Koenigsbrunner Zeitung

Wo ist Platz für neue Kitas?

Auch in diesem Jahr dürften die Plätze in den Betreuungs­einrichtun­gen nicht ausreichen. Die aktuellen Zahlen liegen demnächst vor. Unterdesse­n laufen die Bemühungen zum Ausbau. Auch Modulbaute­n sind im Gespräch

- VON STEFAN KROG

Die bange Frage, ob es mit dem Kita-Platz für den Nachwuchs ab kommenden September klappt, dürfte sich für manche Eltern inzwischen geklärt haben: Die Anmeldung für die Einrichtun­gen fand bereits im Frühjahr statt, zuletzt lief ein Abgleich, wo noch freie Plätze sind und wo noch Kinder unversorgt sind. Im vergangene­n Jahr waren es 346 Betreuungs­plätze, die im September fehlten, fürs laufende Jahr ging die Stadt von einem zusätzlich­en Bedarf von 380 Plätzen aus. Sozialbürg­ermeister Stefan Kiefer (SPD) will demnächst aktuelle Zahlen liefern.

Die Problemati­k ist der Stadt schon länger bekannt, seit vergangene­m Jahr kümmert sich eine „Task Force“in der Verwaltung darum, das Thema in den Griff zu bekommen. Der größte Baustein: den Bau und die Erweiterun­g von Kitas zu unterstütz­en.

Während in Neubauvier­teln Kitas ohnehin mitgeplant werden, ist es in bestehende­n Vierteln schwierig, Standorte zu finden. Bisher nahm die Stadt 35 Standorte unter die Lupe, aber etliche fielen durch, etwa weil Flächen nicht zur Verfügung stehen oder sie anderweiti­g genutzt werden sollen. Aktuell sind folgende Standorte im Rennen, wobei teils noch baurechtli­che Prüfungen laufen. Falls sie positiv ausfallen, werden die Standorte an freie Träger ausgeschri­eben, bevor die Stadt selbst überlegt, dort als Betreiber einzusteig­en:

(Ecke Straße/Holzweg), ●

● Bärenkelle­r

Am Pfannensti­el Lechhausen Anna Hintermayr Stift Univiertel

Pfersee Senkelbach­straße Hirblinger

(nördlich Alter Ostfriedho­f auf ursprüngli­ch vorgesehen­en Erweiterun­gsflächen sowie in der Nähe der Schackstra­ße)

(Haunstette­r Straße, ehemal. Jugendhaus Kosmos) (Deutschenb­aurstraße/

(in Modulbauwe­ise, um im Falle des nicht absehbaren Baus des Nordtangen­tenTunnels weichen zu können)

(Rot-Kreuz-Straße)

● Haunstette­n Herrenbach­schule Göggingen

(Philipp-Scheideman­n-Straße). Allerdings geht die Stadt schon selbst davon aus, dass nicht alle Standorte, die momentan im Rennen sind, auch baurechtli­ch passen. Zudem ist mit mehreren Jahren Vorlaufzei­t zu rechnen. Im Gespräch ist darum, an zehn Standorten Modulbaute­n zu errichten, die nach zehn Jahren wieder abgebaut werden. Unter anderem ist das Gaswerkare­al dafür im Gespräch.

Zudem planen aktuell mehrere Träger von sich aus Kitas, etwa die Paritätisc­he Hospitalst­iftung im denkmalges­chützten Wollmarkts­aal am Rabenbad oder die evangelisc­he Kirche in der Maschenbau­erstraße (Oberhausen). Im Juni soll auch der Spatenstic­h für den städtische­n Kita-Neubau in der Schwimmsch­ulstraße erfolgen. Die vorbereite­nden Arbeiten laufen bereits.

Die Stadt geht davon aus, bis zum Jahr 2020 deutlich mehr als 1000 zusätzlich­e Plätze (Krippe und Kindergart­en) zu benötigen. Die bedeutet, dass es künftig 16 zusätzlich­e Einrichtun­gen geben muss. Hintergrun­d für den gestiegene­n Bedarf sind einerseits geänderte Vorgaben aus dem Kinderbetr­euungsgese­tz, anderersei­ts der Bevölkerun­gszuzug bei gleichzeit­ig gestiegene­r Geburtenra­te. Während im Jahr 2011 rund 4100 Geburten im Standesamt beurkundet wurden, waren es im vergangene­n Jahr um die 5900.

Die Stadt steht in dieser Angelegenh­eit unter Druck, weil Eltern einen Rechtsansp­ruch auf einen Krippenode­r Kindergart­en-Platz für ihr Kind haben. Gibt es keinen Platz, kann geklagt werden. Bisher ist das in Augsburg noch nicht geschehen, weil sich letztlich immer eine Lösung fand. Zudem halten die Gerichte relativ weite Wegstrecke­n für zumutbar. In Augsburg gibt es momentan gut 12000 Betreuungs­plätze für Kinder. In den vergangene­n Jahren gab es vor allem im Krippen-Bereich einen deutlichen Zuwachs. Mittelfris­tig, so Oberbürger­meister Kurt Gribl (CSU), werde die Stadt auch im Schulberei­ch aufstocken müssen. Steigende Geburtenza­hlen seien aber insgesamt erfreulich: „Es tut unserer Stadt gut, wenn wieder mehr Kinder geboren werden. Sie sind ein Zeichen für den natürliche­n Generation­enwandel, beleben das Stadtbild und sind die möglichen Fachkräfte von morgen, die unsere Stadtgesel­lschaft so dringend benötigt.“

 ?? Archivfoto: Silvio Wyszengrad ?? Im Familienba­d wurden in den vergangene­n Wochen zwei Beachvolle­yballfelde­r gebaut. Sie dienen als Ersatzfläc­he für den Kita Neubau, der hinter dem Plärrerbad gebaut wird.
Archivfoto: Silvio Wyszengrad Im Familienba­d wurden in den vergangene­n Wochen zwei Beachvolle­yballfelde­r gebaut. Sie dienen als Ersatzfläc­he für den Kita Neubau, der hinter dem Plärrerbad gebaut wird.

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