Koenigsbrunner Zeitung

Traumurlau­b ganz nah

Sarah Schützenbe­rger berichtet, warum sie gerne Urlaub zu Hause macht oder mit dem Zug verreist

- VON SARAH SCHÜTZENBE­RGER

Die Urlaubssai­son steht vor der Tür. Das heißt Koffer packen und Abstand vom Alltag nehmen – am liebsten ganz weit weg von zu Hause. Für viele mag das die beste Erholung sein, doch ich mache am allerliebs­ten Urlaub zu Hause. Denn für mich ist es zu Hause am schönsten: Hier kann ich mal richtig entspannen, habe keine festen Termine, kann spontan Dinge unternehme­n oder einfach nur in den Tag hineinlebe­n.

Und ich tue gleichzeit­ig noch was für die Umwelt, denn Nah- oder Zugreisen helfen mir, meinen ökologisch­en Fußabdruck so zu verkleiner­n, dass er auf eine Welt passt. Momentan bräuchte es noch 1,5 Welten, damit jeder Mensch so leben könnte wie ich – der durchschni­ttliche Deutsche braucht 3,2 Welten.

Dabei habe ich nicht das Gefühl, etwas zu verpassen oder mir etwas zu verbieten. Für mich ist es viel mehr ein: „Bin ich froh, dass ich nicht so weit wegfliegen muss“und auch „Bin ich froh, dass meine Urlaube so günstig sind“und vor allem „Bin ich froh, dass ich unseren Planeten nicht zerstöre!“.

Tolle Dinge kann man auch in seiner nahen Umgebung unternehme­n: ein Besuch im Botanische­n Garten oder lieber ein Nachmittag an einem der naheliegen­den Seen? Eine Fahrradtou­r durch die Westlichen Wälder oder ein Besuch in einem netten Café in der Augsburger Innenstadt? Einen Spaziergan­g am Lech entlang oder einen Brunch auf der Terrasse?

Urlaub zu Hause hat nichts damit zu tun, daheim rumzusitze­n und darauf zu warten, dass einem die Decke auf den Kopf fällt. Ich habe endlich die Zeit und die Muse, die vielen Dinge zu tun, die ich gerne mache: ausgiebig mit frischem saisonalem Obst und Gemüse kochen und backen und dabei neue Rezepte ausprobier­en, Fahrradfah­ren am Lech, Freunde im Café oder Biergarten treffen, Speedball spielen, Bouldern gehen, Kalaha und 66 spielen, Hundesitte­n und spazieren gehen oder meine Familie in München besuchen – natürlich mit dem Zug – und ganz viel Zeit an der frischen Luft verbringen!

Das ist für mich der optimale Weg, vom stressigen Alltag auszuspann­en. Falls ich doch mal weiter wegfahren will, dann besuche ich einen meiner besten Freunde in Münster. Wer flexibel ist, kann für Zugreisen sehr günstige Tickets bekommen. ZugfahMal ren ist einfach super, um größere Distanzen zurückzule­gen. Da kann ich mich bequem in den Sitz fallen und die Beine baumeln lassen. Keine lästigen Staus, kaum Unfallrisi­ko und viel Zeit für alles Mögliche: gemütlich Kaffee trinken, ein schönes Buch lesen, ein Rätsel lösen, quatschen, Musik hören, Film schauen oder einen Text schreiben. Zu zweit kann man nett Karten spielen und ein Bierchen trinken. Das nenne ich mal cool reisen!

Mein Freund und ich wollen in diesem Sommer zum ersten Mal ein bisschen weiter wegfahren. Gemeinsam planen wir gerade einen Urlaub nach Italien – natürlich mit dem Zug. Ich liebe das Gefühl beim Zugfahren. Ich fühle mich frei,

und jedes überkommt mich das Gefühl, wie erwachsen ich bin, dass ich alleine entscheide­n kann, wo ich hinfahre und selbst in einer fremden Stadt am Bahnhof zurechtkom­me. Dieses Gefühl ist bei Auto-Navi-Urlauben komplett weg. Was ich auch toll finde, sind die flexiblen Tickets, die es sowohl für regionale als auch für Fernstreck­en gibt. Dadurch bin ich trotz Zugbindung recht flexibel.

Der entscheide­nde Grund für den Zug ist natürlich der Umweltaspe­kt. Es ist eine deutlich geringere Belastung für die Umwelt und momentan das einzige zukunftsfä­hige Transportm­ittel für „Fernreisen“.

Warum so weit wegfliegen, wenn wir wunderschö­ne Landschaft­en und Städte in unserer Nähe haben? Fliegen ist eine sehr negative Belastung für die Umwelt und damit für unsere Lebensgrun­dlage. Sarah Schützenbe­rger, 23, ist Studentin, en gagiert sich ehrenamtli­ch beim Forum Plastik freies Augsburg und or ganisiert Refill Augs burg mit.

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Fotos: Britta Pedersen, dpa; Bernhard Weizenegge­r; Mar cus Merk
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