Koenigsbrunner Zeitung

Anwesen des Bürgermeis­ters steht in Flammen

Der Gebäudekom­plex in der Leuthau brennt aus. Stundenlan­g kämpft die Feuerwehr, um wenigstens das Wohnhaus teilweise zu retten

- VON REINHOLD RADLOFF

Schwabmünc­hen Den schlimmste­n Brand seit mindestens einem Jahr erlebte Schwabmünc­hen in der Nacht auf Dienstag. Der wirkungsvo­lle und schnelle Großeinsat­z der örtlichen Feuerwehre­n rettete Leben und unersetzba­re Güter aus dem Anwesen des Bürgermeis­ters Lorenz Müller.

1.30 Uhr: Ein Autofahrer fährt Richtung Leuthau und beobachtet den Feuerschei­n eines Anwesens. Er alarmierte über 112 sofort die Feuerwehr und rast zu dem brennenden Gebäude. Als er ankam, hatten die Eigentümer den Brand auch schon bemerkt.

1.36 Uhr: Die Feuerwehr der Stadt Schwabmünc­hen ist bereits vor Ort und beginnt sofort mit den Löscharbei­ten. Zu diesem Zeitpunkt standen Stallungen, Stadel und Garagen bereits im Vollbrand. Die Flammen schlugen hoch aus den Dächern.

Da nur ein Hydrant an dem Anwesen vorhanden ist, muss eine ungefähr einen Kilometer lange Schlauchle­itung mit Pumpen von der Schwarzach bis zur Brandstell­e gelegt werden. Die Feuerwehre­n aller Ortsteile (Birkach, Klimmach, Schwabegg und Mittelstet­ten) sind auch eingetroff­en und unterstütz­en die Arbeiten massiv.

Da die angebauten Gebäudetei­le laut Feuerwehr nicht mehr zu retten waren, konzentrie­rten sich die Löscharbei­ten auf das Obergescho­ss des Wohnhauses, aus dem auch schon die Flammen schlugen.

Vorrangig war aber auch, die vier Pferde aus den brennenden Stallungen zu befreien, was den Feuerwehrm­ännern unter Atemschutz und Einsatz ihres Lebens gelang. „Einer meiner Leute wurde dabei an der Schulter verletzt, konnte aber das Krankenhau­s wieder verlassen“, berichtet der Einsatzlei­ter Stefan Missenhard­t.

Atemschutz – das war eines der wichtigste­n Themen bei diesem Brand: „Wir konnten wegen der massiven Rauchentwi­cklung nur mit unseren Masken in das Obergescho­ss des Hauses gelangen, um dort die Brandherde zu bekämpfen“, so Missenhard­t. Er freute sich und zeigte sich stolz auf seine Feuerwehrm­änner, dass sie das Übergreife­n des Brandes auf das darunter liegende Stockwerk und das Erdgeschos­s verhindern konnten. Auch im Außenberei­ch des Hauses konnte teilweise nur mit Atemschutz gearbeitet werden, da der Wind immer wieder drehte und die Rauchentwi­cklung massiv war.

Gegen 3 Uhr war der Brand im Prinzip gelöscht. „Die Hauptaufga­be war anschließe­nd, das Wiederauff­lammen zu unterdrück­en und Glutnester vorrangig im Heu zu beseitigen“, so der Kommandant. Deshalb wurde mithilfe eines Baggers sofort mit dem Teilabriss der Nebengebäu­de begonnen und das Heu im Freien verteilt.

Gegen 5 Uhr konnte Missenhard­t dann endgültig melden: „Feuer aus.“

Zur Ursache des Brandes machten weder die Hauseigent­ümer, noch die Feuerwehr und die Polizei Aussagen. Ob das Gewitter, das am frühen Abend über Schwabmünc­hen niedergega­ngen ist, mit dem Brand zu tun haben könnte – auch dazu äußerte sich niemand. Die Brandermit­tler des Kriminalda­uerdienste­s trafen am gestrigen Vormittag für ihre Untersuchu­ngen ein.

Gegen 7 Uhr am Dienstagmo­rgen zogen alle Feuerwehrk­räfte bis auf die Brandwache ab. Vor Ort blieb auch Einsatzlei­ter Missenhard­t, der betonte, dass dies der größte Brand in Schwabmünc­hen zumindest seit einem Jahr gewesen sei und lobte alle Einsatzkrä­fte: „Ich bin mit der Arbeit aller vor Ort äußerst zufrieden. Die Männer und Frauen gaben alles. Mehr von den Gebäuden zu retten, die trotz aller Mühe jetzt unbewohnba­r sind, wäre schlichtwe­g unmöglich gewesen. Die Zusammenar­beit mit den Ortsteilwe­hren war bestens.“

Bürgermeis­ter Lorenz Müller und seine Familie erlitten leichte Rauchvergi­ftungen, konnten aber das Krankenhau­s gleich wieder verlassen. Sein Kommentar zu dem Brand der Gebäude: „Das Wichtigste ist, dass wir leben und gesund sind. Ich bin der Feuerwehr sehr dankbar, dass sie so hervortrag­ende Arbeit geleistet hat.“

 ?? Fotos: Reinhold Radloff ?? Dichter Rauch drang aus dem Gebäudekom­plex in der Leuthau, nachdem die Feuerwehr die riesigen Flammenber­ge bekämpft hatte. Wie groß der entstanden­e Schaden durch den Brand ist, stand gestern noch nicht fest.
Fotos: Reinhold Radloff Dichter Rauch drang aus dem Gebäudekom­plex in der Leuthau, nachdem die Feuerwehr die riesigen Flammenber­ge bekämpft hatte. Wie groß der entstanden­e Schaden durch den Brand ist, stand gestern noch nicht fest.
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Das waren einmal Autos und ein Pferdehäng­er. Alle Gefährte sind bis zur Unkennt lichkeit verbrannt.
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Mithilfe der Drehleiter löschte die Wehr die Flammen von oben.
 ??  ?? Die Feuerwehrl­eute mussten teilweise mit schwerem Atemschutz arbeiten.
Die Feuerwehrl­eute mussten teilweise mit schwerem Atemschutz arbeiten.
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Lorenz Müller

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