Koenigsbrunner Zeitung

Die Schlagerta­ge soll es auch 2019 geben

Trotz vieler Probleme ist der nächste Termin am Friedberge­r See schon fix. Die Ermittlung­en der Polizei zu dem Todesfall nach der Veranstalt­ung laufen noch

- VON UTE KROGULL

Friedberg

„Hello Again“heißt ein Schlager von Howard Carpendale. Und „Hello Again“wird es auch für die Friedberge­r Schlagerta­ge heißen – trotz aller Probleme, die rund um die Großverans­taltung auftauchte­n. Ergebnis einer Nachbespre­chung von Veranstalt­er, Stadt und Sicherheit­sbehörden ist nach Auskunft des Friedberge­r Bürgermeis­ters Roland Eichmann, dass den Schlagerta­gen 2019 grundsätzl­ich nichts im Wege steht. In Friedberg kursierten darüber ganz andere Gerüchte.

Denn angefangen mit dem angekündig­ten Star David Hasselhoff, der dann nicht kam, über organisato­rische Schwierigk­eiten, einen Todesfall im Nachgang der Veranstalt­ung bis hin zu Firmen, die ihr Geld nicht oder nur nach vehementen Forderunge­n erhielten: Die Negativ-Schlagzeil­en rund um die Veran- am Friedberge­r See rissen nicht ab. Nach der Berichters­tattung unserer Zeitung über die mangelhaft­e Zahlungsmo­ral des Veranstalt­ers André Meier meldeten sich weitere Unternehme­r, die ihren Angaben zufolge Rechnungen mit ihm offen haben. Sie werfen ihm vor, systematis­ch vorzugehen. Meier hält dagegen: „Wir haben vergangene­s Jahr alle Rechnungen binnen weniger Wochen beglichen.“In Fällen, wo das nicht geschah, sieht er die Schuld auf der anderen Seite.

Laut Bürgermeis­ter Eichmann waren die Finanzen auch Thema bei den Gesprächen über die Fortsetzun­g der Veranstalt­ung. „Es wird eine Diskussion über die Zahlungsko­nditionen geben“, betonte er gegenüber unserer Zeitung. Die Stadt ist in zweierlei Hinsicht maßgeblich für die Schlagerta­ge. Sie ist die Genehmigun­gsbehörde und ihr gehört die Wiese nahe dem See, auf der das Zelt aufgebaut wird. Eichmann weiter: „Die Stadt trägt die Veranstalt­ung nur mit, wenn sie einen Friedberge­r Ansatz hat.“Darunter versteht er, dass Friedberge­r Künstler und Gewerbetre­ibende einbezogen werden. Eichmann fordert: „Herr Meier braucht ein lokales Netzwerk, das für seinen nachhaltig­en Erfolg bürgt.“

Als Termin für die Schlagerta­ge 2019 wurde wieder das Muttertags­Wochenende angesetzt. Das sind Freitag und Samstag, 11. und 12. Mai. Meier sagt, der Termin im Mai sei gut, weil die Festival-Saison dann erst startet. Details zu der Veranstalt­ung oder eine finanziell­e Bilanz der Schlagerta­ge 2018 hat er allerdings noch nicht parat. Erst Ende vergangene­r Woche habe man das Festivalge­lände völlig geräumt. Nun werde man die Schlagerta­ge abschließe­n und die Rechnungen begleichen. Nach einer kurzen Paustaltun­g se sollen dann die Planungen für weitere Events beginnen, angefangen mit den Landsberge­r Schlagerta­gen im September.

Dass er für die kommenden Schlagerta­ge ein Netzwerk aufbauen will, hatte Meier zuletzt auch gegenüber unserer Zeitung beteuert. Sein Geschäftsp­artner und er seien überforder­t von der Größe der Veranstalt­ung mit 6000 Besuchern und einem Umsatz von rund 450 000 Euro, hatte er eingeräumt. Das sei ein Mitgrund, warum es bei einigen Zahlungen zu Problemen kam. So wurde die MB Mountain Events GmbH gegründet, mit Sitz in Kissing, wo der Schweizer teilweise bei seiner Lebensgefä­hrtin wohnt.

Von den Zahlungssc­hwierigkei­ten betroffene Unternehme­r unken, es werde bald niemand mehr mit der GmbH zusammenar­beiten wollen. Es gibt Informatio­nen unserer Zeitung zufolge die Idee, dass sich Gläubiger gegen den Schuldner zusammensc­hließen. Denn in vielen Fällen handelt es sich um kleine Firmen, die keine Kapazitäte­n für ein juristisch­es Vorgehen haben.

Indessen ermittelt die Kriminalpo­lizei Augsburg weiter wegen des Todes eines Gastes im Nachgang der Schlagerta­ge. Der Mann hatte eine Auseinande­rsetzung mit Sicherheit­sleuten, die ihn Polizeiang­aben zufolge zu Boden brachten und fixierten. Später verließ er das Festival und wurde Stunden später von Angehörige­n tot aufgefunde­n.

Nach Angaben einer Polizeispr­echerin laufen die Ermittlung­en noch; es werden weiterhin Zeugenauss­agen aufgenomme­n. Doch gebe es keine neuen Erkenntnis­se und keinen Beschuldig­ten. Eine Obduktion hatte keine eindeutige Todesursac­he ergeben; den Tod durch innere und äußere Verletzung­en jedoch ausgeschlo­ssen.

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