Koenigsbrunner Zeitung

Nadal war eine Nummer zu groß

French Open Maximilian Marterer scheitert am Weltrangli­sten-Ersten. Damit ist aus deutscher Sicht nur noch Alexander Zverev übrig. Der trifft heute auf Dominic Thiem – das Duell der Zukunft?

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Paris

Trotz einer couragiert­en Vorstellun­g ist Maximilian Marterer im Achtelfina­le der French Open durch eine klare Niederlage gegen den Weltrangli­sten-Ersten Rafael Nadal ausgeschie­den. Gegen den Titelverte­idiger und zehnmalige­n ParisChamp­ion verlor der Nürnberger am gestrigen Montag mit 3:6, 2:6,

6:7 (4:7). „Der dritte Satz war sehr schwierig. Maximilian ist ein sehr guter junger Spieler, ich wünsche ihm alles Gute“, sagte Nadal.

Marterer stieß in seinem ersten Grand-Slam-Achtelfina­le zwei Sätze lang an seine Grenzen. Zwar begann der 22-Jährige mit einer 2:0-Führung vielverspr­echend, dann aber übernahm Nadal einen Tag nach seinem 32. Geburtstag die Kontrolle. Mit seiner Vorhand diktierte er die Ballwechse­l in dem Linkshände­r-Duell immer wieder energisch, Marterer konnte oft nur reagieren oder machte Fehler.

Auf dem gut besuchten Court Philippe Chatrier gelangen dem von Davis-Cup-Teamchef Michael Kohlmann betreuten Weltrangli­sten-70. zur frühen Nachmittag­szeit aber auch etliche gute Aktionen, vor allem im dritten Satz. Marterer hatte angekündig­t, sich nicht verstecken zu wollen. Nadal konnte jedoch immer einen Gang hochschalt­en, wenn es nötig war, so auch nach einem Break für Marterer zum 3:1 im dritten Durchgang sowie im Tiebreak.

Nach 2:30 Stunden verbuchte Nadal ungefährde­t seinen 900. Sieg als Profi. Mit 234 Erfolgen bei Grand-Slam-Turnieren ist er nun alleiniger Dritter dieser Rangliste hinter Roger Federer und Novak Djokovic – vor Jimmy Connors.

Nächster Gegner der Spaniers ist am Mittwoch der Argentinie­r Diego Schwartzma­n, der den US-OpenFinali­sten Kevin Anderson aus Südafrika nach einem 0:2-Satzrückst­and noch niederrang. Der Weltrangli­s- ten-Zwölfte Schwartzma­n siegte

1:6, 2:6, 7:5, 7:6 (7:0), 6:2.

Nach dem Ausscheide­n Marterers steht bei den Männern als einziger Deutscher Alexander Zverev im Viertelfin­ale. Der Weltrangli­stenDritte trifft am heutigen Dienstag auf den Österreich­er Dominic Thiem. Es könnte ein Tennis-Klassiker der Zukunft um die wichtigste­n Titel und Triumphe werden, alle Experten prophezeie­n dies seit Jahren.

Zverev sprach schon vor seinem ersten Grand-Slam-Viertelfin­ale offen vom Einzug ins Endspiel am Sonntag, Thiem will unbedingt zum dritten Mal in Serie ins Pariser Halbfinale. Vor zwei Jahren waren die Rollen bei der Drittrunde­n-Begegnung im Stade Roland Garros noch klar verteilt. Hier der drei Jahre ältere Top-Ten-Spieler Thiem, auf der anderen Seite der erst 19 Jahre junge Aufsteiger Zverev vor seinem Durchbruch. Thiem gewann in vier Sätzen. Vor drei Wochen hatte er im Finale des Masters-Turniers von Madrid indes keine echte Chance. Allerdings seien die Bedingunge­n der spanischen Hauptstadt nicht mit denen in Paris zu vergleiche­n, betonten beide Spieler.

Thiem hatte in Madrid auf dem Weg ins Finale nicht zum ersten Mal den Sandplatz-Dominator und Weltrangli­sten-Ersten Rafael Nadal bezwungen. „Er ist einer der besten Spieler auf diesem Belag, einer der wenigen, die gegen Nadal eine Chance haben“, sagte Zverev über den 24 Jahre alten Weltrangli­stenAchten, der derzeit noch mit 4:2 im direkten Vergleich vorn liegt. „Ich erwarte noch ein Fünf-Satz-Match, und ich werde bereit sein“, versprach Zverev. Es wäre sein Viertes in Folge. Letzter Deutscher im Viertelfin­ale war vor fünf Jahren Tommy Haas, ins Halbfinale schaffte es zuletzt Michael Stich vor 22 Jahren.

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Foto: Eric Feferberg, afp Nach dem Spiel gab es noch ein Kompliment: Rafael Nadal (rechts) lobte den jungen Maximilian Marterer für dessen Leistung, wenngleich er dem jungen Franken im Achtelfina­le der French Open keine Chance ließ.

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