Post SV setzt zum Endspurt an
Der Bau des neuen Sport- und Gesundheitszentrums in Pfersee geht in die letzte Phase. Außenanlagen werden aber wohl teurer als erwartet. Die Eröffnung ist für Ende September geplant, die Testphase soll früher beginnen
So langsam kommt der Postsportverein Augsburg beim Bau seines neuen Sportparks auf dem Sheraton-Gelände in Pfersee auf die Zielgerade. Von außen wirkt der imposante braune Baukörper mit der großen Glasfassade schon ziemlich fertig. Derzeit wird mit Hochdruck am Innenausbau gearbeitet, denn der Zeitplan bis zur Eröffnung ist eng gesteckt. „Am 4. September 2018 soll der Probebetrieb anlaufen, am 15. September ist das Pre-Opening für die letzten Tests und am Samstag, 29. September, folgt dann die offizielle Eröffnung mit dem bayerischen Innenminister Joachim Hermann“, schildert Vereinspräsident Heinz Krötz die derzeitige Terminplanung.
Er weiß, wie ambitioniert sich diese Zeitvorgaben anhören – vor allem wenn man ihn auf einem Rundgang durch die Innenräume des Baus begleitet. „Es wird spannend“, gesteht Krötz mit Blick auf die Eröffnungstermine und die vielen Arbeiten, die noch zu erledigen sind. An allen Ecken und Enden des 14-Millionen-Euro-Bauwerks sind Handwerker im Einsatz. In den Sanitärräumen fehlen vereinzelt noch die Fliesen, ebenso die Armaturen, die Bodenbeläge und der Innenanstrich. All das muss erledigt werden, bevor überhaupt an das Mobiliar wie Büros oder Fitnessgeräte gedacht werden kann. In dicken Strängen sind bereits 48 Kilometer Computerkabel verlegt. Doch später muss die anspruchsvolle Technik mit Transponder-Armbändern, Kennzeichenerkennung in der Tiefgarage und einem digitalisierten Informationsund Beschallungssys- auch wirklich reibungslos funktionieren. Und nicht nur die Zeit wird nach der mittlerweile fast einjährigen Bauphase langsam knapp, sondern auch das Geld.
Dass Handwerker überall händeringend gesucht werden und teils hoffnungslos überbucht sind, wirkt sich auch auf den Post SV nachteilig aus. „Die Kosten für die Gestaltung der Außenbereiche sind einfach mal um das Drei- bis Vierfache gestiegen. Dabei kann man froh sein, wenn man überhaupt eine Firma findet, die das macht“, beschreibt Krötz die Schwierigkeiten durch den Bauboom. Hinzu kommt, dass Verein als öffentlicher Träger bei Konventionalstrafen die Hände gebunden sind.
Dennoch kann Heinz Krötz auch viel Positives vermelden. Die Nachfrage nach Trainingszeiten sowie Übungs- und Schulungsräumen ist hoch. Aus ganz Augsburg kommen Anfragen. So hat die Volkshochschule Augsburg bereits mehrere Räumlichkeiten im obersten Geschoss komplett gebucht und in ihrem neuen Programm über 100 Kurse ausgeschrieben, die bereits im neuen Post SV-Gebäude stattfinden werden. Auch die Basketballer der benachbarten BG Leitershofentem Stadtbergen hätten Interesse an Trainingszeiten bekundet, so Krötz. Die ambitionierten Badmintonspieler der TSG Augsburg sind schon zum Post SV gewechselt und haben dort eine neue Abteilung gegründet. Anfragen von Unternehmen, die im Rahmen ihrer betrieblichen Gesundheitsförderung Mitarbeiter schicken wollen, liegen ebenfalls vor. „Voll sind wir aber noch lange nicht, denn wir haben schließlich 365 Tage im Jahr geöffnet“, sagt Krötz und hofft, mit einem ausgeklügelten Belegungsplan für die insgesamt 3000 Quadratmeter Nutzfläche alle Interessenten zufriedensteldem len zu können. Dass die eigenen Mitglieder und Mannschaften Vorrang haben, verstehe sich von selbst.
Wie das Beitragsgefüge aussehen soll, lässt sich Heinz Krötz allerdings noch nicht entlocken. Vier Kategorien und Vertrags-Laufzeiten von neun und 18 Monaten soll es künftig geben. Für den Wellnessbereich mit Sauna gibt es eine Art Premium-Aufschlag. Wichtig ist ihm und seinem Führungsteam: es werde ein einfaches, nachvollziehbares und einheitliches Tarifsystem geben. „Besonders ausgeprägt für Familien mit mehreren Mitgliedern“, betont Krötz.