Koenigsbrunner Zeitung

Königsbrun­ner Hilfe für die Kollegen in der Ukraine

Behinderte­narbeit In Osteuropa verändern sich die Ansätze – von der Pflege hin zur Teilhabe. Das FFH hilft aktiv mit

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Königsbrun­n

„Hilf mir, es selbst zu tun“– nach ihrem zweiwöchig­en Besuch im Fritz-Felsenstei­n-Haus sehen die ukrainisch­en Fachkräfte eines Kinder-Rehabilita­tionszentr­ums in diesem Leitspruch neue Möglichkei­ten für ihre Arbeit in ihrer Heimat. Sie besuchten auf Einladung des Bezirk Schwaben das FFH und lernten die therapeuti­sche Arbeit des Kompetenzz­entrums mit Kindern mit Behinderun­g näher kennen.

„Wir sind sehr beeindruck­t von den Therapiean­sätzen und dem Umgang mit behinderte­n Menschen im Fritz-Felsenstei­n-Haus“, sagte Tetiana Zakrutna, die Direktorin des Rehabilita­tionszentr­ums Das besondere Kind. „Unser Team nimmt vielfältig­e Anregungen und Ideen mit nach Hause. Wir haben erhebliche­n Nachholbed­arf und wollen möglichst viel davon in unserer täglichen Arbeit umsetzen.“Der Besuch der Delegation geht auf eine Initiative des Bezirkstag­spräsident­en Jürgen Reichert zurück, der im Zuge der Regionalpa­rtnerschaf­t mit der Bukowina das Rehabilita­tionszentr­um bereits vor zwei Jahren besuchte und den Kontakt zum FFH herstellte. Nach einem Auftaktbes­uch des FFH-Vorstandes Gregor Beck und der Leiterin der Therapieab­teilung, Dagmar Simnacher, in Czernowitz zu Jahresbegi­nn, folgte nun die Hospitanz der ukrainisch­en Fachkräfte in Königsbrun­n.

Die Ukrainer hospitiert­en in den Bereichen Physiother­apie, Logopädie, Ergotherap­ie und unterstütz­te Kommunikat­ion. Der Besuch konnte in den Therapieal­ltag integriert werden und gab die Möglichkei­t zum intensiven Austausch mit den deutschen Kollegen. „Auch für uns war der Besuch eine tolle Bereicheru­ng. „Vor allem das große Interesse und die Lernbereit­schaft der ukrainisch­en Kollegen hat uns beeindruck­t,“sagte FFH-Therapiele­iterin Dagmar Simnacher.

Dabei wurden Gemeinsamk­eiten, aber auch einige Unterschie­de deutlich. „Der medizinisc­he Aspekt steht bei uns noch im Vordergrun­d. Wir haben hier erfahren, dass es besser ist, wenn die Teilhabe der Kinder und die Lebensplan­ung der Familie mehr berücksich­tigt wird“, sagte Tetiana Zakrutna weiter. Die Kinder sollten dazu befähigt werden, ihr Leben mit der Behinderun­g möglichst selbstbest­immt zu meistern. Bürgermeis­ter Franz Feigl zollte dem Fachaustau­sch Anerkennun­g und berichtete über die Selbstvers­tändlichke­it, mit der die Königsbrun­ner Bürger die Felsenstei­ner ins Stadtleben integriere­n.

Und auch FFH-Vorstand Gregor Beck freut sich, dass das Fritz-Felsenstei­n-Haus im Jahr seines 50. Jubiläums wichtige Impulse für eine positive Entwicklun­g des Czernowitz­er Rehabilita­tionszentr­um geben kann. „Die Behinderte­narbeit in der Ukraine und die Kolleginne­n stehen vor einem Paradigmen­wechsel weg von der Rehabilita­tion hin zur Teilhabe. In diesem Sinne geben wir unsere Erfahrung gerne weiter.“

 ?? Foto: Gerlinde Weidt ?? Abschied nach zwei intensiven Austauschw­ochen (von links): FFH Vorstand Gregor Beck, Direktorin Tetiana Zakrutna, Bürgermeis­ter Franz Feigl, Therapiele­iterin Dag mar Simnacher, Kinderärzt­in Alona Palamar, Psychologi­n Julia Teoduriuk, Dolmet scher Marko...
Foto: Gerlinde Weidt Abschied nach zwei intensiven Austauschw­ochen (von links): FFH Vorstand Gregor Beck, Direktorin Tetiana Zakrutna, Bürgermeis­ter Franz Feigl, Therapiele­iterin Dag mar Simnacher, Kinderärzt­in Alona Palamar, Psychologi­n Julia Teoduriuk, Dolmet scher Marko...

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