Er verriet sogar die Fundorte der Schwammerl
Max Britzelmayr war ein Pilzexperte
Landkreis Augsburg
Wir wollen hier nicht die komplizierten Zusammenhänge und Abhängigkeiten von Flechten und Pilzen erörtern, aber unsere heutige Persönlichkeit aus unserer Heimat hatte justament dieses Thema zu seinem erwählt und dazu vorrangig die Wälder rund um Augsburg durchforstet sowie die Allgäuer Berge: Max Britzelmayr, ein heute wissenschaftlich noch anerkannter Mykologe und Lichenologe des 19. Jahrhunderts.
Geboren ist er als Sohn eines Augsburger Lehrers am 7. Januar 1839. In Lauingen ließ er sich ebenfalls für das Lehramt ausbilden, das er dann 1865 in St. Georg auch antrat. Er schaffte recht schnell den Aufstieg zum Kreisschulinspektor.
Sein Interesse galt aber vielmehr den heimischen Flechten und Pilzen, im Siebentischwald und den Westlichen Wäldern. Sie erforschte er akribisch und trat in einen wissenschaftlichen Dialog mit Gleichgesinnten. Ein Schwerpunkt seiner Untersuchungen galt den verschieden Arten heimischer Champignons. Eigentlich untypisch für einen, der „in die Schwammerl geht“, er veröffentlichte sogar gelegentlich deren Fundorte. Da Britzelmayr ein recht guter Zeichner war, illustrierte er die Beschreibungen seiner Forschungen auch, und zwar nicht nur die Pilze und Flechten selbst, sondern auch deren Sporen. Noch heute unterhält das botanische Institut der Universität in München eine Sammlung seiner Aquarelle und Bleistiftzeichnungen samt Merkmalsanalysen zu den veröffentlichten Arbeiten über bayerische Champignonarten.
Als er im Jahre 1899 wegen Krankheit in den Ruhestand treten musste, wurde er für seine Forschung durch die Verleihung des Verdienstordens vom heiligen Michael ausgezeichnet. 1903 ernannte ihn die Bayerische Botanische Gesellschaft in München und 1909 der Naturwissenschaftliche Verein von Schwaben und Neuburg, dem er über 50 Jahre als Mitglied angehörte und der ihm hervorragende Sammlungen verdankt, zum Ehrenmitglied.
Max Britzelmayr starb am 6. Dezember 1909 in Augsburg. Zu seinem Nachlass gehören neben den botanischen Werken auch ein Schulbuch („100 Erzählungen aus der bayerischen Geschichte“) sowie das Buch „Erklärungen dunkler und unverständlicher deutscher Namen in der Naturgeschichte“.