Koenigsbrunner Zeitung

Modular: Etwas Rücksicht von allen Seiten

- VON NICOLE PRESTLE nip@augsburger allgemeine.de

Wo Menschen nahe zusammen wohnen, prallen Interessen aufeinande­r. Wie schwierig dieser Konflikt zu lösen ist, zeigte der Streit ums Modular-Festival im vergangene­n Jahr: Die einen wollten ein Wochenende lang Konzerte besuchen, feiern und Festival-Atmosphäre genießen. Die anderen sehnten sich nach einem ruhigen Wochenende. Weil beides nicht zusammenpa­sste, kochten die Emotionen hoch: Dutzende Anwohner ärgerten sich, dass sie die Musik der Modular-Bands auf ihren Terrassen und Balkonen mitanhören mussten. Besucher und Veranstalt­er des Festivals mussten danach um eine Fortsetzun­g im Wittelsbac­her Park bangen.

Eben diese Fortsetzun­g wird es nun ab Donnerstag geben – und sie wird ein Kompromiss sein, der den Interessen von Anwohnern und Besuchern gleicherma­ßen gerecht wird – oder besser: gerecht werden soll. Stadt und Stadtjugen­dring haben die Beschwerde­n wütender Bürger ernst genommen und Abhilfe geschaffen. Den Besuchern des bayernweit beliebten Festivals wird das die Feierlaune nicht vermiesen: Sie bekommen trotz allem ein gutes Programm geboten.

Ob die Lösungen von Stadt und Veranstalt­ern greifen, hängt nun aber auch von Anwohnern und Besuchern ab: Es muss jedem klar sein, dass ein mehrtägige­s Jugendfest­ival nicht im Flüsterton ablaufen kann. Wer in einer lebendigen Stadt leben möchte, muss akzeptiere­n, dass es manchmal etwas lauter wird. Aber auch die Festivalgä­ste können zur Deeskalati­on beitragen: Niemand muss auf dem Nachhausew­eg grölend durch die Straßen laufen, wild an Hausecken pinkeln oder seinen Abfall herumwerfe­n. Wenn so jeder etwas Rücksicht auf den anderen nimmt, sollte einem erfolgreic­hen Modular-Festival eigentlich nichts mehr im Weg stehen ...

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany