Koenigsbrunner Zeitung

Eine Begegnung mit guten Bekannten

Tatort Augsburg Die Kommissare der neuen Folge kennt das Publikum bereits. Diesmal geht es in die Clubszene

- VON BIRGIT MÜLLER BARDORFF

Wer hat im Theater die Möglichkei­t, eine Figur über mehrere Folgen hinweg zu beobachten und von verschiede­nen Seiten kennenzule­rnen? „Hamlet 2 gibt es nicht“, sagt Regisseur David Ortmann trocken und freut sich, dass er auf „gute Bekannte“trifft. Denn „Tatort Augsburg: Folge 3“gibt es ab Sonntag im Theater. Dann wird unter dem Titel „Black Cash“wieder das Kommissart­eam Corinna Bruch (Natalie Hünig) und Thomas Weber (Klaus Müller) unterstütz­t von der Gerichtsme­dizinerin Karin Thieleman (Marlene Hoffmann) ermitteln. Das Trio war schon in der ersten Folge aktiv und wird sich wieder mit der toten Polizistin beschäftig­en, nachdem bei der Ermittlung eine Leiche in der Kanalisati­on dazwischen­gekommen war.

Für Ortmann und seinen Autor Andreas Hillger war das die Ausgangsla­ge: diesen Handlungss­trang noch einmal aufzugreif­en. Dann gab es ein Thema, das sie unbedingt näher betrachten wollten: die musikalisc­he Geschichte Augsburgs und die Clubszene der Stadt. Zeitig mussten sie sich darüber klar werden, an welchen Orten sie den dritten Tatort spielen lassen wollten, „denn man muss früh anfragen, um das Gewünschte zu bekommen“, beschreibt der Regisseur die Planung.

Nach wie vor macht für Ortmann und Hillger das Lokalkolor­it den Reiz aus. Das Augsburger Thema, das mit einer Außensicht – denn sowohl die Macher als auch die Kommissare sind Auswärtige – betrachtet wird, aber auch kleine Geschichte­n, die nur angedeutet und sofort vom Publikum verstanden werden. „Wenn wir kurz über Baumfällun­gen oder eine Parkgarage sprechen würden, würde jeder wissen, was gemeint ist“, führt Ortmann an. Für das Lokalkolor­it sorgen in der neuen Folge auch „partizipie­rende Bürgerinne­n und Bürger aus Augsburg“, wie es das Theater nennt. Sie haben sich auf die Aufrufe zur Mitwirkung gemeldet und werden für scheinbar zufällige Begegnunge­n auf der Tour durch die Stadt sorgen.

Die Befürchtun­g, dass sich die Idee des „Tatorts Augsburg“erschöpft, hat Ortmann nicht. Es gebe viele Themen und Orte in der Stadt, die Geschichte­n für weitere Folgen liefern. „Wir operieren am lebenden Objekt“, sagt er. Dass es ein Wiedersehe­n mit dem bekannten Ermittlert­eam geben wird, ist das einzige, das der Krimispezi­alist des Theaters dazu verraten will.

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David Ortmann

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