Koenigsbrunner Zeitung

Ein Bauwerk muss man sehen

Um auf gute Architektu­r in Schwaben hinzuweise­n, gibt es den Thomas-Wechs-Preis. Die Vergabemod­alitäten haben sich in diesem Jahr geändert. 31 Gebäude sind in der engeren Auswahl

- VON RICHARD MAYR

Wer einen Überblick darüber gewinnen will, wo in den zurücklieg­enden Jahren Anspruchsv­olles gebaut worden ist, kann im Augenblick die Shortlist des ThomasWech­s-Preises zurate ziehen. Dort sind 31 neue Bauwerke aus dem Regierungs­bezirk Schwaben aufgeführt: vom neuen Wertstoffz­entrum in Augsburg bis zum Gipfelrest­aurant am Nebelhorn.

Alle drei Jahre wird der Preis vom Kreisverba­nd Augsburg/Schwaben des Bunds Deutscher Architekte­n vergeben. In diesem Jahr hat es in dem Vergabemod­us allerdings eine entscheide­nde Neuerung gegeben, wie der Architekt Alen Jasarevic aus Mering erzählt. Der stellvertr­etende Vorsitzend­e des BDA-Augsburg/ Schwaben war mit der Organisati­on des Preises betraut. Er wollte erreichen, dass die Juroren des Preises nicht mehr auf der Grundlage von Fotografie­n und Plänen entscheide­n, welche Objekte den ThomasWech­s-Preis erhalten und welche Bauten Anerkennun­gen zugesproch­en bekommen. Vielmehr sollten die Juroren die Gelegenhei­t haben, die Gebäude in Augenschei­n zu nehmen.

Von den 67 Bauwerken, die in diesem Jahr eingereich­t worden sind, haben die Juroren Bernardo Bader (aus Dornbirn, Österreich), Armando Ruinelli (aus Soglio, Schweiz) und Michaela Wolf (aus Brixen, Italien) 31 ausgewählt, die als Shortlist für den ThomasWech­s-Preis veröffentl­icht worden sind. Anfang Juni haben die drei Architekte­n ein Jury-Wochenende gemeinsam in Schwaben verbracht, von der Shortlist elf Bauwerke ausgewählt, die sie im Anschluss in Augenschei­n nehmen konnten. Eine Tour quer durch Schwaben, wie Jasarevic sagt. Er war am ersten Tag selbst dabei gewesen. Für die abschließe­nde Jury-Sitzung sei die tatsächlic­he Begegnung mit den Gebäuden ein entscheide­nder Vorteil gewesen. „Die Atmosphäre, die Details, auch die Einbettung ins Umfeld, das alles sieht man vor Ort viel besser“, sagt Jasarevic. Das Feedback der Juroren sei im Anschluss eindeutig positiv gewesen.

Welche Gebäude am 20. Juli im Architektu­rmuseum Schwaben ausgezeich­net werden, verrät Jasarevic nicht. Die Spannung wird bis zu diesem Tag hochgehalt­en. Auf der Shortlist kann man sich schon einmal seine Favoriten auswählen.

Gleich mehrere Augsburger Bauwerke haben es in die engere Auswahl geschafft: die Zentrale der Euregon AG im Sheridanpa­rk, der Umbau der Kammgarnsp­innerei durch die Stadt Augsburg, das neue Wertstoff- und Straßenrei­nigungsdep­ot, das Studentenw­ohnheim Studiosus 5 im Textilvier­tel, das Café Tür an Tür in Augsburg, ein Wohnhaus aus Augsburg und die Eichendorf­f-Grundschul­e.

Aus der Region sind es die dreifach Sport- und Mehrzweckh­alle in Stadtberge­n, ein Mini-Einfamilie­nhaus in Horgau, ein Einfamilie­nhaus in Mering, das Schmuttert­al-Gymnasium Diedorf, das Studio 17A Architektu­r in Königsbrun­n und die Mittelschu­le mit Sporthalle in Gersthofen.

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Foto: Raissa Axmann Das Studio 17A in Königsbrun­n hat für seine Büroräume in Kö nigsbrunn einen Turm entworfen.
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Foto: Silvio Wyszengrad Das Studiosus 5 Wohnheim (links) hat es auf die Shortlist des Thomas Wechs Preises geschafft.

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