Koenigsbrunner Zeitung

Ständig im Wechsel

Das Hornung Trio im Jazzclub Augsburg

- VON ERIC ZWANG ERIKSSON

Mit dem Hornung Trio präsentier­te sich am Freitag im Jazzclub ein traditione­lles Jazztrio. Auch musikalisc­h bewegten sich Pianist Ludwig Hornung und seine Mitmusiker Johannes Felscher (Kontrabass) und Bernd Oezsevim (Schlagzeug) im Rahmen, wobei das Repertoire facettenre­ich war. Intensiv ging das energiegel­adene Trio zu Werke. Gleich das eröffnende „Echos“aus der Feder des Bandleader­s zeigte expressive Kraft. Gleich darauf folgte mit „Früher war alles besser“, einem weiteren Hornung-Song, eine Pop-orientiert­e Ballade, die mit gängigem Thema und langen Soli aufwartete. Ein stilistisc­h extremes Wechselbad, das den gesamten restlichen Abend prägte und mit „Ursache und Wirkung“in die Welt des Free Jazz führte.

Doch waren es nicht allein Eigenkompo­sitionen, die das knapp zweistündi­ge Konzert gestaltete­n. Auch eigensinni­ge Interpreta­tionen fremder Werke fanden sich im Repertoire. So erklang ausgerechn­et „Ugly Beauty“, Thelonious Monks einzige im Dreivierte­l geschriebe­ne Kompositio­n, im Viervierte­ltakt, während Wayne Shorters „Dolores“kurzerhand zum „Kokolores“umgemodelt wurde.

Grandios war das Spiel des in Bad Dürkheim (Rheinland-Pfalz) geborenen, mittlerwei­le in Berlin lebenden Ludwig Hornung. Leichthänd­ig ließ er die Tasten tanzen, in den Soli fesselte er. Bassist Johannes Felscher begleitete von sicherer Hand, Drummer Bernd Oezsevim ausdruckss­tark. Als atemberaub­ender Höhepunkt des Abends zeigte sich der Titeltrack des 2017 erschienen­en Albums „Der Spieler“. Am Ende hieß es „Nach Hause wanken“, wiederum ein Hornung-Stück und ein treffliche­r Titel für den Abschluss eines Abends, der nichts Neues, doch viel Abwechslun­g zu bieten hatte.

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