Koenigsbrunner Zeitung

Schwimmer treiben ihr Projekt voran

Arbeitsgem­einschaft „50-Meter-Hallenbad für Augsburg“wächst. Und es gibt erste Fortschrit­te

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Die Mitstreite­r werden immer mehr. Mittlerwei­le haben sich 17 Vereine aus Augsburg und den angrenzend­en Gemeinden der Arbeitsgem­einschaft „50-Meter-Hallenbad für Augsburg“angeschlos­sen. Ihr erklärtes Ziel: Sie wollen so schnell wie möglich ein überdachte­s Bad über die 50-Meter-Wettkampfd­istanz in der Fuggerstad­t realisiere­n und machen dafür politisch mobil. Allen voran Bernd Zitzelsber­ger, einer der Gründer der ARGE und Abteilungs­leiter Schwimmen beim Post SV Augsburg.

„Wir sind sicher, dass davon nicht nur die Metropolre­gion Augsburg, sondern ganz Schwaben enorm profitiere­n wird“, sagt Zitzelsber­ger, CSU-Ortsvorsit­zender in Pfersee. Weil er und seine Mitstreite­r wissen, wie teuer und wie komplex der Bau eines neuen Bades ist, treten sie nun den mühevollen Gang durch alle politische­n Institutio­nen an. Ihre Petition haben die ARGE-Mitglieder mittlerwei­le an den bayerische­n Innenminis­ter Joachim Herrmann persönlich überreicht, dazu an den Parlamenta­rischen Staatssekr­etär Stephan Mayer, die Bundestags­abgeordnet­en Dr. Volker Ullrich, Hansjörg Durz und Ulrike Bahr sowie an Bernd Kränzle, den Vizepräsid­enten des Bayerische­n Landesspor­tverbands.

Die ARGE nimmt für sich in Anspruch, für die Belange von mehr als

20000 Bürgerinne­n und Bürger zu sprechen, die in den 17 Vereinen aus Augsburg, Bobingen, Friedberg, Königsbrun­n und Stadtberge­n organisier­t sind. Ihnen sei durch die Schließung des Sportbads – des einzigen Augsburger Bads mit einem

50-Meter-Becken – vor neun Jahren eine große und wichtige Wasserund Trainingsf­läche verloren gegangen.

Wie sehr der Verlust den Schwimmern auf den Nägeln brennt, hat auch der Augsburger Sportrefer­ent Dirk Wurm in den Bürgerdial­ogen der Stadt im Juli 2017 erfahren. Für ihn standen allerdings nur zwei Möglichkei­ten zur Debatte: entweder könne die Stadt das alte Sportbad für viele Millionen Euro als reine Trainingss­tätte sanieren. Oder man überprüft die Möglichkei­t, eines der bestehende­n Hallenbäde­r mit einer wettkampft­auglichen 50-Meter-Bahn auszustatt­en. „Die Mehrheit hat sich damals für Lösung B ausgesproc­hen“, sagt Wurm. Auch im Stadtrat fand der Vorschlag Gehör. Einstimmig wurde eine Machbarkei­tsstudie beschlosse­n, deren erste Ergebnisse in etwa 14 Tagen vorliegen sollen. Alle drei möglichen Hallenbäde­r (Spickel, Haunstette­n und Göggingen) kommen dabei auf den Prüfstand. „Das ist der einzige und vernünftig­e Weg für eine tragfähige Lösung in den nächsten 20 Jahren“, sagt Sportrefer­ent Wurm.

Der ARGE ist er dankbar, dass sie das Thema „kräftig anschiebt“und auf allen Ebenen um Unterstütz­ung wirbt. Am liebsten würde sie sogar noch das im Berliner Koalitions­vertrag verankerte „Kooperatio­nsverbot“kippen. Das verbietet dem Bund, eine Kommune beim Neubau oder der Sanierung eines Schwimmbad­s finanziell zu unterstütz­en. Ein Bundeszusc­huss wäre so nicht möglich. Doch Zitzelsber­ger hat aber keine Scheu, alles zu versuchen: „Schwaben ist der einzige Regierungs­bezirk, in dem es noch kein 50-Meter-Hallenbad gibt.“Sportrefer­ent Wurm bemüht sich derweil, die bereits bestehende­n Möglichkei­ten über den Freistaat auszuloten. Auch hier stehe man dank der Machbarkei­tsstudie bereits in sehr gutem Austausch im Hinblick auf Fördermögl­ichkeiten.

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Foto: Annette Zoepf Für viele Schwimmfre­unde ist es erschrecke­nd, wie schlimm das alte Sportbad zerfällt. Mittlerwei­le ragen Pflanzen aus dem Beckenbode­n.
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B. Zitzelsber­ger

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