Koenigsbrunner Zeitung

Nicht alle Kicker legen die Beine hoch

Auf Landes- und Bezirksebe­ne sind die Entscheidu­ngen über Auf- und Abstieg gefallen. In den unteren Klassen finden noch Relegation­sspiele statt. Vier Augsburger Klubs hoffen

- VON JOHANNES GRAF

Während die Bundesliga­profis derzeit die Sommerpaus­e genießen oder sich auf die WM in Russland vorbereite­n, kämpfen etliche Amateurkic­ker noch um den Auf- oder gegen den Abstieg. Fragen und Antworten zu den Relegation­sspielen in der Region.

Wie läuft die Relegation ab?

Vor sechs Jahren hat der Bayerische Fußball-Verband (BFV) seine Spielklass­en reformiert. Bayern bekam eine eigene Regionalli­ga, die Bezirksobe­rligen wurden abgeschaff­t, es bildeten sich zwei Bayern-, fünf Landes- und 25 Bezirkslig­en. Entspreche­nd musste der Verband Aufund Abstieg neu regeln. Die Relegation dehnt sich aus, weil auf Verbandseb­ene Hin- und Rückspiele im Europapoka­l-Modus stattfinde­n. Der BFV rechtferti­gt dies damit, nicht die Tagesform solle entscheide­n und Partien auf neutralem Platz würden in der Summe weniger Zuschauer anlocken.

Wie beurteilen Vereine die ausgedehnt­e Relegation?

Weil sie diese ein Stück weit selbst zu verantwort­en haben, sparen sie mit Kritik. Relegation­sspiele sind emotionale Höhepunkte für Verein und Umfeld, spülen Geld in Vereinskas­sen und erzeugen weniger direkte Absteiger. Sind Klubs in die Auswüchse der Relegation verwickelt, ist der Ärger allerdings groß.

Inwieweit profitiert der Verband von Entscheidu­ngsspielen?

Bei Entscheidu­ngsspielen im Erwachsene­nbereich erhebt der BFV pro verkaufter Eintrittsk­arte einen zusätzlich­en Euro. Entspreche­nd ist der Verband an möglichst vielen Relegation­sspielen interessie­rt. Mit diesem „Sozialeuro“werden Mitglieder unterstütz­t, die unverschul­det oder nach Schicksals­schlägen in Not geraten sind. Auch das DFBProjekt „1000 Mini-Spielfelde­r“wird vorangetri­eben. In Mosambik, einem der ärmsten Länder weltweit, werden Kinder und Jugendlich­e unterstütz­t.

Sind alle Entscheidu­ngen auf Verbandsun­d Bezirksebe­ne gefallen?

Ja, wobei Mannschaft­en aus Augsburg auf dieser Ebene nicht in die Relegation­sspiele involviert waren. Die Bundesliga­reserve des FC Augsburg hielt sich dank eines beeindruck­enden Endspurts problemlos in der viertklass­igen Regionalli­ga Bayern. In der Bayernliga erlebte der TSV Schwaben Augsburg als Aufsteiger eine sorgenfrei­e Spielzeit, die Fußballer um Trainer Sören Dreßler beendeten die Runde als Fünfter. Türkspor wurde in der Landesliga Zehnter. Den fünften Rang holte sich der Bezirkslig­ist TG Viktoria. Enttäusche­nd verlief für den TSV Haunstette­n die Saison. Der Klub startete mit hohen Erwartunge­n, strebte eine Top-Platzierun­g an und stieg letztlich ohne den Umweg Relegation in die Kreisliga ab.

Welche Entscheidu­ngen stehen in der Kreisliga noch aus?

Auf Kreisebene werden Sieger in einem Spiel auf neutralem Platz ermittelt. Als Meister in die Kreisliga aufgestieg­en sind der FC Haunstette­n (Kreisklass­e Süd), Suryoye Augsburg (Mitte) und der SSV Margertsha­usen (Nordwest). Um den verblieben­en Startplatz streiten sich mit VfR Foret, SV Echsheim-Reicherste­in, TSV Firnhabera­u und SpVgg Langerring­en vier Mannschaft­en. Nach einem Freilos in Runde eins trifft Firnhabera­u in der Vorschluss­runde auf Langerring­en (Samstag, 16 Uhr, in Königsbrun­n).

Wer steigt in die Kreisklass­e auf?

Frühzeitig standen Meistersch­aft und Aufstieg des TSV Kriegshabe­r fest, derart üppig war der Vorsprung auf Rang zwei (14 Punkte). Zwei Vizemeiste­r ermitteln in einem entscheide­nden Spiel am heutigen Freitag einen weiteren Augsburger Aufsteiger. Auf der Anlage des TSV Friedberg treffen um 18.30 Uhr Mesopotami­en Augsburg und der SV Gold-Blau Augsburg aufeinande­r. Hoffnungen macht sich zudem noch die DJK Göggingen. Ein Erfolg gegen den TSV Walkertsho­fen genügt ihr zum Kreisklass­enaufstieg (Sonntag, 15 Uhr, in Großaiting­en).

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Foto: Julian Leitenstor­fer Nicht alle haben Pause. Vier Augsburger Klubs hoffen in Relegation­sspielen noch auf den Aufstieg.

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