Ständig im Wechsel
Das Hornung Trio im Jazzclub Augsburg
Mit dem Hornung Trio präsentierte sich am Freitag im Jazzclub ein traditionelles Jazztrio. Auch musikalisch bewegten sich Pianist Ludwig Hornung und seine Mitmusiker Johannes Felscher (Kontrabass) und Bernd Oezsevim (Schlagzeug) im Rahmen, wobei das Repertoire facettenreich war. Intensiv ging das energiegeladene Trio zu Werke. Gleich das eröffnende „Echos“aus der Feder des Bandleaders zeigte expressive Kraft. Gleich darauf folgte mit „Früher war alles besser“, einem weiteren Hornung-Song, eine Pop-orientierte Ballade, die mit gängigem Thema und langen Soli aufwartete. Ein stilistisch extremes Wechselbad, das den gesamten restlichen Abend prägte und mit „Ursache und Wirkung“in die Welt des Free Jazz führte.
Doch waren es nicht allein Eigenkompositionen, die das knapp zweistündige Konzert gestalteten. Auch eigensinnige Interpretationen fremder Werke fanden sich im Repertoire. So erklang ausgerechnet „Ugly Beauty“, Thelonious Monks einzige im Dreiviertel geschriebene Komposition, im Viervierteltakt, während Wayne Shorters „Dolores“kurzerhand zum „Kokolores“umgemodelt wurde.
Grandios war das Spiel des in Bad Dürkheim (Rheinland-Pfalz) geborenen, mittlerweile in Berlin lebenden Ludwig Hornung. Leichthändig ließ er die Tasten tanzen, in den Soli fesselte er. Bassist Johannes Felscher begleitete von sicherer Hand, Drummer Bernd Oezsevim ausdrucksstark. Als atemberaubender Höhepunkt des Abends zeigte sich der Titeltrack des 2017 erschienenen Albums „Der Spieler“. Am Ende hieß es „Nach Hause wanken“, wiederum ein Hornung-Stück und ein trefflicher Titel für den Abschluss eines Abends, der nichts Neues, doch viel Abwechslung zu bieten hatte.