Die Leiden eines Torhüters
Sosehr es sich Loris Karius wünschte: Die Erde tat sich nicht auf. So musste der Torwart des FC Liverpool seinen Mannschaftskollegen unter die Augen treten, nachdem er sie mit absurden Fehlern um die Möglichkeit gebracht hatte, die Champions League zu gewinnen. Zum dritten Mal in Folge jubelten Reals Dauersieger. Dafür hat der Ruf Deutschlands als Torwartnation Schaden genommen, wie Anton Schwankhart im Sport schreibt. Karius wird nun damit zu tun haben, die schlimme Erinnerung zu vertreiben. Die kontemplative Wirkung der Gartenarbeit ist bekannt. Vielleicht will sich Karius ihr ja widmen. Daniela Hungbaur gibt Tipps, wie Obst und Gemüse wohl gedeihen (Bayern). Oder aber der Torwart sucht Zerstreuung vor dem Fernseher. Dann ist vielleicht die neue Serie von Matt Groening etwas für ihn. Ein Porträt des Simpsons-Erfinders von Christian Gall finden Sie auf der
Zu „Statt Schule Abflug in den Urlaub“(Bayern) vom 22. Mai:
Ich halte den Polizeieinsatz für einen Skandal und kann die positiven Wortmeldungen dazu nicht nachvollziehen. Die „unrechtbewussten“Befürworter und besonders die, die den Einsatz veranlasst haben, müssen realitätsfremd sein und vom gesunden Menschenverstand wenig mitbekommen haben, wenn sie solche Schikanen gutheißen! Um was geht es überhaupt?
Die Unterrichts- und Schulpflicht wurde vor über 200 Jahren – in der heutigen Fassung 1919! – zum Schutz des „Kindeswohls“in Deutschland eingeführt, ist gut und steht nicht zur Diskussion. Sie wird m. E. durch die „Ferienschwänzer“, die ganz sicher nichts versäumen, nicht infrage gestellt. Der Umgang mit einer Regel von 1919 ist etwas anderes. Er darf nicht einseitig nur aus der Sicht der Schule gesehen werden und muss sich in Übereinstimmung zur gesellschaftlichen Entwicklung anpassen, d. h. reformieren, so wie die Arbeitswelt. Vor 100 Jahren gab es z. B. noch keine Urlaubsreisen oder flexible Arbeitszeiten. Wenn heute Vater und Mutter berufstätig sind und beabsichtigen, gemeinsam in den verdienten Urlaub zu fahren, dann wird es schwierig, noch schwieriger, wenn Kinder da sind, die eventuell auf unterschiedlichen Schulen oder sogar in unterschiedlichen Bundesländern zur Schule gehen. Wenn dann noch finanzielle Rahmenbedingungen, Transport, Unterkunft beachtet werden müssen, bleibt es eventuell beim Traum vom Urlaub. Haben die Kinder das verdient, wo doch das „Kindeswohl“am Anfang stand? Hatte überhaupt jemand einen Schaden – außer die Polizei, die m. E. etwas Wichtigeres zu tun hätte? Bernhard Hoffmeister, Scheidegg