Audi drohen wohl weitere Rückrufe
Kraftfahrtbundesamt überprüft auch A8
Berlin Audi drohen im Diesel-Skandal nach einem Zeitungsbericht weitere Fahrzeug-Rückrufe durch das Kraftfahrt-Bundesamt, kurz KBA. Die Behörde untersuche das neueste Dieselmodell des A8 auf unzulässige Abschaltvorrichtungen der Abgasreinigung, berichtete die Bild am
Sonntag. Im Bundesverkehrsministerium hieß es, das KBA überprüfe fortlaufend Fahrzeuge. Dies treffe auch auf den A8 zu. „Informationen können vor Abschluss der Prüfungen nicht weitergegeben werden, da es sich um laufende Verwaltungsverfahren handelt.“Ein Audi-Sprecher wollte den Bericht am Sonntag nicht kommentieren.
Audi hatte kürzlich mitgeteilt, die interne Überprüfung seiner Sechszylinder-Dieselmotoren auf Abgastricksereien in Kürze abschließen zu wollen. Die Ergebnisse sollen voraussichtlich im Juli dem KBA zur Bewertung vorgelegt werden. Vor einem Jahr hatte die VolkswagenTochter angekündigt, 850 000 Autos mit Sechs- und Achtzylindermotoren unter die Lupe zu nehmen. Die Hälfte der Motoren war in Ordnung, bei einem Viertel steht die Bewertung noch aus, für 216 000 wurden Rückrufe angeordnet.
Die Süddeutsche Zeitung berichtete unterdessen, die Münchner Staatsanwaltschaft verdächtige Audi-Chef Rupert Stadler und seinen Vorstandskollegen Bernd Martens, die interne Aufarbeitung des DieselSkandals gebremst zu haben. Die beiden Audi-Manager sollen demnach den Mitgliedern der Diesel Task Force untersagt haben, jene Kollegen zu befragen, die sich die SchummelSoftware ausgedacht haben. Damit hätten sie bewusst in Kauf genommen, dass die manipulierten Autos weiter verkauft würden. Laut SZ war das mit ein Grund für die Staatsanwaltschaft, ein Betrugsverfahren einzuleiten. (dpa, AZ)