Thumms letzter Geschäftsbericht
Die Bilanzsumme der Raiffeisenbank Hiltenfingen übersteigt erstmals die 60-Millionen-Grenze. Jahr mit starken Wachstumsraten
Hiltenfingen Das Geschäftsjahr 2017 war ein Jahr mit starken Wachstumsraten und die Raiffeisenbank Hiltenfingen ist eine grundsolide und kerngesunde Bank. Dieses Fazit trifft nicht nur auf das abgelaufene Geschäftsjahr, sondern auf die ganze Amtszeit des Vorsitzenden Jürgen Thumm zu, die im Oktober nach 36 Jahren zu Ende geht. Der Aufsichtsratsvorsitzende Ludwig Müller skizzierte die Entwicklung der Bank, seit dem Eintritt Thumms im Jahr 1982: „Damals bestand unsere Bank seit 80 Jahren und die Bilanzsumme betrug umgerechnet 11,9 Millionen Euro. Als Sie acht Jahre später zum Vorsitzenden berufen wurden, lag die Bilanzsumme schon bei 22,3 Millionen und heute haben Sie in ihrem letzten Geschäftsbericht die höchste bisherige Bilanz mit 62,7 Millionen Euro vorgelegt“. Hinter dieser Zahl steht eine moderne, gut aufgestellte Bank, die das Vertrauen der Mitglieder und Kunden genießt, sagte Müller und schrieb dies der zielführenden Teamarbeit Thumms zu, die ganz dem Geiste ihres Gründers Friedrich Wilhelm Raiffeisen entspreche. Mit einer historischen Betrachtung des von Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitzsch ab dem Jahr 1846 entwickelten Genossenschaftsgedankens hatte Müller die Generalversammlung vor etwa 90 Mitgliedern eingeleitet.
Jürgen Thumm verwies in seinem Bericht auf die anhaltenden historisch niedrigen Leitzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB). Der Hauptrefinanzierungssatz blieb bei Prozent und der Einlagensatz mit 0,4 Prozent sogar im negativen Bereich. „Diese extreme lockere Geldpolitik wirkt sich auch auf unsere Kunden aus und sorgt dafür, dass der Zinssatz für Kundeneinlagen nach wie vor nahezu bei null liegt“, bedauerte Thumm.
Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen konnte die Raiffeisenbank Hiltenfingen in allen wesentlichen Bereichen überdurchschnittlich stark wachsen. Bei der Bilanzsumme waren es 7,3 Prozent und bei den Kundeneinlagen sogar 7,9 Prozent, die von 68,1 auf 73,7 Millionen Euro wuchsen. Auch die Zunahme der Kundenkredite um 10,6 Prozent erfreute den scheidenden Vorsitzenden. So konnten 14 Millionen Euro als neue Darlehen aufgrund der regen Bautätigkeit im privaten und öffentlichen Bereich ausgereicht werden.
„Lediglich die Erfolgsrechnung der Bank konnte mit diesen sehr ponull sitiven Zahlen nicht Schritt halten und hat sich gegenüber dem Vorjahr rückläufig entwickelt“, schränkte Thumm ein, verwies aber dennoch mit Stolz darauf, dass seine Bank wieder mit der besten Bonitätsklasse „A++“beim Rating des Bundesverbandes der Volks- und Raiffeisenbanken bewertet wurde.
Die Hiltenfinger Bank hat 1389 Mitglieder mit 3283 Geschäftsanteilen. Sie beschäftigt mit den beiden Vorständen Jürgen Thumm und Gerhard Wagner noch sechs Bankkaufleute und einen Auszubildenden. Dadurch werde die besondere Nähe und das Vertrauen gegenüber den Kunden gewährleistet, sagte Thumm.
● Wahlen zum Aufsichtsrat Der turnusgemäß ausscheidende Aufsichtsrat Hermann Weber wurde auf Vorschlag der Verwaltung einstimmig wiedergewählt. Er gehört seit 1988 ohne Unterbrechung dem Aufsichtsgremium an. Aufsichtsratsvorsitzender Ludwig Müller kündigte sein Ausscheiden in zwei Jahren wegen Erreichen der Altersgrenze an. Deshalb schlug er in Abstimmung mit dem Vorstand und dem Aufsichtsrat bereits jetzt die Nachwahl eines Aufsichtsrates vor, um einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten. Der von ihm vorgeschlagene Diplom-Finanzwirt (FH) Tobias Bauer aus Hiltenfingen wurde von der Versammlung einstimmig gewählt und nahm die Wahl an.
Für die Nachfolge des Vorstandsvorsitzenden Jürgen Thumm ab 1. Oktober ist der bisherige Prokurist Daniel Ries vorgesehen, der dann zusammen mit Gerhard Wagner das Vorstandsteam bilden wird.