Bei den Schulen geht es voran
Der Stadtrat entscheidet über den Um- und Ausbau der Königsbrunner Bildungseinrichtungen. Bei einem Gebäude hat man die Vorarbeiten abgeschlossen, bei zwei weiteren wird jetzt richtig losgelegt
Königsbrunn Der Umbau der Königsbrunner Schulen ist eines der Großprojekte der Stadt für die kommenden Jahre. Der Stadtrat hat zuletzt drei Bauprojekte weiter vorangebracht.
● Grundschule Süd Das Schulhaus an der Blumenallee soll ab dem Sommer komplett erneuert werden. Die Details wurden in den vergangenen Monaten besprochen, jetzt wurde der offizielle Bauantrag abgesegnet. Die Schule wird nach dem System der Lernlandschaften umgestaltet, bei dem die Klassenzimmer der Altersstufen um einen Aufenthaltsbereich in der Mitte angeordnet werden. Dieser ist besonders gestaltet, sodass ihn die Lehrer auch in den Unterricht einbauen können. Anders als bei der Mittelschule Nord können die Lernlandschaften ohne große Umbauten in das bestehende Gebäude integriert werden, sodass keine Neubauten benötigt werden.
Die letzten Planungsschritte haben noch kleinere Kostenerhöhungen gebracht. So muss an einigen Stellen der Lärmschutz verstärkt werden, und es wird neue Fenster geben. Denn bisher lassen sich diese nur kippen, was für eine vernünftige Lüftung nicht ausreicht. Gerade im Ergänzungsbau gebe es im Sommer immer wieder Probleme mit total überhitzten Räumen, sagte Bürgermeister Franz Feigl (CSU). Deshalb sollen nun Lamellenfenster und ein neuer Sonnenschutz eingebaut werden. Die Mehrkosten von 163000 Euro seien in Relation zur Investitionssumme von etwa zehn Millionen verschmerzbar, waren sich die Räte einig.
● Mittelschule Süd Das Gebäude an der Römerallee soll während der Umbaumaßnahmen die Klassen der Grundschule Süd aufnehmen. Nach dem Abschluss der Arbeiten dort könnten die Kinder aus der Grundschule West kommen, wenn deren Schulhaus umgebaut wird. Doch auch für die Mittelschule gibt es Da das Nordgebäude altersbedingt wohl nicht mehr für eine Sanierung infrage kommt, soll das Südgebäude vergrößert werden, sodass dort ein Lernort für alle Mittelschüler der Stadt entsteht.
Nach dem Stand der jetzigen Planungen könnte man dort 2021 mit den Bauarbeiten anfangen. Daher rüstet sich die Stadt bereits jetzt für die Planungen, damit man spätestens im Herbst 2020 die Fördergelder beantragen kann. Als erster Schritt wird ein Projektsteuerer gesucht, der den juristisch komplizierten Ausschreibungsprozess übernimmt. Diese Lösung hat sich bei den bisherigen Planungen der Grundschulumbauten bewährt. Der Projektsteuerer soll dann Anfang 2019 die Arbeit aufnehmen.
● Grundschule West Im Zuge des geplanten Umbaus soll die Schule auch erweitert werden. Die Schätzungen für die Schülerzahlen in den kommenden Jahren zeigen, dass sich ein vierzügiger Ausbau lohnen würde. In den kommenden Jahren stehen jeweils mehr als 70 Kinder zur Einschulung an, einmal sind es sogar 111 Erstklässler – ein absoluter Ausreißer nach oben. Doch laut Stadtverwaltung ist die Zahl realistisch. „Vor zehn Jahren wurde das Baugebiet 110 um die RupertMeyer-Straße bezogen, dadurch sind viele junge Familien hinzugekommen“, sagte Bürgermeister Franz Feigl. Im Hauptamt habe man nachgerechnet und die Zahl bestätigt.
Die Stadträte sprachen sich einhellig dafür aus, die Schule vierzügig auszubauen. „Wenn wir es genehmigt bekommen, sollten wir das tun. Falls die Schülerzahlen wieder sinken, bliebe mehr Platz für die verbleibenden Kinder, was ja auch nicht das Schlechteste ist“, sagte Florian Kubsch (SPD). Helmut Schuler (Freie Wähler) regte an, einen neuen Standort in Betracht zu ziehen: „Das Gebiet dort ist schon dicht bebaut, es gibt nicht mehr viele Entwicklungsmöglichkeiten.“Ein neues Grundstück werde andeUmbaupläne. rerseits aber wohl mehr Kosten bedeuten.
Jürgen Göttle (Freie Wähler) fragte nach, ob es angesichts der zu erwartenden Entwicklung des Baugebiets an der Raber Straße nicht ratsam sei, über eine Grundschule Ost nachzudenken oder alternativ die Grenzen der Schulsprengel zu verschieben. Bürgermeister Franz Feigl sah dafür keine Notwendigkeit. Momentan habe man drei separate Grundschulen in der Stadt. Eine zusätzliche Kleinstschule mit zwei Zügen könne höchstens eine Zweigstelle einer bestehenden Schule sein. Dann sei es schwierig, eine vernünftige Lehrerausstattung zu bekommen. Zudem gingen die Prognosen bei der Bevölkerungsentwicklung in eine andere Richtung: „Wir wissen nicht, ob wir noch lange so viele Kinder haben werden“, sagte Feigl.
Beschlossen wurde schließlich, dass die Planungen für einen vierzügigen Ausbau der Schule weiter vorantreibt.