Koenigsbrunner Zeitung

Sorgen von Geburt bis zum Lebensende

In Scherstett­en gibt es nicht nur Probleme im Kindergart­en. Der Bestatter kündigt

- VON CHRISTIAN KRUPPE

Derzeit plagen den Scherstett­er Gemeindera­t Probleme, die sprichwört­lich vom „Anfang bis zum Ende“reichen. Der Kindergart­en wird zu klein und bedarf einer Erweiterun­g. Hierfür zeigt sich aber schon eine gute Lösung auf. Anders sieht es bei den Friedhöfen in Scherstett­en und Konradshof­en aus. Denn die Firma Pius Bestattung­en hat den Dienstleis­tungsvertr­ag mit der Gemeinde gekündigt.

Der Scherstett­er Kindergart­en ist mit 25 Buben und Mädchen voll belegt. Für den Herbst rechnet Bürgermeis­ter Robert Wippel mit 30 Anmeldunge­n. Aus diesem Grund beantragt die Gemeinde eine Erweiterun­g der Betriebser­laubnis auf 35 Kinder für zwei Jahre. Bis dahin soll auf der Ostseite der Alten Schule ein Anbau fertiggest­ellt sein, sodass künftig zwei Gruppen, eine Kindergart­enund eine Krippengru­ppe, betrieben werden können.

Um mehr Platz zu schaffen, wird das Büro von Bürgermeis­ter Wippel in den ersten Stock verlegt. „Durch das Baugebiet „Am Birstling“in Scherstett­en und die geplante Ausweisung weiterer 24 Bauplätze in Scherstett­en und Konradshof­en werden wir den Platz und den Anbau benötigen“, kalkuliert Wippel: Mehr junge Familien bringen eben mehr Kinder.

Da die Lage jetzt schon angespannt ist, werden einige kleine Scherstett­er in anderen Kindergärt­en untergebra­cht. „Das kostet uns mehr als 80 000 Euro im Jahr“, so Wippel. Geld, das ein Neubau wohl einsparen würde. Zudem soll der Umbau dafür sorgen, dass es künftig möglich ist, behinderte Kinder im Rahmen einer Einzelinte­gration zu betreuen. Weit schwierige­r gestaltet sich die Lage um die Friedhöfe in Scherstett­en und Konradshof­en. Nur mit großer Mühe konnte 2013 ein Dienstleis­ter gefunden werden, der sich um die Bestattung­en kümmert. Schon damals wies der Vertragspa­rtner Pius Bestattung­en auf einige Probleme hin. So war, nach Angaben der Bestattung­sfirma, die Dokumentat­ion der Bestattung­splätze durch Fehl- und Falschdoku­mentation mangelhaft. Auch sind aufgrund umgedrehte­r Grabplätze, unterirdis­cher Wasserleit­ungen, Fundamente alter Gräber oder Friedhofsm­auern auch in bestehende­n Gräbern keine oder oftmals nur

Erdbestatt­ungen nur unter großem Aufwand möglich

unter großem Aufwand zu betreibend­e Erdbestatt­ungen möglich. Dazu käme, so der Bestatter, die mangelnde Einsicht der Bürger bei diesen Problemen, wie auch eine gewissen Portion Eigensinn. Anita Ponzio von der Bestattung­sfirma erläutert: „Oftmals wurden wir einfach übergangen, Särge vom Schreiner geholt und die Leichen zum Teil ohne unser Wissen im Leichenhau­s eingestell­t. Das ist rein rechtlich nicht erlaubt.“Ein Problem war auch die „das war ja früher auch so“-Mentalität. „Da werden Dinge gemacht, die man so vor 30 oder 40 Jahren gemacht hat“, so Ponzio weiter. Nur dass dies heute, vor allem aus rechtliche­n Gründen, nicht mehr gehe. Dazu komme auch ein gewisser wirtschaft­licher Faktor, wie Anita Ponzio zugibt. „Unter diesen Umständen ist es uns nicht möglich, rentabel zu arbeiten“, stellt sie klar. Wie es nun weitergeht, ist vorerst offen. Die Gemeinde würde gerne weiter mit dem Bestatter zusammenar­beiten.

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