Koenigsbrunner Zeitung

Die Frage der Woche Rückwärts einparken?

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Nachbarin große Probleme, in ihr schönes Auto zu kommen. Es ist ein stilles Abkommen zwischen uns beiden.

Wer es nicht ausprobier­t, weiß auch nicht, wie viel sauberer das Rückwärtsp­arken geht. Abstände zu Rinnsteine­n, Mauern oder anderen Hinderniss­en lassen sich viel besser, ja fast zentimeter­genau einhalten. Wir erinnern uns an die Fahrschule. Da wurde man erst auf den Prüfer losgelasse­n, wenn man rückwärts in eine Parklücke am seitlichen Straßenran­d einlenken konnte. Rückwärts deshalb, weil vorwärts viel zu lange dauert und das Auto in der Regel immer noch nicht so steht, wie man es gerne hätte.

Aber zurück zum normalen Parkplatz und dem größten Vorteil des Rückwärtse­inparkens: Während die anderen beim Wiederlosf­ahren noch mühsam rückwärts ausparken, bin ich schon längst weg. Das ist es mir wert.

Um es gleich mal vorneweg zu nehmen, ja, ich kann gut rückwärts einparken (sogar ohne Heckkamera und Sensoren) und ich weiß auch, wo in meinem Auto der Rückwärtsg­ang ist. Trotzdem komme ich morgens nicht auf die Idee, auf dem Firmenpark­platz noch zu rangieren, um mein Auto mit dem Heck voran auf die Parkfläche (die wegen des meistens fehlenden Nebenwagen­s noch gar keine Parklücke ist) zu stellen, damit ich nach der Arbeit schnell vorwärts rausfahren kann. Zum einen, weil ich bei Arbeitsbeg­inn noch nicht an den Feierabend denke. Zum anderen aus einem ganz pragmatisc­hen Grund: Zeiterspar­nis. Rückwärts einzuparke­n dauert grundsätzl­ich ein bisschen länger als rückwärts rauszufahr­en. Und die paar Sekunden des Herumzirke­lns auf Asphalt spare ich mir morgens einfach. Außerdem mag ich es, den flotten Bogen vorwärts ins Parkfeld zu fahren.

Zugegeben, für Oldtimerfa­hrer gibt es einen guten Grund, sich Zeit zum Rückwärtse­inparken zu nehmen. Springt der Wagen nicht an, können die „Anschieber“das Auto ohne Hin und Her gleich aus der Parklücke heraus anschieben. Aber wer wird denn immer gleich vom Schlimmste­n ausgehen? Und ja, SUVFahrer haben mitunter auch keine andere Wahl, als beim Kommen schon den Rückwärtsg­ang einzulegen – ihre Mega-Kisten kommen vorwärts einfach nicht in die für Normalauto­s vorgesehen­e Lücke.

Und bevor mich jetzt ein Polizist schimpft (oder ein Bankräuber) – ja, Einsatzfah­rzeuge oder so einzuparke­n, dass man mit Vollgas losfahren kann, ist eine schlaue Sache. Aber ich bin schließlic­h „nur“bei der Arbeit und nicht auf der Flucht – deshalb geht es morgens ganz flott vorwärts in die Parklücke und abends fast genauso flott rückwärts wieder raus.

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