Tronetshofen beendet Serie der Singoldschützen
Der Favorit Großaitingen wird im Finale des 25. Landkreispokals erst im Endkampf gestoppt. Warum auch die Nerven eine große Rolle spielen
Großaitingen Am Ende waren alle gut gelaunt. Bei der Siegerehrung des 25. Landkreispokals der Schützen war die Stube der Großaitinger Schützenheims so voll wie lange nicht mehr, wie der Schützenmeister der Singoldschützen, Helmut Geiger feststellte. Das lag vielleicht auch daran, dass Wettkampfleiter Manfred Stahl alle acht Teams als Sieger bezeichnete. Denn sie hatten sich nicht nur im Vorfeld aus einem Topf von 38 Schützenvereinen für das Finale qualifiziert, sondern auch an diesem Abend Werbung für den Schießsport gemacht.
Auch wenn von der Auslosung bis zur Siegerehrung vier Stunden vergingen, kam zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf. Die Schützen am Stand zeigten durchweg starke Leistungen und das Helferteam um Manfred Stahl sorgte dafür, dass die ersten Ergebnisse schnell bekannt waren, sodass zwischen den Schießrunden kaum unnötige lange Pausen entstanden.
Im Viertelfinale gelang Biburg mit einem denkbar knappen Sieg über Gablingen - am Ende war es ein Hauch von 0,2 Ringen - für die erste Überraschung an diesem Abend. Im Duell zwischen Horgau und Reinhartshausen befand der stellvertretende Gausportleiter die Tagesform als entscheidenden Faktor, die dann bei Horgau die bessere war. In den Duellen Westendorf - Großaitingen und Tronetshofen - Schwabmühlhausen setzen sich mit den Singoldschützen und Tronetshofen die beiden Favoriten durch. Diese beiden Teams gingen auch im Halbfinale als Favorit in den Wettkampf und wurden dort ihrer Rolle gerecht. Nachdem die Großaitinger dabei noch ihr starkes Ergebnis aus dem Viertelfinale verbessern konnten, gingen die Singoldschützen als Favorit in die Endrunde.
Das Finale ging über zwei Runden. Im ersten Durchgang wurden die sechs Schützen für den finalen „Shoot-Out“ermittelt. Dabei geben die zwölf Schützen beider Teams immer einen Schuss ab, der mit dem schlechtesten Ergebnis ist raus. Sind die Schützen eines Vereins ausgeschieden, hat der Kontrahent gewonnen. Nach den ersten beiden Runden sah es schon nach einem Außenseitersieg für Tronetshofen aus, da sich mit Alexander Leuchtle, dem einzigen Luftpistolenschützen im Finale, und Michael Herzinger zwei Großaitinger verabschiedeten. Doch dann erwischte es mit Manuela Haugg, Ralf Wieler, Stefan Schmidt und Alessandro Carapezza vier Tronteshofer in Folge, sodass vier Singoldschützen nur noch zwei Gegner aus den Stauden hatten. Doch die Großaitinger Sebastian und Fridolin Mayr sorgten wieder für ein ausgeglichenes Verhältnis. Im neunten Durchgang verabschiedete sich dann Tronteshofens Sandra Haugg, danach erwischte es Stefanie Bauer. Die Großaitinger Nachwuchsschützin zeigte ein bärenstarkes Turnier und ließ im Finale eine ganze Reihe erfahrener und etablierter Schützen hinter sich. So kam es zum Showdown zwischen Sabrina Vanek und Dominik Mayer. Dabei zeigte der Großaitinger Nerven und erzielte nur einen 8,5-Teiler, sein schwächstes Ergebnis in der Finalrunde. Vanek setzte die Kugel auf einen 9,2-Teiler und machte so Tell Tronetshofen/Willmatshofen zum Sieger beim Jubiläumsturnier. „Damit haben wir nicht gerechnet“, freute sich Sieger Stefan Schmidt und auch Großaitingens Fridolin Mayr nahm die Niederlage gelassen. „Klar hätten wir gerne beim 25. Finale unseren zehnten Sieg in Serie feiern wollen“, so Großaitingens sportlicher Leiter, „aber bei diesem Finalmodus machen auch Glück und Nervenstärke etwas aus“. Ein Sonderlob hatte er für Stefanie Bauer übrig. „Sie hat ihre Sache toll gemacht und kann zu Recht stolz sein“, so Mayr.
Auch Landrat Martin Sailer zeigte sich angetan vom Finale. „Gerade der Modus macht es auch für Laien wie mich sehr spannend“, so Sailer, der nach eigenem Bekunden bislang nur am Plärrer Schießerfahrung sammeln konnte. „Besonders freut mich, dass auch wieder viele junge Schützen mit dabei waren. Das zeigt, dass die Schützenvereine sich auch um den Nachwuchs kümmern“, lobte der Landrat.