Hitz hat sich Applaus verdient
FCA Saisonkritik In seiner letzten Saison für den FC Augsburg zeigt der Schweizer Nationaltorhüter starke Leistungen. Seinen Mitspielern fehlt mitunter Konstanz in den Auftritten. Wie die Profis durchschnittlich bewertet wurden
In der Vorrunde zeigten die Profis des FC Augsburg überzeugende Leistungen, in der Rückserie gelang ihnen nur selten, diese zu bestätigen. Rechnerisch, aber auch subjektiv betrachtet, stand der beste Augsburger der abgelaufenen Runde im Tor. Seine Mitspieler traten teils stark auf, teils schwach. Folge dessen: viel Durchschnitt. Die Durchschnittsnote der Augsburger Allgemeinen setzt sich aus Einsätzen mit mehr als 30 Minuten zusammen. Torhüter
● Marwin Hitz Dass er den FCA verlässt, ist zweifelsohne ein Verlust. In seiner letzten Saison bildete der Schweizer, wie in den Spielzeiten zuvor, einen uneingeschränkten Rückhalt. Den einzigen Fauxpas mit Folgen leistete er sich im Heimspiel gegen Wolfsburg. Vermeintliche Schwächen im Spiel mit dem Fuß egalisierte er durch Reaktionsschnelligkeit auf der Linie. Note 2,6
● Andreas Luthe Wird er die künftige Nummer eins? Jedenfalls verschaffte ihm Trainer Manuel Baum am Saisonende zwei Einsätze. Strahlte Ruhe und Besonnenheit aus, die sich auf die Abwehr übertrug. Dass er in seinen bisher vier Spielen für den FCA ohne Sieg ist, lag nicht an Luthe. Note 3,0 Innenverteidiger ● Martin Hinteregger Der Österreicher ist absoluter Stammspieler, seine Stärken zeigte er in kernigen Zweikämpfen und Kopfballduellen. Seine Einstellung und Leidenschaft schätzen Trainer, Mitspieler und Fans. Technische Mängel offenbarte er im Spielaufbau, Probleme hat er mitunter in der Hatz mit schnellen Angreifern. Note 3,1
● Jeffrey Gouweleeuw Strahlte im Abwehrzentrum Ruhe aus. Attackiert Gegenspieler meist bereits bei der Ballannahme und kommt so oft vor diesen an den Ball. Dass er in der Rückrunde wegen eines Innenbandanrisses im Knie sieben Spiele verpasste, wirkte sich negativ auf die Stabilität der Abwehr aus. Note 2,9 ● Kevin Danso Dem 19-Jährigen gehört weiterhin die Zukunft. In seiner ersten kompletten Bundesligasaison zahlte er Lehrgeld, an den Stammkräften Hinteregger und Gouweleeuw kam er nicht vorbei. Dass in seinem Alter die Leistungen schwankten, überrascht wenig. Trug mit zwei Tore zu Punktgewinnen gegen Leverkusen und Dortmund bei. Note 3,5
● Gojko Kacar In drei Begegnungen
Innenverteidiger eingesetzt. Erzielte in Hannover seinen einzigen Treffer für den FCA, da sein Vertrag mit zweijähriger Laufzeit nicht verlängert wurde. Ein sehr solider Spieler ohne herausragende Qualitäten. Note 3,5 Außenverteidiger
● Daniel Opare Nach dem Abgang von Verhaegh und der Verletzung Frambergers war der Ghanaer plötzlich gesetzt. Als er sich auf seine defensiven Aufgaben konzentrierte, nahm seine Karriere in Augsburg Fahrt auf. Unerklärlich hingegen das abrupte Ende. Der FCA bezichtigte ihn der Lüge und schloss ihn aus. Note 2,9
● Raphael Framberger Erlebte eine Spielzeit mit Aufs und Abs, pendelte zwischen Ersatzbank und Startelf. Sein Problem bleibt die Verletzungsanfälligkeit. Diese verhinderte, dass der 22-Jährige in der Rück-
runde den endgültigen Durchbruch schaffte. Note 3,3
● Jonathan Schmid Nominell ein Offensivspieler. Als solcher wusste er nie zu überzeugen. Profitierte davon, dass dem FCA in der Rückrunde die Rechtsverteidiger ausgingen. Teils wirkte er in dieser Position überfordert, zudem fehlte ihm Dynamik in Angriffsaktionen. Note 3,9
