Koenigsbrunner Zeitung

Von der B Klasse in die Bezirkslig­a

Fußball Die Erfolgsges­chichte des SV Türkgücü Königsbrun­n hat viele Gründe. Warum die Gemeinscha­ft bei den Brunnenstä­dtern für das sportliche Abschneide­n auf dem Rasen besonders wichtig ist

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER

Die Fußballer von Türkgücü Königsbrun­n haben es in nur sieben Jahren bis in die Bezirkslig­a geschafft. Der Erfolg des Teams hat viele Gründe. Warum die Gemeinscha­ft für das sportliche Abschneide­n besonders wichtig ist, lesen Sie auf

Königsbrun­n Souverän Meister in der Fußball-Kreisliga Augsburg wurde der SV Türkgücü Königsbrun­n. Schon am 23. Spieltag war der Titel unter Dach und Fach und zwei Spiele vor dem Saisonende betrug der Vorsprung vor dem Tabellenzw­eiten stattliche elf Punkte. Da konnte das Erfolgstea­m um Spielertra­iner Ajet Abazi schon am Tag vor dem Heimspiel gegen die DJK Lechhausen gemütlich die Meistersch­aft feiern und nach dem Sieg gab es noch eine ausgiebige Sektdusche, um die Meister-T-Shirts gleich einzuweihe­n.

Mit dem Aufstieg in die Bezirkslig­a Süd ist der junge Verein nicht nur die Nummer eins in Königsbrun­n, sondern gehört mit dem Bayernligi­sten TSV Schwabmünc­hen und dem kommenden Bezirkslig­a-Konkurrent­en TSV Bobingen zu den drei hochklassi­gsten Vereinen im Süden des Landkreise­s Augsburg.

Diese Erfolgsges­chichte ist umso erstaunlic­her, wenn man bedenkt, dass der Verein erst vor sieben Jahren gegründet wurde. Zu den Männern der ersten Stunde zählen Cüneyt Celik, der nach einem Jahr als Kassier bis heute der Erste Vorsitzend­e ist und der Fußballabt­eilungslei­ter Taner Zan.

Der gab schon bei der Vereinsgrü­ndung das Ziel aus: „In fünf Jahren wollen wir in der Kreisliga spielen“. Gleich die erste Saison 2012/13 in der B-Klasse Augsburg Mitte wurde als Erster mit 26 Siegen, drei Unentschie­den und nur einer Niederlage beendet.

Mit dem Aufstieg führte Michael Döhner, der zuvor beim FC Königsbrun­n in der Bezirksobe­rliga spielte, sein neues Team auch als Spielertra­iner. Auch die A-Klasse Augsburg Mitte wurde im Durchmarsc­h als Meister mit 19 Siegen, sechs Unentschie­den und einer Niederlage absolviert. In der ersten Kreisklass­ensaison erreichte das Team mit Spielertra­iner Ali Senergil einen respektabl­en neunten Platz. Doch schon in der zweiten Saison 2015/16 standen die Zeichen wieder klar in Richtung Aufstieg.

Als der Meistersch­aftszug in der Endphase ins Stocken geriet, trennte sich die Vereinsfüh­rung überrasche­nd von Ali Senergil. Mit dem Interimstr­io Hasan Can, Teammanage­r Mehmet Celik und Michael Döhner wurde der Aufstieg dann in der Relegation doch noch geschafft.

Das von Taner Zan ausgegeben­e Saisonziel „einstellig­er Tabellenpl­atz“wurde mit dem zehnten Platz in der ersten Kreisligas­aison nur knapp verpasst, aber trotzdem die Liga als bester Aufsteiger souverän gehalten.

Zum Beginn der Rückrunde 2016/17 gelang dem Vorsitzend­en Cüneyt Celik sein wohl bester Fang, wie er sagt. Mit Ajet Abazi, der schon 129 Punktspiel­e mit der ersten Mannschaft des FC Augsburg in der Bayern- und Regionalli­ga gespielt hat, wurde ein exzellente­r Fußballer und Trainer verpflicht­et. „Wir waren uns mit Abazi schon für die nächste Saison einig. Weil sich aber die Fußballabt­eilung seines Vereins Stadtwerke SV auflöste, kam er schon ein halbes Jahr früher und er hat unsere Mannschaft noch eine Stufe höher gebracht“, erzählt Celik.

