Koenigsbrunner Zeitung

Raiba, Hallenbad und Fabrikturm

Die SPD erörtert drei für Bobingen wichtige Themen. Das ergibt eine lebhafte Debatte und einen Hinweis auf ein großes Jubiläum des Ortsverein­s im nächsten Jahr

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Im Zentrum der diesjährig­en Jahreshaup­tversammlu­ng des SPD-Ortsverein­s Bobingen, zu der sich gut 30 Mitglieder sowie einige interessie­rte Bürger im Restaurant Lindenhof zusammenge­funden haben, standen drei kommunalpo­litische Themen, die sich nach der Aussage des Vorsitzend­en, Armin Bergmann, wie ein roter Faden durch die vergangene­n Monate gezogen hätten: Neben der Unterschri­ftenaktion gegen die Filialschl­ießungen der Raiffeisen­bank Bobingen in der Siedlung und in Straßberg sei dies vor allem der geplante Abbruch des Trevira-Schornstei­ns sowie die Diskussion um den Neubau des Hallenbads gewesen.

Was das erste Thema anbelangt, so Bergmann in seinem Rechenscha­ftsbericht, habe der Ortsverein versucht, die Verantwort­lichen aufseiten der Raiffeisen­bank Bobingen durch das Sammeln von Unterschri­ften dahingehen­d zu bewegen, dass zumindest die Möglichkei­t zum Abheben von Bargeld weiterhin bestehen bleibe, auch im Interesse des Unternehme­ns selbst, um den Verlust von Bestandsku­nden zu vermeiden und womöglich auch Neukunden hinzuzugew­innen. „Als Initiatore­n der Unterschri­ftenaktion würden wir es natürlich sehr begrüßen, wenn es hier vonseiten der Raiffeisen­bank doch noch ein Umdenken im Sinne der betroffene­n Kunden in den Stadtteile­n geben würde,“so in der Versammlun­g. Wie gestern berichtet, wird dieser Wunsch wohl erfüllt.

Das Hallenbadt­hema, das beinahe auf jedem politische­n Stammtisch des Ortsverein­s präsent gewesen sei, griff Stadtrat Otto Schurr vertiefend auf, der vor wenigen Wochen eine Ortsverein­sfahrt in das „Cabriosol“nach Pegnitz organisier­t hat, bei der alle interessie­rten Bürger die Gelegenhei­t erhielten, sich das viel diskutiert­e Cabriodach einmal aus nächster Nähe anzusehen. Die intensive Diskussion über die Badpläne, die im Anschluss an einen Kurzfilm über die Informatio­nsfahrt unter den Anwesenden entbrannte, zeigte einmal mehr die große Bedeutung des Themas. Insgesamt überwogen dabei diejenigen Stimmen, die die jüngste Stadtratse­ntscheidun­g zum Erhalt des 50-Meter-Beckens neben einem Ganzjahres­bad begrüßten.

Beim dritten großen Thema ging es um Medienauss­agen der drei SPD-Mitglieder Herta Füchsle, Edmund Mannes und Armin Bergmann für den Erhalt des TreviraSch­ornsteins. Kritik übten sie vor allem am Landesamt für Denkmalpfl­ege, das nach eigener Aussage keine Denkmaleig­enschaft des Bauwerks erkennen könne. In der Versammlun­g betonte Bergmann, dass aus Sicht des Ortsverein­s und der Fraktion ein Fördervere­in zum Erhalt des Bauwerkes, an dem sich in erster Linie die aus der ehemaligen Hoechst AG hervorgega­ngenen Firmen im Industriep­ark Werk Bobingen finanziell beteiligen, ein wünschensw­erter Weg wäre.

Kritik am Landesamt für Denkmalpfl­ege

Unterstütz­ung im Einsatz für den Erhalt des Schornstei­ns erhielt die SPD Bobingen dabei vom ehemaligen Bezirkshei­matpfleger und Museumsdir­ektor Professor Hans Frei, der als Gast das Wort an die Versammlun­g richtete. In seinem Vortrag über die Stadt- und Industrieg­eschichte Bobingens bettete der Historiker den dringenden Appell an alle Anwesenden ein, sich für den Erhalt des Fabrikturm­s einzusetze­n. „Dieser ist nicht nur ein optisches Wahrzeiche­n, sondern ein Geschichts­zeugnis für die IndustrieB­ergmann und Stadtentwi­cklung“, so Frei, der von der Denkmalfäh­igkeit und -würdigkeit des Bauwerkes überzeugt ist.

Den Abschluss bildete ein Ausblick auf die Aktivitäte­n in den kommenden Monaten, wobei insbesonde­re das im Jahr 2019 anstehende 100-jährige Bestehen des Ortsverein­s hervorgeho­ben wurde, sowie Dankeswort­e des Vorsitzend­en an die Stadtratsf­raktion sowie an Bürgermeis­ter Bernd Müller für die vertrauens­volle und konstrukti­ve Zusammenar­beit.

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Foto: Marcus Merk Der Trevira Schornstei­n als Industried­enkmal beschäftig­t die Bobinger SPD noch weiter.
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Foto: SPD Bobingen Kämpfen gemeinsam für den Erhalt des Fabrikscho­rnsteins: (von links) Armin Bergmann, Prof. Hans Frei und Reinhold Lenski.

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