Ein Schritt in die Zukunft des Nahverkehrs
Die Idee der Stadtwerke, den Fahrgästen für einen monatlichen Pauschalbetrag alle Verkehrsmittel zur Verfügung zu stellen, ist einer von vielen Schritten zum Nahverkehr der Zukunft. Die Stadtwerke werden damit bundesweit wohl die Nase vorn haben – genauso wie beim geplanten Gratis-Nahverkehr in der Kern-Innenstadt; er ist allerdings vor allem eine Reparatur der Tarifreform für Gelegenheitsfahrer mit Ziel City. 75 Euro pro Monat könnten ein attraktives Angebot sein, wenn beim Carsharing ein gewisser Nutzungsumfang zugelassen wird – das normale Abo im Innenraum kostet ja so schon 50 Euro. Das Tarifmodell Abo, zu dem Gelegenheitskunden im Zuge der Tarifreform gedrängt wurden, würde damit attraktiver werden.
Revolutionär ist die Idee nicht. Sie liegt in der Luft. Bundesweit sind Verkehrsbetriebe dabei, integrierte Lösungen zu bieten. Der Nahverkehr allein konnte noch nie alle Mobilitätsbedürfnisse befriedigen, hinzu kommt die steigende Wechselhaftigkeit der Kundschaft. Die nächste Baustelle der Stadtwerke ist schon absehbar: Elektronische Tickets mit Abrechnung am Monatsende, bei der das günstigste Tarifmodell errechnet wird. Den Auftrag des Stadtrats gibt es schon. Und auch der Ausbau des WLAN an Haltestellen ist mehr als eine Spielerei: Der Nahverkehr verschafft sich damit einen Vorteil gegenüber dem Auto, denn die Fahrgäste können die Zeit nutzen, um elektronische Erledigungen zu machen. Wer sich eine Fahrkarte kauft, erwirbt nicht nur Mobilität, sondern auch Zeit – etwas, was heute bei vielen Mangelware ist.