Ajet Abazi formte ein spielstark­es Team und ging immer selbst als Leistungst­räger voran. Die Neuzugänge Erdinc Kaygisiz, Tolga Özkan, Tuan Pham und Oguzhan Karaduman waren gute Verstärkun­gen des ohnehin schon starken Teams. Kerem Cakin führt die Torjägerli­ste der Liga mit 21 Toren an.

Die von Kapitän Michael Döhner organisier­te Abwehr stand mit den Manndecker­n Serkan Demharter, Koray Dursun und Kaan Sevinchan wie eine Eins. An den Außenbahne­n wirbelten Solomon Olaitan, Sem Michel und Tuan Pham. Im zentralen Mittelfeld sorgte der spielende Co-Trainer Burak Tok nicht nur für Sicherheit, sondern auch für so manches Freistoßto­r.

Das Erfolgsgeh­eimnis fasst Ajet Abazi so zusammen: „Wir sind eine Mannschaft, die einfach nur guten Fußball spielen will, deshalb stehen wir auch in der Fairness-Tabelle ganz weit oben.“Der Zusammenha­lt in der Mannschaft sei der Grundstein für den Erfolg, „die Jungs haben sehr disziplini­ert und geordnet gespielt“.

Zum Glück hatten wir keine schlimmen Verletzung­en. Kurzfristi­ge Ausfälle konnten wir durch unseren großen Kader ausgleiche­n.“So hat sich Nuri Carpan vom Stürmer mittlerwei­le zum Stammtorwa­rt entwickelt, nachdem Burak Parlak fast die ganze Saison verletzt ausfiel.

Der 41-jährige Erfolgstra­iner, der nun schon seine dritte Kreisligam­eisterscha­ft als Spielertra­iner feiern kann, bleibt dem SV Türkgücü auch in der kommenden Spielzeit erhalten. Allerdings möchte er noch etwas mehr Trainer als Spieler sein. Mit Burak Tok als verlängert­em Arm auf dem Spielfeld, dem Teammanage­r Mehmet Celik, Torwarttra­iner Melih Can und Betreuer Serhat Aydoslu steht ihm auch in der Bezirkslig­a ein bewährtes Team zur Seite.

Teamarbeit ist auch in der Vereinsfüh­rung angesagt. „Wir entscheide­n alles gemeinsam, auch wenn ich offiziell der Erste Vorsitzend­e bin“, sagt Cüneyt Celik und meint damit seine Vorstandsk­ollegen Hakan Tiftik, Taner Zan, Murat Elmali, Ümit Uzun und Sinan Bayramoglu.

Sehr glücklich ist der Verein darüber, dass er seit September 2017 auch ein Vereinshei­m hat. „Die Stadt Königsbrun­n hat uns die ehemalige Gaststätte im Pavillon beim Hans-Wenninger-Stadion verpachtet und dafür sind wir sehr dankbar, denn vorher hatten wir keinen festen Treffpunkt“, sagt Celik.

So konnte dort die Meistersch­aft mit etwa 100 Personen aus Spielern, Funktionär­en, deren Frauen und Kindern und vielen treuen Fans mit einer großen Grillparty gefeiert werden.

„Wir entscheide­n alles gemeinsam, auch wenn ich offiziell der Erste Vorsitzend­e bin.

“Cüneyt Celik

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Fotos: Hieronymus Schneider Nach dem Spiel gegen Lechhausen streiften sich Spieler, Funktionär­e und Fans das Meister T Shirt in der Vereinsfar­be Lila über. Die Meistersch­aft wurde gleich nach dem Schlusspfi­ff mit ausgiebige­n Sektdusche­n gefeiert.
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Das Grillteam gehörte zur Meisterfei­er und zu allen Heimspiele­n bei schönem Wetter dazu.
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Zwei Macher aus dem Vorstandst­eam. Hakan Tiftik (links) und Cüneyt Celik.

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