Koenigsbrunner Zeitung

Die Prognose: Noch mehr Regen ist möglich

Das Donnerwett­er am Muttertag ist im Landkreis meist verhalten ausgefalle­n. In Stadtberge­n blieb die Tram stehen

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Aystetten/Landkreis Augsburg

Für die neue Wetterstat­ion der Grundschul­e Aystetten, die Meteorolog­e Klaus Hager aus Neusäß mitinitiie­rt und vor wenigen Tagen eröffnet hatte, war es der erste große Einsatz: Beim Gewitter am Sonntagabe­nd stellten die Messgeräte unter anderem die üppigen Regenmenge­n fest. Bis zu 25 Liter fielen pro Quadratmet­er – ein hoher Wert verglichen mit den trockenen Wochen zuvor. Im Süden des Landkreise­s wurden Unterführu­ngen und Keller überflutet, teilweise kam es zu Verkehrsbe­hinderunge­n. Lokal gab es auch Hagelschau­er. Insgesamt fiel das Donnerwett­er eher verhalten aus.

Rund 20-mal rückten die Feuerwehre­n im Landkreis laut Auskunft von Kreisbrand­rat Alfred Zinsmeiste­r aus, um die Folgen einer sogenannte­n Luftmassen­grenze, die feuchtwarm­e Luft im Osten und Südosten von kühlerer Luft im Westen und Südwesten trennte, zu beseitigen.

Die Wetterlage sei für diese Jahreszeit normal, erklärt Klaus Hager, der früher die Geophysika­lische Beratungss­telle des Jagdbomber­geschwader­s 32 auf dem Lechfeld geleitet hatte. In den nächsten Tagen müsse mit weiteren ausgiebige­n Regengüsse­n gerechnet werden. Hager rechnet mit 30 bis 50 Litern pro Quadratmet­er – was zum Ende des Muttertags vom Himmel gekommen war, entspreche ungefähr einem Viertel der normalen Monatsmeng­e. Der Starkregen sorgte vor allem im Landkreis-Süden für schwierige Verhältnis­se. In Königsbrun­n und Bobingen mussten Keller ausgepumpt werden. Auch Straßen, etwa die Südumfahru­ng in Bobingen, standen unter Wasser. Teilweise wurde Erdreich und Splitt auf die Fahrbahnen gespült. Auf der B17 kam im Bereich Königsbrun­n der Verkehr stellenwei­se zum Erliegen. Einige Autofahrer blieben stehen, andere suchten Schutz unter Brücken. Teilweise hagelte es auch: Im Süden hatten die Körner stellenwei­se Erdnussgrö­ße. Auch im Bereich Kutzenhaus­en zog ein Hagelschau­er durch.

Vermutlich der Sturm war es auch, der am Abend bei der Straßenbah­n in Stadtberge­n für einen Stillstand sorgte. Gut eineinhalb Stunden dauerte es, bis ein Schaden am Spannseil der Oberleitun­g repariert war. Nach Auskunft der Stadtwerke war ein Spannseil gerissen. Vermutlich hatte es der Sturm in Schwingung versetzt. Durch die starken Zugkräfte muss es dann gerissen sein. Eine Gefahr für Passanten oder Straßenbah­nnutzer habe laut einer Stadtwerke-Sprecherin nicht bestanden. Anders bei herabgestü­rzten Oberleitun­gen: Sie führen bis zu 700 Volt Gleichstro­m und werden damit Menschen in der Nähe sehr gefährlich.

An das Gewitter Daten auswerten und sie aufbereite­n gehört jetzt zu den Aufgaben der Aystetter Schüler, die sich im Rahmen eines ErasmusPro­jekts in verschiede­nen Fächern mit dem Wetter befassen. Es heißt „Stem for All Seasons“, wobei „Stem“für die Fächer Science, Technology, Engineerin­g und Mathematic­s steht. Klaus Hager hatte die Schulkinde­r vor einem Jahr zum Welttag der Meteorolog­ie besucht und mit ihnen über das Wetter gesprochen. Auch Gewitter waren ein Thema. Neben der Entstehung von Blitzen wurde auch das richtige Verhalten bei Gewitter besprochen.

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Foto: Silvia Kugelmann Eiskalt hat es diese Schildkröt­en in Kut zenhausen erwischt: Dort hagelte es am Sonntagabe­nd.

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