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Ein bisschen gaga ist das Ganze ja schon. Da sitzt man in einem Café am Hafen, das nicht mal besonders schön ist, die Sicht aufs Meer wird von haushohen Luxusjachten versperrt, und dann zahlt man für einen Orangensaft, einen Obstsalat, und einen sehr durchschnittlichen Kaffee fast 50 Euro. Und das alles nur, weil sich jährlich der Jetset in Saint Tropez tummelt – so etwas verdirbt bekanntlich die Preise.
Auf der anderen Seite der Bucht, also hinter den geparkten Luxusjachten, sieht die Welt noch ein wenig normaler aus. Dort befindet sich der legendäre Vier-SterneCampingplatz „Les Mûres“.Der ist zwar nicht billig, aber preiswert. 1951 eröffnete Sébastien Bagnis an dem schönen Strandstück einen Zeltplatz, der noch heute in Familienbesitz ist. Längst ist dort aber nicht mehr nur Camping, sondern auch Glamping möglich – also die luxuriösere Variante. Direkt am
Strand befinden sich neue und moderne
Mobil Homes, mit Platz für bis zu sechs
Personen, volleingerichteter Küche, eigenem Bad, richtigen
Betten und einer überdachten Veranda mit toller Aussicht auf Saint Tropez und die im Golf dümpelnden Luxusjachten. Stammgäste haben deshalb häufig ein Fernglas dabei, um besser erkennen zu können, wer und was dort gerade vorbeischippert. Wer die Schiffsnamen im Internet eingibt, erfährt weitere Details zu Größe, Preis und Besitzer. Das kann mitunter spannender sein als ein Strandkrimi. Und noch etwas ist bei Stammgästen beliebt: An manchen Abenden veranstalten sie Strandbankette.
Geräuschempfindlich sollte man nicht sein, wenn man so am Strand schlafen möchte. Frühmorgens kommt täglich ein Fahrzeug, das den Sand hakt. Als Entschädigung für die Motorengeräusche bekommt man dann aber einen jungfräulichen Strand zum Frühstück – der einen glatt von der Veranda herunterzieht, um seinen leckeren Kaffee direkt am Meer zu trinken. Mit unverparktem Blick, ohne Chichi, absolut authentisch – und das alles am Golf von Saint Tropez. Zugegeben, klingt auch fast ein wenig gaga.