Koenigsbrunner Zeitung

Überlebt! Wieder mal

- VON MARCUS BÜRZLE mb@augsburger allgemeine.de

um Stefan E. die Runde. Daraufhin befragten die Polizisten das mutmaßlich­e Opfer. Die Frau soll ausgesagt haben, im Frühjahr 2017 vom heute 50-Jährigen vergewalti­gt worden zu sein. Ende des vergangene­n Jahres wurde der Haftbefehl gegen den Mann daraufhin erweitert.

Angelika Baron hatte drei Kinder. Angehörige kündigten bereits an, an einem möglichen Prozess gegen Stefan E. teilnehmen zu wollen. Tochter Susanne K.* will als Nebenkläge­rin vor Ort sein. Sie wuchs bei Pflegeelte­rn auf. Durch das Gewaltverb­rechen, sagt sie, habe sie nie die Chance gehabt, ihre Mutter später noch kennenzule­rnen. Dass nun Anklage erhoben worden ist, sei für sie eine Erleichter­ung. Ob auch das mutmaßlich­e Vergewalti­gungsopfer als Nebenkläge­rin teilnehmen wird, ist nicht bekannt.

*Name geändert ber Sicherheit sollte man keine Witze machen. Es könnte nämlich immer etwas passieren und dann steht man als Witzbold ziemlich dämlich da. Man mag noch einwenden, dass das Leben an sich riskant ist, doch 2018 riskiert man damit schnell Ärger. Schade, könnte man doch die Frage stellen, ob bald jedes private Grillfest einen Zaun und ein paar kräftige Securitys braucht. Und überlegen, wie das früher so ganz ohne ging. Nein, sehen wir es anders!

Am Ende ist es nämlich eine Freude, im Hier und Heute zu leben und zu überleben. Seit auf meinem Smartphone gleich zwei Warn-Apps ihren Dienst verrichten, wächst dieses Gefühl mit jeder dunklen Wolke am Himmel. Mit einem optischen Plopp und einem akustische­n Pling kündigen sie jedes halbwegs ordentlich­e Gewitter – Nein, heute ist es doch immer ein Unwetter – an. Ein tolles Duett, das in diesen Tagen häufig aufgeführt wird – ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es ist, wenn man die angebotene Sirene als Ton einstellt. Das Gefühl, wieder ein Unwetter (das manchmal auch gar nicht kommt) überstande­n zu haben, würde wohl noch wachsen. Man möchte wieder fragen, wie das eigentlich früher so ging, aber das ist doch ziemlich altmodisch. Was bleibt? Abschalten, App löschen?

Nein. Es gibt eine wunderbare Einstellun­g, die dafür sorgt, dass nur noch die wirklich ganz wichtigen Warnungen so richtig laut eintrudeln. Die will ich, ganz im Ernst, auch lesen. Und dafür sind die Apps auch ein Gewinn. Und sollte sich ein ganz schlimmes Unwetter mal als laues Lüftchen herausstel­len – geschenkt. Wieder eines überlebt!

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In diesem Haus in der Jakobervor­stadt wohnte der mutmaßlich­e Mörder.
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