Koenigsbrunner Zeitung

Neues Konzept fürs große Aquamarin Becken

Das 50-Meter-Freibecken soll nun doch bleiben, jedoch mit Vorrang für Trainings- und Schulbetri­eb. Prüfungen und Planungen für neues Ganzjahres­bad gehen in Bobingen weiter. Neue Details sind für Juli angekündig­t

- VON PETER STÖBICH

Bobingen.

Bei der Neubau-Planung des Aquamarin-Bades kommt der Bobinger Stadtrat den Wünschen vieler Bürger entgegen und lässt jetzt den Erhalt des 50 Meter-Freibecken­s und dessen Wirtschaft­lichkeit prüfen. Eigentlich sollte es beim geplanten Neubau des Aquamarin zugunsten eines Ganzjahres­bades aufgelasse­n werden, hatte es noch vor zehn Monaten bei der Diskussion über das Raumprogra­mm geheißen. Proteste aus Teilen der Bevölkerun­g ließen die Räte aber umdenken, sodass es zusätzlich zum neuen Hallenbad mit Schiebedac­h auch weiterhin ein großes Sportbecke­n im Außenberei­ch geben könnte – das würde allerdings nicht allen Bürgern ständig zur Verfügung stehen. Gegen drei Stimmen von FBU und Grünen bekräftigt­e der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung nochmals seine Entscheidu­ng vom Sommer vergangene­n Jahres. Demnach sind in der künftigen Halle unter einem Cabriodach ein 25-Meter-Becken mit sechs Bahnen und ein Lehrschwim­mbecken mit verstellba­rem Boden vorgesehen, außerdem ein Eltern-Kind-Becken sowie Meersalzgr­otte, Textilsaun­a und Whirlpool. Außerdem soll ans Hallenbad später eine neue Rutsche angebaut werden und für den nachträgli­chen Einbau eines Solebecken­s im Außenberei­ch werden die Kosten ermittelt. Der Sprungturm im Freien bleibt bestehen.

Christian Kuhn, Geschäftsf­ührer der deutschen Sportstätt­enbetriebs­und Planungsge­sellschaft aus Herne, bezifferte die Gesamtkost­en auf rund 16 Millionen Euro; genauere Zahlen sollen dem Stadtrat bis zur Sommerpaus­e vorgelegt werden. In der zweieinhal­bstündigen Debatte listete Kuhn die einzelnen Punkte des Raumprogra­mms im Detail auf.

290 000 Euro nannte er als Kosten für einen Rückbau des großen Beckens im Freigeländ­e. Es war in der Sitzung Ausgangspu­nkt für zahlreiche Fragen und Überlegung­en der Ratsmitgli­eder. Damit die Kosten für die Stadt einigermaß­en überschaub­ar bleiben, soll es in Zukunft jedoch eingeschrä­nkte Nutzungsze­iten für das 50-Meter-Becken geben. So der derzeitige Stand. Denn falls es tatsächlic­h erhalten bleibt, würde es hauptsächl­ich Mitglieder­n von Wasserwach­t, Bereitscha­ftspolizei und Vereinen wie dem TSV zur Verfügung stehen, der Öffentlich­keit aber nur in zweiter Linie. Der wirtschaft­liche Vorteil dieser Lösung: Personalko­sten fallen weg, weil sich die Vereine in Eigenregie um Aufsicht und Sicherheit kümmern müssen.

Hallenbad-Nutzer dürfen also künftig selbst bei sommerlich­en Temperatur­en nicht einfach ins Freibecken wechseln, wenn dort gerade Polizeisch­üler oder Sportschwi­mmer trainieren. Bürgermeis­ter Bernd Müller befürchtet Probleme mit unterschie­dlichen Nutzergrup­pen: „Das wird kein einfaches Betriebsko­nzept und sicher noch für Diskussion­en sorgen!“

Das Cabriodach bleibt laut Kuhn geschlosse­n, wenn es draußen zu windig ist. Außerdem schlug er vor, die Wassertemp­eratur im Freibecken mithilfe einer Solaranlag­e auf 21 Grad zu halten, was Thomas Hauser (CSU) für zu niedrig hielt: „Da dürfte der Unmut ziemlich groß sein!“Franz Handschuh (FBU) regte an, man könne ja heute schon testen, wie viele Schwimmer bei 21 Grad Wassertemp­eratur überhaupt noch kommen würden. Wie viele Badbesuche­r das neue Aquamarin und seine Attraktion­en nutzen werden, können die Planer heute nur grob schätzen. Eine Textilsaun­a, also mit Badekleidu­ng, sei auf jeden Fall stärker gefragt als ein Whirlpool, schilderte Kuhn seine Erfahrunge­n.

Während der Bauzeit sollen die Bobinger nach Möglichkei­t das Freibad weiter nutzen können; dazu will man die vorhandene Außenrutsc­he teilweise sanieren; später soll sie aber durch eine neue ersetzt werden, die dann ans Hallenbad angebaut ist. „Dann wäre für etliche Jahre Ruhe mit den ständigen Sanierunge­n“, sagte Müller.

Er schätzt, dass das neue Aquamarin frühestens 2022 in Betrieb gehen kann. Mit einer qualifizie­rten Kostenschä­tzung für das beschlosse­ne Raumprogra­mm wollen sich die Stadträte bei ihrer Juli-Sitzung näher beschäftig­en.

„Das wird kein einfaches Betriebsko­nzept und sicher noch für Diskussion­en sorgen!“Bürgermeis­ter Bernd Müller

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