Schwimmer treiben ihr Projekt voran
Arbeitsgemeinschaft „50-Meter-Hallenbad für Augsburg“wächst. Und es gibt erste Fortschritte
Die Mitstreiter werden immer mehr. Mittlerweile haben sich 17 Vereine aus Augsburg und den angrenzenden Gemeinden der Arbeitsgemeinschaft „50-Meter-Hallenbad für Augsburg“angeschlossen. Ihr erklärtes Ziel: Sie wollen so schnell wie möglich ein überdachtes Bad über die 50-Meter-Wettkampfdistanz in der Fuggerstadt realisieren und machen dafür politisch mobil. Allen voran Bernd Zitzelsberger, einer der Gründer der ARGE und Abteilungsleiter Schwimmen beim Post SV Augsburg.
„Wir sind sicher, dass davon nicht nur die Metropolregion Augsburg, sondern ganz Schwaben enorm profitieren wird“, sagt Zitzelsberger, CSU-Ortsvorsitzender in Pfersee. Weil er und seine Mitstreiter wissen, wie teuer und wie komplex der Bau eines neuen Bades ist, treten sie nun den mühevollen Gang durch alle politischen Institutionen an. Ihre Petition haben die ARGE-Mitglieder mittlerweile an den bayerischen Innenminister Joachim Herrmann persönlich überreicht, dazu an den Parlamentarischen Staatssekretär Stephan Mayer, die Bundestagsabgeordneten Dr. Volker Ullrich, Hansjörg Durz und Ulrike Bahr sowie an Bernd Kränzle, den Vizepräsidenten des Bayerischen Landessportverbands.
Die ARGE nimmt für sich in Anspruch, für die Belange von mehr als
20000 Bürgerinnen und Bürger zu sprechen, die in den 17 Vereinen aus Augsburg, Bobingen, Friedberg, Königsbrunn und Stadtbergen organisiert sind. Ihnen sei durch die Schließung des Sportbads – des einzigen Augsburger Bads mit einem
50-Meter-Becken – vor neun Jahren eine große und wichtige Wasserund Trainingsfläche verloren gegangen.
Wie sehr der Verlust den Schwimmern auf den Nägeln brennt, hat auch der Augsburger Sportreferent Dirk Wurm in den Bürgerdialogen der Stadt im Juli 2017 erfahren. Für ihn standen allerdings nur zwei Möglichkeiten zur Debatte: entweder könne die Stadt das alte Sportbad für viele Millionen Euro als reine Trainingsstätte sanieren. Oder man überprüft die Möglichkeit, eines der bestehenden Hallenbäder mit einer wettkampftauglichen 50-Meter-Bahn auszustatten. „Die Mehrheit hat sich damals für Lösung B ausgesprochen“, sagt Wurm. Auch im Stadtrat fand der Vorschlag Gehör. Einstimmig wurde eine Machbarkeitsstudie beschlossen, deren erste Ergebnisse in etwa 14 Tagen vorliegen sollen. Alle drei möglichen Hallenbäder (Spickel, Haunstetten und Göggingen) kommen dabei auf den Prüfstand. „Das ist der einzige und vernünftige Weg für eine tragfähige Lösung in den nächsten 20 Jahren“, sagt Sportreferent Wurm.
Der ARGE ist er dankbar, dass sie das Thema „kräftig anschiebt“und auf allen Ebenen um Unterstützung wirbt. Am liebsten würde sie sogar noch das im Berliner Koalitionsvertrag verankerte „Kooperationsverbot“kippen. Das verbietet dem Bund, eine Kommune beim Neubau oder der Sanierung eines Schwimmbads finanziell zu unterstützen. Ein Bundeszuschuss wäre so nicht möglich. Doch Zitzelsberger hat aber keine Scheu, alles zu versuchen: „Schwaben ist der einzige Regierungsbezirk, in dem es noch kein 50-Meter-Hallenbad gibt.“Sportreferent Wurm bemüht sich derweil, die bereits bestehenden Möglichkeiten über den Freistaat auszuloten. Auch hier stehe man dank der Machbarkeitsstudie bereits in sehr gutem Austausch im Hinblick auf Fördermöglichkeiten.