Koenigsbrunner Zeitung

Herrenbach: Ein Erfolg für die Anwohner

- VON NICOLE PRESTLE nip@augsburger allgemeine.de

Wie man es auch dreht und wendet: Die Entscheidu­ngen der Augsburger Verwaltung in Sachen Herrenbach wirken konfus und wenig durchdacht. Noch vor eineinhalb Wochen stellten einige Bäume am Kanal offenbar eine „Gefahr für Leib und Leben“der Anwohner dar. Nachdem eben diese Anwohner gegen die Fällungen protestier­ten, können ein paar Bäume doch bis Herbst stehen bleiben. Und nun auch noch die 180-Grad-Wendung des Umweltrefe­renten, der die Fällungen bis vor kurzem verteidigt hatte, jetzt aber ein Gutachten in Auftrag geben will. Wer weiß: Vielleicht fällt der Kahlschlag danach geringer aus, als geplant.

Warum, fragt man sich, ging das nicht gleich? Dass auf einmal nach umweltvert­räglichere­n Lösungen gesucht wird, ist wohl allein dem Aufschrei der Bürger zu verdanken. Wären sie nicht auf die Straße gegangen, am Herrenbach wäre ein Baum nach dem anderen verschwund­en. Gut, dass es Bürger gibt, die bereit sind, für ihre Anliegen zu kämpfen. Selbst wenn nur wenige Bäume gerettet werden könnten, die Anwohner des Herrenbach­s dürften sich diesen Erfolg auf die Fahnen schreiben.

Weil Emotionen im Spiel waren, wurde am Herrenbach zuletzt scharf diskutiert. Nun sollten beide Seiten zur Sachlichke­it zurückkehr­en. Die Stadt sollte den Bürgern alle folgenden Schritte transparen­t erläutern. Auch die Gründe, die zur Fällung von bislang 27 Bäumen führten, müssten noch einmal schlüssig dargelegt werden. Diese Offenheit könnte dazu beitragen, das Vertrauen der Bürger in städtische Entscheidu­ngen (wieder) zu gewinnen. Denn am Herrenbach wurde es durch das unglücklic­he Agieren der Verwaltung zuletzt ziemlich erschütter­t.

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Foto: Michael Hochgemuth Auch am Montag demonstrie­rten am Herrenbach wieder Anwohner gegen die Fällung von Bäumen.
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