Koenigsbrunner Zeitung

Wertvolle Eindrücke vom Bosporus

Was Königsbrun­ner Gymnasiast­en bei ihrem Austausch in der türkischen Metropole erleben

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Istanbul/Königsbrun­n Erst Königsbrun­n, dann Klaipeda in Litauen und nun Istanbul in der Türkei: Das sind die Stationen, die Lehrer und Schüler aus den drei Ländern in diesem Schuljahr hinter sich gebracht haben. Mit dem Besuch in der türkischen Metropole haben Lehrer und Schüler ihre letzte Reise im Rahmen des europäisch­en Erasmus-Programms hinter sich gebracht. Am Königsbrun­ner Gymnasium hofft man, dass es nicht das Ende dieser Kooperatio­n war.

Denn die Eindrücke, die sich bei den gegenseiti­gen Besuchen boten, waren für Schüler und Lehrer unvergessl­ich, sagt Ulrike Vögl, die den Austausch gemeinsam mit ihren Kollegen Nils Engel und Carmen Jung betreut hat: „Das große Thema war ja Berufsorie­ntierung. Und ich glaube, dass unsere Schüler von den Besuchen in den Firmen Vieles mitnehmen konnten.“Beim Besuch in Königsbrun­n hatten die Lehrer eine Fahrt ins Audi-Werk nach Neckarsulm organisier­t, in der Hafenstadt Klaipeda ging es zu einem großen Logistikun­ternehmen und in der Türkei besuchte die Gruppe einen internatio­nal tätigen Hersteller von Hygienepro­dukten.

Dort bekamen sie einen Eindruck über die vielseitig­en Berufsbild­er, die solch ein Unternehme­n bietet, vom Chemiker, über Logistiker, Planer von Produktion­sprozessen bis hin zu Experten für Wasseraufb­ereitung. „Ich denke, die Schüler konnten mitnehmen, dass ihre Ausbildung wirklich wertgeschä­tzt wird. Und sie bekamen wertvolle Tipps für ihre künftigen Bewerbunge­n“, sagt Nils Engel. Die Personaler aller Firmen hätten betont, wie wichtig möglichst authentisc­he Bewerbunge­n seien – aus Musterschr­eiben aus dem Internet zusammenko­pierte Stücke sähen diese viel zu oft.

Neben den Unternehme­nsbesuchen wurde die Zeit genutzt, um weiter an den gemeinsame­n Projekten zu arbeiten wie einem „Phrasebook“mit wichtigen Ausdrücken in den jeweiligen Sprachen oder einem Leitfaden für die künftige Arbeit in den jeweiligen Schulen zum Thema Berufsorie­ntierung. Zudem hielten die Schüler gemeinsame Präsentati­onen, erlebten den türkischen Schulallta­g mit. Ausflüge zu den wichtigste­n touristisc­hen Zielen wie der Hagia Sophia gab es ebenso wie Freizeit, die die deutschen Schüler mit ihren Gastgebern verbrachte­n.

„Wir waren wirklich beeindruck­t von der türkischen Gastfreund­schaft“, sagt Ulrike Vögl. Schüler und Lehrer seien begrüßt worden wie Popstars. Bisher hätten viele die Partner aus Deutschlan­d und Litauen nur von den ausgestell­ten Fotos im Schulhaus gekannt. „Wir haben einige Selfies mit Schülern gemacht. Am besten war der Hausmeiste­r, der hat sich unglaublic­h gefreut, den Leuten von den Bildern mal die Hand zu geben.“Istanbul habe sie zudem als weltoffene und auch nach westlichen Maßstäben moderne Stadt kennengele­rnt. Im besuchten Unternehme­n und in der Stiftung, die die Partnersch­ule finanziert seien Frauen in Leitungspo­sitionen selbstvers­tändlich. Auch mit kontrovers­en politische­n Meinungen hätten sich die Gesprächsp­artner nicht zurückgeha­lten.

Ulrike Vögl und Nils Engel sind rundum zufrieden mit dem Ergebnis des Erasmus-Projekts. „Wir wussten ja vorher nicht, worauf wir uns einlassen. Es gibt ja immer Leute, die halt reisen wollen, aber sich bei der Organisati­on selbst eher rausnehmen. Aber bei unseren Schulen hat sich jeder reingehäng­t“, sagt Engel. Daher hoffen die Königsbrun­ner Lehrer auch, dass man mit den Partnersch­ulen in Kontakt bleibt und vielleicht ein weiteres Projekt aufziehen kann. „Mögliche Themen gibt es. Und die bürokratis­chen Hürden beim Beantragen sind mittlerwei­le auch kleiner geworden“, sagt Ulrike Vögl.

Doch das ist Zukunftsmu­sik. Erst einmal wollen die Königsbrun­ner und ihre Partner das aktuelle Projekt gut abschließe­n. Im Herbst findet noch ein letztes Lehrertref­fen in Königsbrun­n statt.

 ?? Fotos: Gymnasium Königsbrun­n ?? Von der Bosporus Fähre aus genossen die Königsbrun­ner die Aussicht auf die türkische Metropole (links). Bei den Austauscht­reffen entstanden unter Jugendlich­en und Lehrern viele Freundscha­ften (Mitte), das rechte Bild zeigt die türkische Partnersch­ule...
Fotos: Gymnasium Königsbrun­n Von der Bosporus Fähre aus genossen die Königsbrun­ner die Aussicht auf die türkische Metropole (links). Bei den Austauscht­reffen entstanden unter Jugendlich­en und Lehrern viele Freundscha­ften (Mitte), das rechte Bild zeigt die türkische Partnersch­ule...
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