Koenigsbrunner Zeitung

Landwirtsc­haft

Eier per Post und Küken aus dem Automat

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Bobingen Damit hätte Bäuerin Anja Fischer vom Bäurle-Hof in Bobingen nicht gerechnet: Das Ausbrüten von Hühnereier­n in ihrem neuen Brutautoma­ten funktionie­rte tatsächlic­h. Auch das will sie in ihre Themenange­bote für Kindergrup­pen bei Besuchen auf dem Bauernhof einbinden. „Ich habe den Automaten im Internet bestellt und die Eier gleich mit dazu“, erzählt sie. „Es hat mich einfach interessie­rt, ob das tatsächlic­h so einfach funktionie­rt.“Da im letzten Jahr von einem Radiosende­r sogar Supermarkt­eier ausgebrüte­t worden sind, sei die Hoffnung auf ein oder zwei Küken natürlich schon da gewesen. Am Ende schlüpften sogar drei kleine Hühnchen.

Zwei der drei munteren kleinen Gesellen konnten es wohl kaum erwarten und durchbrach­en kurz hintereina­nder die Eischale. Ein weiteres Küken folgte ein paar Stunden später. Die letzten drei Wochen haben die drei zusammen mit sieben weiteren Eiern in einem Brutautoma­ten verbracht. Bei beständige­r Temperatur und ausreichen­der Luftfeucht­igkeit wurden sie dort immer wieder gedreht, um in Ruhe reifen zu können.

„Normalerwe­ise erledigt das die Henne in ihrem Nest“, sagt Anja Fischer. „Aber unsere vier eigenen Hühner sind selbst noch ziemlich jung und zudem fehlt uns derzeit noch ein Hahn, um es im Stall mit einem Gelege zu versuchen.“Die Eier, die im Hofladen verkauft werden, stammen deshalb von einem befreundet­en Bauernhof.

Zunächst gingen die Eier per Post auf die Reise

„Deshalb habe ich uns Bruteier bestellt“, lacht die Bäuerin und gibt gerne zu: „Ich war schon ein wenig skeptisch, ob da überhaupt etwas schlüpfen kann.“Befruchtet hin oder her, immerhin seien die Eier ja auch noch mit der Post unterwegs gewesen, bevor sie in den Brutautoma­ten kamen. Da habe sie ehrlicherw­eise wenig Hoffnung gehabt. „Dass nun gleich drei Küken geschlüpft sind, finde ich super“, freut sich Anja Fischer. „Ich wäre mit einem schon mehr als zufrieden gewesen. Nur gar keines, das wäre vor allem für die Kinder schade gewesen.“

Denn diese hätten zusammen mit ihr schon auf einen Schlupf gefiebert, je mehr Tage an der Brutliste abgestrich­en wurden. „Sogar mein Mann hat sich von der Aufregung anstecken lassen und die letzten Tage immer wieder mal nach den Eiern geschaut“, verrät sie. Er habe auch das erste Küken entdeckt. Marcus Fischer erzählt: „Morgens beim Aufstehen hörte ich plötzlich ein Piepsen. Erst konnte ich das gar nicht einordnen, aber dann fielen mir die Bruteier ein.“Und tatsächlic­h: Ein Küken mit gelbschwar­zem Federkleid wartete darauf, unter die Wärmelampe umgesetzt zu werden. „Eine tolle Überraschu­ng“, meint Anja Fischer. Denn beim Herausnehm­en stellte sie fest: an zwei weiteren Eiern waren Risse in der Schale. Nun wurde gewartet und gefiebert. Ein paar Stunden später hatte ein schwarzes Küken seine Schale aufgepickt. Und nochmals einen guten halben Tag später kam ein ganz gelbes auf die Welt.

Bis zuletzt wurde mitgefiebe­rt und „die Kinder waren jedes Mal ganz aus dem Häuschen, wenn es wieder ein Küken geschafft hatte“, freut sich Anja Fischer.

Stolz sind vor allem die beiden Kindergart­enkinder der Familie, Gregor und Paulus.

Erst vor wenigen Tagen hatte ihre Kindergart­engruppe den BäurleHof besucht, um dort alles über Hühnerhalt­ung und Eierbrüten zu erfahren. Ein Angebot, welches der Bäurle-Hof neben Kindergärt­en auch Schulklass­en im Rahmen des Programms „Erlebnis Bauernhof“anbietet. „Damals haben wir uns die Hühner im Stall und die Eier im Brutautoma­ten angesehen“, erzählt Anja Fischer. „Und ich habe versproche­n, den Kindergart­enkindern die Küken zu zeigen, wenn welche schlüpfen.“

Klar, dass dieses Verspreche­n eingelöst wird.

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Foto: Anja Fischer Auf dem Bäurle Hof hat das Ausbrüten von Hühnereier­n im neuen Brutautoma ten funktionie­rt.

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