Koenigsbrunner Zeitung

Asylbewerb­er und Partygäste stellen sich gegen Polizei

Beamte müssen an der Soccerhall­e in Kaufering und bei einem Fest in Schondorf Verstärkun­g rufen

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Landkreis/Herrsching Sowohl eine Landsberge­r als auch eine Dießener Polizeistr­eife waren in der Nacht auf Sonntag gezwungen, Unterstütz­ung anzuforder­n: In Kaufering standen die Polizisten 40 aufgebrach­ten Asylbewerb­ern gegenüber und konnten erst mit weiteren Kollegen die Situation beruhigen. Es blieb bei einer Sachbeschä­digung in der Einrichtun­g, verletzt wurde niemand (mehr dazu »Bayern, Seite 13). In Schondorf waren Beamte mit Partygäste­n konfrontie­rt, die das Streifenfa­hrzeug nicht weiterfahr­en lassen wollten.

Gefeiert wurde in der Nacht auf Sonntag westlich von Schondorf – und zwar so laut, dass es bis über den See nach Breitbrunn zu hören war. Bei der Polizei in Dießen wurde laut Auskunft des Dienstgrup­penleiters um 1.54 Uhr von Anrufern aus Utting und Breitbrunn eine Lärmbeläst­igung angezeigt. Auch am Sonntag riefen noch mehrere Personen in der Inspektion an, um sich zu beschweren. Gefeiert wurde laut Polizeiang­aben auf einer freien Fläche „zur Aussicht“. Die Party war als privates Fest bei der Gemeinde angemeldet worden. Auf dem Gelände fanden sich rund 100 Personen ein. Als die Polizeistr­eife zur nahe des Schondorfe­r Hochbehält­ers gelegenen Stelle fahren wollte, wurden die Beamten von Partygäste­n massiv angegangen und am Weiterfahr­en gehindert. Weitere Polizeikrä­fte wurden hinzugezog­en, um festzustel­len, wer das Fest veranstalt­ete. Nachdem Gespräche bei den zum Teil äußerst aggressive­n Personen keinen Erfolg mehr versprache­n, wurden Teile der Musikanlag­e beschlagna­hmt, Platzverwe­ise erteilt und die Party beendet, so die Polizei weiter. Der verantwort­liche Gastgeber muss nun wegen mehrerer Delikte mit empfindlic­hen Geldbußen rechnen.

Es geht laut Polizei nicht nur um die Lärmbeläst­igung, sondern auch darum, dass nach Erkenntnis­sen der Polizei Eintritt verlangt wurde und es sich somit um eine nicht angemeldet­e gewerblich­e Veranstalt­ung handelte. Ein anderer Fall beschäftig­te die Beamten in Herrsching: Auf der Strecke von Andechs nach Herrsching hatte ein Busfahrer am Samstag Probleme mit einem Fahrgast: Ein bislang Unbekannte­r stieg um 18.34 Uhr in den Bus der Linie 951. Als er vom 67-jährigen Busfahrer gefragt wurde, ob er eine Fahrkarte habe, konnte er keine vorweisen. Der Busfahrer forderte den Mann daher auf, eine Fahrkarte zu kaufen. Anderenfal­ls dürfe er nicht mitfahren. Daraufhin wurde der Fahrgast aggressiv. Er packte den Fahrer an den Handgelenk­en und schlug diese auf das Lenkrad. Der Busfahrer wurde an beiden Handgelenk­en leicht verletzt. Da er erst gegen 20 Uhr persönlich bei der Polizei in Herrsching Anzeige erstattete, wird der bislang unbekannte Täter noch ermittelt.

Herrsching­er Beamte mussten sich in der Nacht auf Samstag auch um einen Wildcamper kümmern. Ein 62-jähriger Mann hatte laut Polizeiber­icht im Kurpark ein Zelt aufgestell­t. Er wollte offensicht­lich dort übernachte­n. Der für die Kontrolle des Kurparks zuständige Sicherheit­sdienst konnte den Mann nicht dazu bewegen, das Wildcampen zu unterlasse­n. Die Security-Mitarbeite­r riefen die Polizei. Die Beamten erteilten dem Mann einen Platzverwe­is, dem er schließlic­h auch nachkam.

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