Sie war eine baufreudige Äbtissin
Was Maria Anna Hildegardis Meixner mit der Klosterkirche zu tun hat
Landkreis Augsburg
Vor ein paar Wochen haben wir im Rahmen unserer Serie über den profilierten Barock-Baumeister Franz Beer II. berichtet, dem auch die Planung und Errichtung der Klosterkirche Oberschönenfeld Anfang des 18. Jahrhunderts zuzuschreiben ist. Heute beschäftigen wir uns mit der Auftraggeberin dieses wunderschönen Bauwerks, der Äbtissin Maria Anna Hildegardis Meixner (auch Meitzner geschrieben).
Geboren wurde sie am 30. Juni 1649 als Tochter des bei den Fuggern angestellten Augsburger Weinhändlers Simon Meixner und seiner
Ehefrau Justina.
Das auf die Namen
Maria Anna getaufte Mädchen hatte acht Geschwister, fünf verstarben bereits im Kindesalter.
Im Jahr 1666 trat sie in das Zisterzienserinnenkloster Oberschönenfeld ein, wo ihre ältere Schwester als Novizin schon verstorben war. Maria Anna nahm nun den Ordensnamen Hildegard an – nach der von den Katholiken als Heilige verehrten Hildegard von Bingen.
Schon in jungen Jahren avancierte Hildegard zur Subpriorin und Novizenmeisterin, also zur für die Ausbildung der jungen Klosterschwestern zuständigen Lehrerin. Mit 36 wurde sie als Nachfolgerin von Anna Maria Weinhart zur Äbtissin gewählt. Kriegsbedingte Bedrohungen veranlassten 1703/1704 die Flucht eines Teils des Konvents nach Augsburg. Während der 37 Jahre langen Amtszeit waren ihr neben der Erfüllung religiöser Aufgaben vor allem bauliche Gestaltungen eine Herzensangelegenheit, wie die geschichtlichen Annalen des Klosters erkennen lassen.
Zunächst stieß sie den Bau der Pfisterei (Bäckerei) im Kloster an
(1691). Es folgte die Innenausstattung der zum Kloster gehörenden Wallfahrtskirche Violau. Und dann
1722 die Vergabe des Auftrags für den Bau der Klosterkirche an Franz Beer II. als letztes Beispiel ihrer Baufreude.