Koenigsbrunner Zeitung

Mann betoniert Munition ein und gibt sie bei der Polizei ab

Gersthofer Beamte alarmieren Spezialist­en des Landeskrim­inalamts. Brisante Funde kommen öfters vor

- VON MATTHIAS SCHALLA

Gersthofen

Dass bei der Polizei gefundene Munition abgegeben wird, passiert immer wieder. Ungewöhnli­ch war aber der Fund, den ein 70-Jähriger am Freitagmit­tag auf die Dienstelle in Gersthofen vorbeibrac­hte. Die Munition war laut Polizei zuvor von dem Mann einbetonie­rt worden. Allerdings wusste er nicht mehr, um was für eine Art von Munition es sich handelte.

Die Polizei ging jedenfalls auf Nummer sicher. Da sie das Paket nicht einschätze­n konnte, wurde eine Spezialabt­eilung des Landeskrim­inalamts angeforder­t. Diese legten die Munition frei und nahmen sie zur Untersuchu­ng mit. Sollte es sich um Kriegsmuni­tion handeln, kommt auf den 70-jährigen ein Verfahren nach dem Kriegswaff­enKontroll­gesetz zu.

In der Vergangenh­eit ist es immer wieder zu gefährlich­en Funden gekommen, mit denen teilweise leichtsinn­ig umgegangen wurde. So sorg- te im Februar ein Bauarbeite­r auf dem Lechfeld für eine „BombenÜber­raschung“. Er entdeckte in einer Baugrube eine Granate, packte sie ins Auto, fuhr damit 15 Kilometer bis zur Dienstelle in Bobingen und legte sie dort den Beamten auf den Tresen. Glückliche­rweise stellte sich heraus, dass es sich um eine Übungsgran­ate aus dem Ersten Weltkrieg handelte und somit ungefährli­ch war. Brandgefäh­rlich war hingegen ein Fund in AugsburgGö­ggingen im vergangene­n Jahr.

Kinder hatten im Garten des Kinderhaus­es Rumpelstil­zchen beim Spielen „einen Schatz“gefunden und ausgegrabe­n. Der Schatz entpuppte sich als brisant: Die Kinder hatten eine Stabbrandb­ombe zutage gefördert. Dies ist nicht der einzige Fall, bei dem Kinder auf Munition stoßen.

Vor zwei Jahren brachte ein Bub ein Stück Munition und einen Teil einer Handgranat­e nach Hause. Die Waffenteil­e, die wohl aus dem Zweiten Weltkrieg stammen, hatte der Junge mit einem Freund aus einer Kiesbank aus dem Lechkanal gefischt. Dort kommt es immer wieder zu Waffenfund­en. Gerhard Miehle von der Gersthofer Inspektion schätzt, dass es pro Jahr etwa fünf Waffenfund­e aus dem Lech gebe, die allermeist­en ungefährli­ch. „Durch das Abschwemme­n des Lechs werden immer wieder mal die Kiesbänke freigesetz­t, auf denen dann die Waffen liegen.“Die Polizei warnt in diesem Zusammenha­ng davor, Funstücke anzufassen oder aufzuheben.

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