Der Vielleicht Gipfel
Treffen sich Trump und Kim doch noch? Das Weiße Haus verkauft schon Souvenirs
Washington Kommt das Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un doch noch? „Jeder spielt Spiele“, sagte Trump vielsagend im Garten des Weißen Hauses zu den Reportern. Die USA sprächen derzeit mit Nordkorea über das Gipfeltreffen. „Sie wollen es sehr gerne machen. Wir würden es gerne machen. Wir werden sehen, was passiert“, sagte der Präsident. „Es könnte sogar der 12. sein.“Doch so wirklich scheint man im Weißen Haus an die zweite Chance für das historische Treffen nicht zu glauben. Die schon vorab präsentierte Gedenkmünze kann im Souvenir-Shop des Weißen Hauses zwar weiter bestellt werden, aber ihr Wert fiel bereits vorab.
Am Freitag wurde sie „Deal of the Day“– als Tagesschnäppchen von 24,95 Dollar auf 19,95 Dollar herabgesetzt. Auf ihrer Internetseite kündigte die Geschenkboutique an, dass die Münze auf jeden Fall geprägt werde – egal, ob das Spitzentreffen stattfinde oder nicht. Der Laden bot zugleich an, das Geld für die Münze im Fall eines Nichtzustandekommens des Gipfels zurückzuerstatten. Doch die meisten Käufer wollten dieses Zeugnis politischer Geschichte unabhängig von deren Ausgang, erklärte der Shop-Betreiber.
Politisch geht es um viel: nicht nur um atomare Abrüstung, sondern auch um einen dauerhaften Frieden auf der koreanischen Halbinsel. Noch wird analysiert, was Trump genau dazu bewogen haben könnte, den für den 12. Juni in Singapur geplanten Gipfel so plötzlich abzusagen. Zuletzt hatten sich auf beiden Seiten die Zweifel gemehrt, dass die Gespräche den erhofften Erfolg bringen könnten.
Das Weiße Haus gab Nordkorea die Schuld. Die USA wollten von Nordkorea zuletzt einen sofortigen, überprüfbaren und nachhaltigen Abbau seines Atomprogramms. Nordkorea sah eher eine Lösung des Streits in Schritten vor – ein Ansatz, der schon vor Jahren diskutiert wurde und letztlich gescheitert ist.
Immerhin gibt es jetzt für beide Seiten eine Denk- und Atempause, um die nächsten Schritte zu erwägen. Immerhin gab es statt scharfer Verbalattacken gegen die USA eher versöhnliche Töne aus Nordkorea, man sei weiter zu Verhandlungen bereit. Vielleicht steigt die Münze ja doch noch im Wert.