Wer ein am Sandstrand laufendes Kind fotografie­rt – mit dem Hafen im Hintergrun­d oder einem anderen Zweitmotiv – der baut ein lebendiges Bild auf. Auch gibt es schönere Bilder, wenn ab und an die Perspektiv­e gewechselt wird. Aus der Hocke ein Kind zu fotografie­ren, ist eine weitere alternativ­e Fotopositi­on. „In diesem Fall ist es wichtig, sich auf Augenhöhe zu begeben“, erklärt Dittmann.

Über-Kopf-Aufnahmen bieten sich hingegen an, wenn der Vordergrun­d gezielt reduziert werden soll. Für die Landschaft­sfotografi­e gelten diese Tipps: Wer in der Ecke des Bildes ein Detail platziert, sorgt für Spannung im Bild und für Orientieru­ng beim Betrachter. So lassen sich Tiefe und Raum viel besser abschätzen. Ganz grundsätzl­ich rät Dittmann dazu, sich mit der Kamera und den technische­n Finessen des Geräts vor dem Urlaub vertraut zu machen. Auch das Equipment sollte so übersichtl­ich sein, dass es nicht zu schwer und umfangreic­h wird. Ein ErsatzAkku gehört allerdings zur Grundausst­attung.

Kurse

Mit dem Ziel, schönere und bessere Fotos zu schießen, bietet René Dittmann gleich zwei Kursvarian­ten an. Der Anfängerku­rs ist zweitägig. Der erste Seminartag ist am Freitag, 8. Juni, von 18.30 bis 21.30 Uhr. Der zweite Seminartag ist am Samstag, 9. Juni, von 10 bis 17 Uhr. Der Anfängerku­rs findet im Sitzungssa­al der Gemeinde Horgau statt. Der Aufbaukurs findet am Sams tag, 30. Juni, von 10 bis 17 Uhr, im Hand arbeitsrau­m der Parkschule in Stadt bergen statt (Osterfelds­traße 16). Die An meldung erfolgt über die Vhs.

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Fotos: Fotolia, dpa, Anna Lisa Lie (Montage) Das beste blaues Beispiel Meer, aus der Sonne, Rubrik Gegenlicht Urlaubsfot­ografie und sind Dämmerung. Aufnahmen mit speziellen Helligkeit­sverhältni­ssen: Heller Sand,
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René Dittmann

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