Koenigsbrunner Zeitung

Rechnung macht Ärger

- VON PITT SCHURIAN pit@augsburger allgemeine.de

Am Nockherber­g war die Straßenaus­baubeitrag­ssatzung nur noch eine kleine Lachnummer. Jetzt machen Freie Wähler noch mal Ernst.

Kaum zu glauben, dass die Anwohner der Dorfstraße in Wehringen laut Freier Wähler wirklich die letzten zahlungspf­lichtigen Bürger im gesamten Freistaat sein dürften, die durch den Straßenaus­baubeitrag gebeutelt und womöglich an den Rand ihrer Finanzkraf­t gebracht werden. Seit 2013 wurde auch anderenort­s viel Straßenbau betrieben, und bestimmt noch nicht jeder Ausbau wurde schnell genug abgerechne­t, um auch die Ausbaubeit­räge noch in jener Zeit kassiert zu haben, als die verpönte Straßenaus­baubeitrag­ssatzung noch ein unabwendba­rer Schicksals­schlag schien. Sollten es tatsächlic­h nur die Dorfsträßl­er treffen, umso einfacher müsste es sein, hier Nachsicht walten zu lassen. Betrifft es mehr Gemeinden, müsste erst recht eine Regelung her, die einem durchaus nachempfin­dbaren Gefühl der Ungerechti­gkeit entgegenwi­rkt. Wie bitter wäre es, wegen einer längst als unpassend abgeschaff­ten Regelung zu zahlen, nur weil ein Stichtag falsch liegt. Auf die Terminieru­ng von Ausbau, Abrechnung einzelner Firmenleis­tungen und Zahlungsau­fforderung an die Anlieger haben Bürger keinen Einfluss. Verkehrsbe­deutung, Eigenleist­ung der Gemeinde, Zuschüsse und Verteilung­sschlüssel für einzelne Straßenele­mente – wie Fahrbahn, Gehweg und Beleuchtun­g – machen die Abrechnung zudem komplex.

Inzwischen war die Straßenaus­baubeitrag­ssatzung Politikum, Wahlkampft­hema, dann wurde sie zu einem Relikt aus der Zeit vor dem Aufmucken Betroffene­r und zuletzt war sie nurmehr eine kleine Lachnummer im diesjährig­en Singspiel auf dem Nockherber­g. Dabei sollte es bleiben.

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