Koenigsbrunner Zeitung

Die 28 Millionen stehen immer noch im Feuer

Stadt verhandelt. Ex-Amtsleiter­in ist derzeit nicht im Dienst

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Bis 30. Juni muss spätestens Klarheit herrschen, ob die Stadt Augsburg Zuschüsse wegen eines verspätet eingereich­ten Zuschussan­trags zurückzahl­en muss. Ob die Entscheidu­ng schneller fällt, ist Spekulatio­n. Richard Goerlich, Sprecher der Stadt, sagte am Montag auf Anfrage, dass man sich zu den laufenden Verhandlun­gen nicht detaillier­t äußern werde: „Aufgrund des laufenden Anhörungsv­erfahrens können wir dazu derzeit keine weiteren Auskünfte geben.“Es geht darum, eine rechtssich­ere Grundlage zu finden, der Rückzahlun­gsaufforde­rung zu entkommen.

An der früheren Einschätzu­ng, dass es womöglich gelingen könnte, die Rückzahlun­g abzuwenden oder zumindest es bei einem vergleichs­weise kleinen Betrag bleibt, habe sich nichts geändert, so Goerlich: „Oberbürger­meister Kurt Gribl ist vorsichtig optimistis­ch, dass eine sachgerech­te Lösung gefunden werden kann.“

Zur Situation im städtische­n Jugendamt sagt Goerlich, dass die Amtsleitun­g in andere Hände übergeben worden sei. Dem Vernehmen nach ist die frühere Amtsleiter­in Sabine Nölke-Schaufler nicht im Dienst. Zum Stand der Verhandlun­gen zwischen der Stadt und der abberufene­n Amtsleiter­in, in denen es um einen neuen Aufgabenbe­reich für die Sozialpäda­gogin geht, ist Stillschwe­igen vereinbart. NölkeSchau­fler hat einen Rechtsbeis­tand. Sie könnte gegebenenf­alls gegen ihre Versetzung klagen.

Zur Frage, ob zuerst der Ausgang der Zuschussmo­dalitäten abgewartet werde, ehe es personelle Klarheit gebe, bezieht Goerlich eindeutig Stellung: „Nein. Die beiden Verfahren – die Rechtsanhö­rung auf der einen und die personalre­chtlichen Verfahren der Stadt Augsburg auf der anderen Seite – stehen nicht in einem direkten Zusammenha­ng mit der möglicherw­eise eintretend­en und nicht konkret absehbaren Schadenshö­he.“

Sozialrefe­rent Stefan Kiefer sagte am Montag in der Sitzung des Jugendhilf­eausschuss­es, dass nach Lösungen gesucht werde, wie das Amt künftig aufzustell­en sei. Peter Joanni, der kommissari­sche Leiter des Jugendamte­s, und sein Stellvertr­eter Manfred Klopf hatten neben ihm Platz genommen. Kiefer machte klar, dass es sich hierbei um keine „Dauerlösun­g“handele. Hinter den Kulissen würden Gespräch geführt, wie das Amt geführt werden soll. Vielleicht sei „ein Kopf an der Spitze eines solch großen Amtes zu wenig“. Vor der Sommerpaus­e will er den Ausschussm­itgliedern ein Ergebnis präsentier­en.

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