Wenn Hunde Wildtiere anfallen
Am Merchinger Schwanensee hat ein Vierbeiner zwei Küken totgebissen. Auch andere Fischerei- und Jagdverbände berichten von Problemen mit frei laufenden Hunden
Vierbeiner deren Tiere ausführen. „Die haben dann immer mehrere Hunde dabei, von denen eigentlich keiner so richtig auf sie hört.“Doch nicht nur an Gewässern fallen Wildtiere den Vierbeinern zum Opfer. „Auch im Wald ist das ein großes Problem“, sagt Adi Schreier aus Mering. Er ist Zweiter Vorsitzender in der Kreisgruppe Friedberg des Bayerischen Jagdverbandes. „Gerade jetzt um diese Jahreszeit liegen die kleinen Rehkitze in den Wiesen. Die laufen nicht weg, wenn ein Hund auf die zukommt“, weiß Schreier. Auch trächtige Rehe seien für große Vierbeiner eine mögliche Beute. „Vielen Besitzern ist es überhaupt nicht klar, dass ihre eigenen Hunde schnell genug sind, um die scheuen Wildtiere erwischen“, sagt er. „Deshalb versuchen wir Jäger, immer wieder an ihre Vernunft zu appellieren und zu sensibilisieren.“In bayerischen Wäldern herrscht im Gegensatz zu vielen anderen Bundesländern übrigens keine Leinenpflicht.
Wenn nun aber der Hund ein Wildtier gerissen hat, sei es wichtig, dass sich die Besitzer bei dem zuständigen Jäger oder einer Behörde melden. „Gerade wenn die Tiere noch nicht verendet sind, ist das notwendig, damit wir sie erlösen können und sie nicht unnötig leiden müssen“, sagt Schreier. „Für Vorfälle mit Hunden sind grundsätzlich die örtlichen Behörden zuständig“, ergänzt Markus Pettinger vom Sachbereich öffentliche Sicherheit am Landratsamt Aichach-Friedberg. „Die Gemeinden prüfen dann im Einzelfall, ob für einen Hund eine Leinen- oder Maulkorbpflicht angeordnet wird.“Für die Schwäne am Schwanensee in Merching brechen nun hoffentlich wieder ruhigere Zeiten an. Vor vier Jahren hatten Tierärzte bereits ein geschwächtes Vatertier einschläfern müssen.