Das Glück auf dem Rücken der Pferde
Beim Hoffest des Reitstalls Magold in Großaitingen bekommen etwa 700 Besucher Einblicke in die Pferdehaltung im Einklang mit der Natur
Großaitingen
Bei herrlichem Sonnenschein erlebten etwa 700 Besucher, darunter viele Eltern und Großeltern reitbegeisterter Mädchen, einen gemütlichen Tag beim Reitstall Magold. In der großen Reithalle gab es Vorführungen im Westernreiten sowie Geschicklichkeitsund Springreiten. Die kleineren Kinder konnten auf geführten Ponyausritten und ganze Familien oder Gruppen mit der Pferdekutsche die Wege und Weiden in den Wertachauen im Gnadental erkunden.
Betriebsleiter Christian Hauser zeigte allen Interessierten die Stallungen mit der Fütterungstechnik, Ehefrau Petra war im Service engagiert und Sohn Max erklärte bereitwillig die ausgestellten Fahrzeuge und Geräte der Landtechnik, zusammen mit dem Repräsentanten der Firma Claas, Manuel Mayr. Hier wurde auch die Entwicklung landwirtschaftlicher Zugmaschinen vom Oldtimer der Marke Eicher ED 16 mit 16 PS aus dem Jahr 1958 bis zum Hightech-ClaasSchlepper Avion 660 mit 200 PS veranschaulicht.
Am Versorgungsstand gab es neben Schweins- und Rindsbratwürsten auch leckere Biokartoffelchips in langen Spiralen aus eigener Produktion sowie kalte Getränke, Kaffee und Kuchen. Für die musikalische Unterhaltung sorgten die fünf Damen mit ihrem Leiter Markus Seiler der Schwabmünchner Percussiongruppe Djolé mit Rhythmen aus aller Welt auf ihren afrikanischen und südamerikanischen Trommeln und Xylofonen.
Doch auch Information über naturnahe, biologische Landwirt- schaft kamen nicht zu kurz, schließlich ist die Pferdepension Magold nun auch Bioland-Partner. „Das Blut unserer Tiere ist das Spiegelbild unseres Bodens“, sagte der Biopionier Franz Donderer aus Aichen in seinem Vortrag über natürliche Düngung. Zum sinnvollen Wechsel der Fruchtfolge gehöre auch der richtige Einsatz von Mist und Gülle. Donderer hat seit 36 Jahren gute Erfahrungen mit dem Einsatz von Diabas-Urgesteinsmehl aus Vulkanerde gemacht. Dieses Lavagranulat enthält etwa 40 Prozent Kieselsäure (Silicium) und erhöht als Beimischung zur Gülle die Bodenfruchtbarkeit. „Ein guter Boden bringt ohne künstliche Düngung gute Erträge und der Boden ist unser wichtigstes Gut“, lautet das Credo Donderers.
Der Ökolandbau steigere die Artenvielfalt und dazu gehöre auch das richtige Kompostieren. Hans Pfänder führt seit 1985 einen Biobetrieb in Schwabmünchen und weiß, dass es beim Kompostieren vor allem auf die Mischung ankommt.
Zum stickstoffhaltigen Klee und Gras muss auch holziges Material wie Strauchschnitt hinzukommen. Das fördere die Belüftung und führe Kohlenstoff hinzu.
Ergänzend können Pferdemist, Stroh und Gemüseabfälle bei genügender Feuchtigkeit von 55 bis 60 Prozent beigemischt werden. Dazu eignet sich lehmige Tonerde und der Waschschlamm des Gartengemüses. Der Kompost wird im Biobetrieb Pfänder in langen Feldrandmieten aufgehäuft und abgedeckt, damit die Temperatur nicht über 60 Grad steigt.
Bei dieser Temperatur sterben alle Krankheitserreger ab. Der Kompost muss mehrmals gewendet werden, im landwirtschaftlichen Betrieb werden dazu Anbaugeräte an der Zugmaschine verwendet. Nach etwa sechs Wochen ist der betriebseigene Kompost fertig. Zum Rund-um-Paket des Hoffestes gehörten auch Verkaufsund Informationsstände mit selbst erzeugten Fleischwaren vom Biolandhof Donderer und Honig vom Bioimker Josef Bachmaier. Zubehör für Pferdeställe und Koppeln, wie Tränken, Heuhaufen oder Zaunbau-Sets, bot die Firma Texas Trading aus Windach an.