● Philipp Max Spielte sich in dieser Runde allein wegen seiner Vorlagen in den Vordergrund, 13 Tore bereitete er vor. Verkörperte offensiv einen modernen Außenverteidiger, Schwächen offenbarte er im defensiven Eins-gegen-eins. Note 3,1 Zentrales Mittelfeld ● Daniel Baier Führte die Mannschaft als Kapitän aufs Feld. Als dienstältester Profi des FCA übernahm er Verantwortung. In Erinnerung bleiben wird neben seinem hohen Laufpensum und seiner Einals satzfreude seine obszöne Geste im Spiel gegen Leipzig. Note 3,2
● Rani Khedira Seine Position zu beschreiben, fällt schwer. Agierte im offensiven und defensiven Mittelfeld und in der Verteidigung – teils in einem Spiel. Als umsichtiger Zweikämpfer fiel er dabei auf, offensiv fehlten Impulse. Note 3,1
● Jan Moravek Hat körperlich zugelegt, dennoch bleibt er verletzungsanfällig. Gilt gemeinhin als technisch versierter Spieler, blieb aber in der abgelaufenen Saison einiges schuldig. Wird wohl beim FCA nie über den Status eines Ergänzungsspielers hinauskommen. Note 3,5
● Ja Cheol Koo In dem Südkoreaner steckt bedeutend mehr, als er letztlich gezeigt hat. Seinen Stammplatz hatte er zwischendurch verloren, in der Rückrunde spielte er regelmäßig von Beginn an – auch ungewohnt als Rechtsaußen. Insgesamt zu inkonstant. Note 3,6
Offensives Mittelfeld
● Erik Thommy Hat den FCA in der Winterpause verlassen. Wäre in der Rückrunde wohl zu reichlich Spielzeit gekommen, Noten bekam der 23-Jährige für zwei Einsätze in der Vorrunde. Note 3,75
● Marcel Heller Kam in der Hinrunde auf etliche Einsätze, teils über die gesamte Spielzeit. Blieb aber ohne Treffer und strahlte kaum Torgefahr aus. In der Rückrunde verlor er seinen Platz auf der rechten Außenbahn, insgesamt eine enttäuschende Runde für den 32-Jährigen. Note 3,7 ● Marco Richter Je länger die Saison ging, desto mehr spielte er sich in die Mannschaft. Tritt unbekümmert auf, macht überraschende Dinge. Der Gewinner in der Rückrunde und ein weiterer Beleg für die gute Nachwuchsarbeit. Note 3,1 ● Caiuby Nach Hitz (33 Spiele) gemeinsam mit Max der Spieler mit den meisten Einsätzen (32). Spielte vor allem in der Vorrunde auf hohem Niveau, erzielte bis Ende Januar fünf Treffer. In der Schlussphase der Saison hätte ihm manche Schonung gutgetan, beim FCA fehlten aber Alternativen zu ihm. Note 3,5 Angriff
● Michael Gregoritsch Fühlt sich wohl in Augsburg und zeigte dies wiederholt auf dem Platz. Sagt selbst, sich defensiv weiterentwickelt zu haben. Aber vor allem offensiv überzeugte er. Der Österreicher erzielte 13 Treffer und ist damit Rekordtorschütze des FCA in einer Bundesligasaison. Note 3,4
● Alfred Finnbogason Den Isländer bremste einmal mehr eine langwierige Verletzung. Seine Torgefahr fehlte den Augsburgern nach der Winterpause. Elf seiner zwölf Treffer erzielte der 29-Jährige in der Vorrunde. Wertvoll ist er darüber hinaus als sogenannter „Wandspieler“und Ballhalter. Note 3,4
● Sergio Córdova Der Venezolaner ist der Bundesligaspieler mit den meisten Einwechslungen der abgelaufenen Saison (23). Sein Leistungsvermögen ist schwer einzuschätzen. Mit zwei explosiven Aktionen, die in Tore mündeten, deutete er seine Qualitäten an. Andererseits fehlte ihm in Partien Bindung zu seinen Mitspielern. Note 3,9
Wenig Aussagekraft haben die Noten von Kilian Jakob (5,0) und Shawn
Parker (3,5), die je nur einen Einsatz hatten. Trotz Einsätze ohne Wertung blieben Christoph Janker, Simon Asta, Konstantinos Stafylidis und Dong Won Ji.